Wetter. Nach Elternkritik an der umgestalteten Gustav-Vorsteher-Straße nahm sich der Fachausschuss des Themas noch einmal an. Mit diesem Ergebnis.

Besorgt hatten Eltern sich zu Wort gemeldet, weil sie um die Sicherheit ihrer Kinder im neugestalteten Teilstück der Gustav-Vorsteher-Straße fürchten. Der Bereich zwischen Amtsgericht und Stadtsaal bzw. zwischen Fußgängerbrücke über der Bahn und Kaiserstraße ist im Zuge der Umgestaltung des Stadtsaal-Umfeldes zu einer Mischverkehrsfläche umgebaut worden. Bürgersteige gibt es dort nicht mehr; für Autos gilt in dem verkehrsberuhigten Bereich Schrittgeschwindigkeit – also Tempo 4 bis 7. Nun beschäftigte sich der Ausschuss für Umwelt, Klima und Verkehr am Mittwochabend noch einmal mit dem Thema.

Abschnitt sei „nicht einsehbar“

Der Straßenabschnitt sei für Pkw-Fahrer, die vom Seeplatz kommen, nicht einsehbar; zudem seien diese ohnehin oft zu schnell unterwegs, stellten die Grünen in einem entsprechenden Antrag fest. „Fußgänger sind gezwungen, auf der Straße zu gehen“, so Monika Arntzen (Grüne). Dazu erwarteten vor allem ortsfremde Autofahrer und Radler an diesem Ort keine verkehrsberuhigte Zone, die ja auch Teil eines Schulwegs sei. Um die Sicherheit von Fußgängern, besonders von Kindern, Senioren und Menschen mit Behinderung zu gewährleisten, beantragten die Grünen eine mögliche Umgestaltung des Bereichs.

Heller Belag, Tempo-Anzeigen

Daraufhin meldete sich Birgit Gräfen-Loer, Fachbereichsleiterin Bauen, zu Wort und erwiderte: „Wir diskutieren schon lange um das Stadtsaalumfeld, und es war immer klar, dass wir ein anderes Konzept wollten, in dem der Platzbereich gestaltet wird und sich bis zum Amtsgericht zieht. Dort haben Fußgänger Vorrang.“

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Es sei der Plan gewesen, den Straßenraum an dieser Stelle einmal anders zu gestalten, als verkehrsberuhigten Bereich mit 4 bis 7 km/h. Daran müsse sich der Autofahrer halten. „Man sieht das nicht?“ wandte sich Birgit Gräfen-Loer fragend an die Ausschussmitglieder, um dann selbst die Antwort zu geben: „Doch! Es gibt den hellen Possehl-Belag, eine Bodenschwelle, Tempo-Anzeige in beiden Fahrtrichtungen, und die riesengroße Beschilderung mit der Aufforderung, ,Bitte langsam fahren!’ kommt auch noch.“ Die Veränderung sei noch nicht in allen Köpfen angekommen, so Gräfen-Loer weiter, „aber es wäre fatal zu sagen, ich überlasse die große Fläche wieder den Autos und dränge die Fußgänger zurück. Die Fußgänger sollen mitten drauf.“

Schilder, Pflanzen, Licht

Norbert Klauke von den Grünen bekannte: „Ich habe da Sorgen.“ Dann müsse die Stadt auf jeden Fall kontrollieren und auf diese Weise Zeichen setzen. Birgit Gräfen-Loer schlug eine Aktion mit spielenden Kindern vor und erläuterte: „Die Platzgestaltung ist noch nicht endgültig beendet. In der 46. Kalenderwoche kommt die Beschilderung, Mitte November kommen die Pflanzen und die Beleuchtung. Wir werden auch mit der Polizei sprechen, um die veränderte Situation ins Bewusstsein der Bürger zu rufen.“

Gehweg würde „Konzept konterkarieren“

Schließlich meldete sich auch Monika Arntzen noch zu Wort: „Als die Pläne im Behindertenbeirat vorgestellt wurden, war mir nicht ganz klar, dass Bürgersteige komplett wegfallen würden. Es muss irgendwie eine Sicherheit erreicht werden. Ich würde mein Enkelkind nicht dort spielen lassen.“ Woraufhin Axel Peitz (SPD) erwiderte: „Wenn ein Bürgersteig da wäre, würde der das ganze Konzept konterkarieren. Dann würden Autofahrer denken, da ist doch der Bürgersteig, sollen die Fußgänger ihn doch benutzen. Und was das Spielen auf Spielstraßen betrifft, würde ich Kinder immer zu äußerster Vorsicht mahnen und sie selbst auf solchen Straßen höchstens am Rand spielen lassen. Man muss Kinder immer beaufsichtigen.“

Am Ende erinnerte Birgit Gräfen-Loer noch einmal: „Es handelt sich hier um eine geförderte Maßnahme. Baulich ist das nicht zu verändern.“ Sie riet, nun erst einmal abzuwarten, bis die Schilder stehen und den Bereich zu überwachen: „Es ist alles neu und muss sich setzen.“ Norbert Klauke signalisierte Einverständnis und meinte: „Wir warten ab, was die Maßnahmen bringen werden.“

Bürger in die Planungen einbezogen

Die aufwändige Umgestaltung des Stadtsaalumfeldes ist nach einem Bürgerbeteiligungsverfahren durch den Rat der Stadt Wetter beschlossen worden.

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