Wengern. Die Renaturierung der Schmalenbecke in Wengern wird fortgesetzt. Im Oktober wird die Baustelle im Ortskern eingerichtet.

Im Oktober soll mit dem zweiten Bauabschnitt der ökologischen Umgestaltung der Schmalenbecke in Wengern begonnen werden. Darüber informierten Stadt und Stadtbetrieb mit Tanya Hübner als Vertreterin des planenden Ingenieurbüros Osterhammel am Donnerstag in der Elbeschehalle.

Zu Beginn betonte Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer: „Wir alle wissen spätestens seit dem Hochwasserereignis im Juni, wie wichtig ein Hochwasserkonzept speziell für den Ortsteil Wengern ist. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, die ökologische Umgestaltung der Schmalenbecke voranzutreiben.“

Problem: drei Bachläufe

Dagmar Schumacher-Herold vom Stadtbetrieb und Projektleiterin für die Umgestaltungsmaßnahme „zweiter Bauabschnitt Schmalenbecke“, führte weiter aus: „Seit 2013, dem letzten großen Hochwasser in Wengern, arbeiten wir an der Schmalenbecke. Wir haben in Wengern das große Problem, dass hier drei Bachläufe zusammenkommen.“ Elbsche, Schmalenbecke und Opfersiepen laufen unterhalb des Leimkastens zusammen. Das sei durch eine Maßnahme alleine nicht zu lösen.

Start im Dorf

Bereits am Mittwoch fand ein Gespräch mit der ausführenden Baufirma statt: Im Oktober wird die Baustelle eingerichtet, im November starten die Bauarbeiten im Ortskern und werden gegen die Fließrichtung fortgeführt. Mit den Baumaßnahmen im Bereich Im Bremmen 28 wird voraussichtlich Anfang 2022 begonnen. In diesem Bereich müssen angefertigte Bauteile verbaut werden, deren Herstellung ca. zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen wird. Um die Einschränkungen für die Anwohner möglichst gering zu halten, beginnen die Maßnahmen auf Höhe Im Bremmen 28 erst dann, wenn auch alle Materialien zur Verfügung stehen. Der zeitliche Bauablauf wird durch die ausführende Baufirma bestimmt, ist aber auch abhängig von Verkehrsgenehmigungen, Maschinen und Personaleinsatz sowie Materialverfügbarkeit.

Gewässer offenlegen

Im Oktober beginnen die Baustelleneinrichtungen auf dem Parkplatz und unterhalb des Ballspielplatzes sowie der Bau eines Unterhaltungsweges. Der Bereich zwischen Im Bremmen und Schmiedestraße wird umgestaltet, die Verrohrung in diesem Bereich wird zurückgebaut und das Gewässer offengelegt. Zukünftig soll ein beleuchteter Fußweg entlang der Häuser Schmiedestraße 59 in Richtung Wengern-Dorf führen. Die asphaltierte Fläche neben dem Parkplatz Im Bremmen wird begrünt. Der Sportplatz wird in diesem Zuge etwas verkleinert, ein Teil des Platzes wird zum Fußweg. Aus dem ehemaligen großen Spielplatz wird ein neuer, aber kleinerer Spielplatz.

Überschwemmung eingeplant

„Im Falle eines erneuten Hochwassers werden diese Flächen überschwemmt werden“, erklärte Schumacher-Herold. „Das ist eingeplant und auch so gewollt. Der Weg liegt etwas erhöht und wird so angelegt, dass er zumindest außerhalb von Jahrhunderthochwassern einigermaßen geschützt bleibt“, so die Diplo-Geografin weiter. Auch bei der Planung des neuen Spielplatzes würden eventuelle Überschwemmungen entsprechend berücksichtigt. Auf Höhe des Gebäudes Im Bremmen 28 werden in den Bachlauf Betonprofile in einer Breite von vier Metern eingesetzt. Im Zuge dieser Baumaßnahmen muss mindestens eine der vier Garagen auf dem Grundstück abgerissen werden, die anderen Garagen können dann nicht genutzt werden.

Bis Mitte 2022

Die Parkplatzsituation wird in der Bauphase kritisch, Privatgaragen nicht nutzbar sein. Birgit Gräfen-Loer sicherte zu, eine „temporäre Lösung“ zu finden. Die Baumaßnahme soll vor Sommer 2022 beendet sein. Mit Beginn der Bauarbeiten wird es vor Ort wöchentliche Baubesprechungen mit Stadt, Stadtbetrieb, Ingenieurbüro und Baufirma geben.