Wetter. 1000 Einsatzkräfte des THW helfen noch jeden Tag in der stark vom Hochwasser betroffenen Eifel. Auch die Ortsgruppe Wetter ist bald wieder dabei.

Die Bilder von den Fluten im Ahrtal und der Eifel sind allen noch gut im Gedächtnis. Auch Wochen nach der Katastrophe laufen dort die Aufräumarbeiten weiter. An anderen Stellen wird bereits wieder aufgebaut. Teams aus Wetter und dem Ennepe-Ruhr-Kreis sind dabei.

Räumung der Urfttalsperre

Nach dem Starkregenereignis ist das THW im Allgemeinen und auch das THW aus Wetter weiterhin im Dauereinsatz. Zu den bereits 2.500 geleisteten Einsatzstunden sind weitere 1.100 hinzugekommen. Zehn Einsatzkräfte der Fachgruppe Wassergefahren waren fünf Tage in Schleiden, um mit vielen weiteren THW-Einheiten die Räumung der Urfttalsperre von Treibgut zu unterstützen. Auch hier zeigte sich das ganze Ausmaß der Katastrophe: Von ganzen Hausständen bis zu Fahrzeugen (unter anderem wurde ein halber Gelenk-Bus gefunden) wurde alles aus der Talsperre geborgen. „Parallel war unsere Bergungsgruppe in Hattingen eingesetzt.

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Dort mussten zwei Behelfsbrücken errichtet werden, um zu gewährleistet, dass die betroffenen Ortsteile wieder ohne große Umwege von zum Beispiel Rettungswagen erreicht werden können“, berichtet THW-Chef André Marcelle Hubert. Da hier keine vorgefertigten Brückenteile verwendet werden konnten, musste alles per Handarbeit errichtet werden. Insgesamt waren jeden Tag zwischen 35 und 50 Einsatzkräfte aus zwölf THW-Ortsverbänden eingesetzt, so dass beide Brücken bereits nach 14 Tagen fertiggestellt werden konnten.

Nach nunmehr fünf Wochen Dauerbeanspruchung werden zur Zeit alle Geräte und Fahrzeuge gewartet, geprüft und wenn nötig repariert. „Sicherlich werden danach in den kommenden Wochen und Monaten Einsatzkräfte aus Wetter noch mal in die Eifel ausrücken, um dort Hilfe zu leisten, da die Infrastruktur noch lange nicht wieder hergestellt ist“, so Hubert. Aktuell sind noch bis zu 1.000 THW Einsatzkräfte pro Tag dort vor Ort.

Rathaus im Container

Neustart bei Null: Das ist die Situation für die Verwaltung in Bad-Neuenahr-Ahrweiler. Die Gemeinde in Rheinland-Pfalz ist von der Hochwasser-Katastrophe schwer getroffen – auch die öffentliche Infrastruktur der Verwaltung ist nicht mehr vorhanden. Da kommt eine Mitarbeiter-Initiative der AVU gerade recht: Marcus Mertins arbeitet beim Energieversorger im IT-Bereich. Er kennt die betroffene Region und hat Kontakte zu einer privaten Wiederaufbau-Initiative geknüpft. „Wir haben durch die Umstellung auf das Mobile Arbeiten viele Notebooks angeschafft und brauchen die klassischen Computer nicht mehr“, erklärt er. „Da habe ich das OK bekommen, dass wir diese Geräte spenden können.“ Zusammen mit den angehenden Fachinformatikern Vincent Kaiser und Mark Harnau hat er in seiner Freizeit alle Geräte geprüft, ob sie noch in Ordnung sind. Am Samstag brachten die drei AVU-Mitarbeiter dann 24 Computer, zehn Smartphones, 18 Drucker und weiteres Zubehör nach Walporzheim. In dem Ortsteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler wird ein Teil der städtischen Verwaltung in „Rathaus-Containern“ aufgebaut. „Von der Hilfsbereitschaft kann man sich kein Bild machen“, berichtet Marcus Mertins beeindruckt.

So ist der Stand

Bei der Flut im Ahrtal waren im Juli 141 Menschen ums Leben gekommen. Weitere Menschen werden noch vermisst.

Während an einigen Stellen noch weiter aufgeräumt wird, kann in anderen Orten der Aufbau beginnen, wenn auch zumeist in provisorischen Unterkünften.

Verwaltungen werden zum größten Teil in Containern untergebracht.