Wetter. So sieht der überarbeitete Entwurf für die Sanierung der historischen Freiheit aus. Inklusive neuer Stellflächen für Autos.

Heftige Kritik gab es aus der Bevölkerung am ersten Vorentwurf für die Sanierung der historischen Freiheit. Besser gesagt, an einem wesentlichen Punkt des Entwurfs, dem Parkdeck. Das sollte vor der kleinen reformierten Kirche entstehen, um Straßen und kleine Plätze von parkenden Autos freizuziehen und sie dort zu bündeln. Aber ein Parkdeck mitten in einem historischen Viertel? Das passte vielen Bürgern, besonders Anwohnern, gar nicht. So war zumindest dieser Bestandteil schnell wieder vom Tisch. Viele andere sind geblieben und sollen auch möglichst zügig umgesetzt werden. Und so sieht die derzeitige Planung aus.

Platane wird entsiegelt

Bei einem Ortstermin stellten Bauamtsleiterin Birgit Gräfen-Loer, Bürgermeister Frank Hasenberg und Kristina Vrgoc vom Planungsbüro L+S die Details vor, die am Dienstagabend auch dem Fachausschuss präsentiert wurden. Auf dem kleinen Rondell vor der Ruine sollen künftig keine Autos mehr parken. „Das ist als verkehrsfreie Zone geplant; hier wollen wir einen Verweilbereich mit Sitz- und Liegepodest schaffen und den Blick hin zur Ruine öffnen“, so Birgit Gräfen-Loer. Auch Bäume sollen diesen Blick dann nicht mehr versperren: Ein kleiner Baum müsse dafür weichen, aber versetzt werden zwei neue Bäume gepflanzt. Die große Platane im Rondell werde entsiegelt, drumherum entstehe Grünfläche. Ebenfalls geplant sind ein Trinkbrunnen sowie die Aufstellung einer neuen Harkortbüste.

Weg zum See wird versetzt

Fürs Parken sollen nach dem neuen Entwurf 18 Stellplätze und zwei Behindertenstellplätze auf der kleinen Wiese vor der Kirche entstehen

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. Die Parkfläche werde mit Rasengittersteinen versehen und von der Straße Im Kirchspiel aus befahren. Sträucher und Stauden grenzen die Fläche zur Kirche hin ab. Sitzpodest, Fahrrad-Stellplätze und -ladestation sollen neben dem Kirchvorplatz installiert werden. Ertüchtigt werden soll zudem die Treppenanlage hinunter zum blauen Haus inklusive der Treppe, die auf halber Höhe hinauf zum Aussichtsturm führt. Der aktuelle Weg hinunter zum See soll verlegt und aufgeweitet werden – und zwar etwas abgerückt vom Gebäude und dann auch flacher: Statt der bislang 21 Prozent soll er nur noch 8,5 Prozent Gefälle aufweisen. „Von diesem neuen Weg aus gelangt man auf die unterhalb der Burgruine geplante Stadtterrasse mit tollem Blick über den Harkortsee und das ganze Ruhrtal“, so Birgit Gräfen-Loer weiter. Hölzerne Sitz- und Liegebänke könnten dort zum Verweile einladen. Um die bedeutsame Geschichte der Freiheit darzustellen, denkt Planerin Kristina Vrgroc an Zeitsteine mit Kenndaten der Historie, die verteilt im ganzen Plangebiet aufgestellt werden sollen. Ergänzt werden könnten sie durch in den Boden eingelassene Zeitleisten. „Eventuell kann man an den Zeitsteinen QR-Codes hinterlegen für Menschen mit größerem Interesse“, so Bürgermeister Frank Hasenberg.

Das Sanierungskonzept für das Umfeld der Ruine wird zu 100 Prozent gefördert. Der Entwurf soll nun noch in die Bürgerschaft; denkbar sei ein Online-Beteiligungsverfahren zur Information und zur Abgabe von Ideen und Wünschen. 2022 soll die Umsetzung beginnen.

Noch keine Fördermittel für Sanierung der Burgruine

Auch die Burgruine muss, so sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und für kulturelle Veranstaltung genutzt werden soll, ertüchtigt werden: Die Vermörtelung ist brüchig, Steine lösen sich aus dem Mauerwerk.

Für das Sanierungskonzept einschließlich Dachkonstruktion (1,7 Millionen Euro) hatte die Stadt Wetter ebenfalls einen Förderantrag gestellt, der aber nicht bewilligt wurde.

„Wir bleiben dran. Erste Gespräche mit dem LWL klingen positiv. Hier ist so viel Geschichte, deswegen ist es wichtig, dass man auch die Burg begehen kann, besonders im Hinblick auf die IGA“, so Birgit Gräfen-Loer.