Wetter/Herdecke. Eine Bundeseinrichtung zu sein hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Das musste das THW nun erfahren, als es einen dritten Mannschaftsbus brauchte.

Während sich andere Vereine und Organisationen oft über Nachwuchsmangel beklagen, hat das Technische Hilfswerk (THW) zumindest in diesem Punkt gut lachen. 16 Kinder bis zehn Jahre und 20 Jugendliche bis 16 Jahren sind derzeit dort Mitglied. Inzwischen gibt es zumindest bei den Minis eine Warteliste.

Doch dieses großes Interesse birgt inzwischen auch ein paar Komplikationen, wie der Ortsvereinsbeauftragte André-Marcelle Hubert berichtet. „Wir brauchten einen dritten Mannschaftstransporter, weil die beiden, die wir vom Bund gestellt bekommen, nicht mehr ausreichen“, erzählt er. Das klingt erstmal nicht so kompliziert, doch es stellt für das THW, zuständig für Wetter und Herdecke, eine große Herausforderung dar.

Gleichgewicht wahren

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„Da wir eine Bundesanstalt sind, muss das Gleichgewicht gewahrt werden. Mehr als zwei Transporter bekommen wir finanziell nicht genehmigt“, sagt er. Dass das THW inzwischen doch einen dritten Bus hat, der von einer anderen Herdecker Hilfsorganisation ausrangiert wurde, ist dem großen Zusammenhalt der Helfer zu verdanken. „Wir verzichten alle drei komplette Jahre auf unsere Mehraufwandsentschädigung und die Kilometerpauschale“, erklärt Hubert. Von dem Geld wird dann in Raten der Transporter finanziert. „Das war für keinen von uns eine Überlegung“, so Hubert. Der Bus hat erst weniger Kilometer auf dem Motor und war in Herdecke im Einsatz. „Deshalb ist es schön, dass er weiterhin dort und natürlich auch in Wetter eingesetzt wird, den Bürgern also erhalten bleibt“, sagt Hubert.

Spezialeinheit Bergungstaucher

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Generell sind die Helfer vom THW überaus engagiert und zeigen beim Transporter nicht zum ersten Mal, wie uneigennützig sie sich für andere einsetzen, so wie beispielsweise auch die Bergungstaucher. Im THW-Sprachgebrauch heißen sie „örtliche Gefahrenabwehr Tauchen“. Gerade in der Nähe von Gewässern eine durchaus sinnvolle Einheit. „Die nächsten Taucher sitzen meines Wissens nach in Münster“, sagt Hubert. Dieses Spezialwissen, mit dem die ehrenamtlichen Helfer in der Lage sind, schwere Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten unter Wasser vorzunehmen, müsste doch eigentlich honoriert und gefördert werden. Doch das ist derzeit noch nicht der Fall. „Es wird momentan daran gearbeitet, aber unsere Helfer bringen ihr Wissen aus dem Hobby mit ein“, sagt Hubert. Das bedeutet, dass Tauchscheine, Fortbildungen und dergleichen nicht vom Bund übernommen werden, sondern quasi eine Eigenleistung der Helfer sind.

Ausgetüftelte Verbesserungen

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Hinzu kommt neben dem finanziellen Aufwand auch der technische Input, den die Helfer einbringen. Am Übungsabend des THW ging es für die Helfer nach Herdecke zu den Kollegen der Feuerwehr. Dort gab es einen Testlauf, um für eventuelle Flächenbrände wegen der Trockenheit wie im vergangenen Jahr besser gewappnet zu sein. Engagierte Helfer haben ein System entwickelt, um 10.000 Liter Wasser direkt in ein Tanklöschfahrzeug einzuspeisen und über einen 3000 Liter Zwischenspeicher nach und nach zur Verfügung stellen zu können.