Herdecke/Wetter. Von Essen à la carte bis zu All Inclusive ist alles drin zum Jahreswechsel in Wetter und Herdecke. Aber es kaum noch was frei.

Vor Weihnachten lief’s nicht gut für die Gastronomie. Weihnachtsfeiern in großer Runde wollte kein Betrieb mehr buchen. Zu groß war die Angst vor einer Gefährdung der Mitarbeiter. Zum Jahresende aber ist noch mal richtig was los in den Restaurants: An Silvester sind die meisten von ihnen ausgebucht – bei geringerer Platzzahl. Auch hier fordert Corona Tribut.

Im Westfälischen Hof in Wetter ist kein Tisch mehr frei, lässt Inhaber Nicola Babic erst gar keine Hoffnungen mehr aufkommen für Kurzentschlossene. Bei ihm gibt es eine normale Speisekarte, und um 22 Uhr ist Schluss. Am Heiligen Abend und am 1. Weihnachtsfeiertag hat der Betrieb an der Kaiserstraße traditionell geschlossen. Am 2. Feiertag war das Restaurant gut besucht. Nur ein paar wenige Plätze blieben unbesetzt.

DJ legt auf - auch ohne Tanz

Auf ein „hochwertiges À-la-carte-Geschäft“ setzt Georg Echtler, Gastgeber in Bonsmanns Hof an der Wittbräucker Straße in Herdecke. Das erste Mal macht er kein Menü zum Jahreswechsel. Schon an Weihnachten hat er das ausprobiert. Die Gäste wollen eher ein wenig Spielraum bei der Frage, ob es auch eine Vorspeise oder ein Dessert sein soll - auch mit dem Blick auf den Geldbeutel. Spontan vorbei schauen macht keinen Sinn: Bonsmanns Hof ist mit 80 Gästen ausgebucht.

Ausgebucht ist auch das Restaurant Sassella in der Ender Mitte. Hier gibt es ein Menü. Eine auf mehr Abstand ausgerichtete Stellweise von Tischen und Stühlen macht das Angebot zusätzlich knapper. Und das bei einer großen Nachfrage, die Hausherr Pasquale Lepere in den letzten Tagen ausgemacht hat. Lepere stellt fest: „Wir haben ordentlich zu tun.“ Sorgen ums Geschäft würde er sich jedenfalls aktuell nicht machen - „wenn sie die Restaurants nicht wieder alle dicht machen.“

Für das Team vom Zweibrücker Hof in Herdecke waren die letzten Monate ein wahres Wechselbad. Zwei Veranstaltungen waren geplant wie sonst auch, es gab viele Reservierungen. Dann kam der Anstieg der Corona-Zahlen und eine Flut von Absagen. Jetzt gibt es nur noch eine einzige Veranstaltung, aber für die können noch bis Donnerstagabend Karten gekauft werden. Für 115€ das Stück gibt es „All inclusive“ Getränke, Vorspeisen, den Hauptgang am Büffet, und dazu jede Menge Programm.

Eine kleine Tombola wird es geben im Zweibrücker Hof, Bleigießen, und der DJ ist weiter gebucht, auch wenn Tanzen nach den neuesten Corona-Vorgaben nicht mehr erlaubt ist. Zum Jahreswechsel geht’s dann nach draußen. Im Biergarten wird Punsch eingeschenkt, und Wunderkerzen liegen bereit. Veronika Riepe vom Zweibrücker Hof in einer Mischung aus Trotz und geschäftlichem Überlebenswillen zu der abgespeckten Silvester-Party: „Dann machen wir es uns eben anders schön!“

Kein Tanz ins neue Jahr

Regelrechte Silvester-Bälle sind verboten. Das gilt sowohl in der Gastronomie als auch für „vergleichbare Veranstaltungen, wenn das Tanzen Schwerpunkt der Veranstaltung ist“, so das Gesundheitsministerium.

Kneipen und Restaurants aber bleiben geöffnet.