Wetter. Lockdown, Umzug, Neustart: Das Team der Vinothek Christho eröffnet voller Elan die Sommersaison. Mit diesen Aktionen.

Die Nerven muss man erst mal haben: Mitten in der Pandemie hat das Team der Vinothek Christho über den Jahreswechsel einen Umzug gewuppt. Und startet jetzt voller Elan in den „Sommer im Bismarck-Quartier“. So jedenfalls lautet das neue Motto für launige Treffs an jedem Freitag von 15 bis 22 Uhr bei schönem Wetter – inklusive Wein und Musik zum Genießen. Tim Eisenblätter und Matthias Krahn fassen die markanten Veränderungen der vergangenen Pandemie-Zeit zusammen und blicken voller Vorfreude auf neue Aktionen und Angebote.

Kunden durften nicht probieren

Seit etwa sechs Wochen dürfen in der Vinothek wieder Gäste bewirtet werden. „Der Verkauf davor lief durchgängig, weil Wein als Lebensmittel zählt. Aber es gab eben keinen Ausschank, und probieren durften Kunden auch nicht. Trotzdem hat uns der Verkauf verschlossener Flaschen gerettet“, blickt Matthias Krahn zurück auf die Zeit des letzten harten Lockdowns. Er gehört ebenso wie Tim Eisenblätter, Christiane Keim und Stefanie Willeke zum vierköpfigen Gesellschafterteam der Vinothek. Und das hat im Herbst letzten Jahres Mut bewiesen, als es sich innerhalb von nur einer Woche zum Umzug entschloss.

Wenige Meter trennen die Ladenlokale

„Annika Fricke teilte uns dienstags mit, dass sie ihr Adelkind Geschäft aufgeben würde. Am Montag drauf stand für uns fest, dass wir mit der Vinothek in dieses deutlich größere Ladenlokal ziehen würden.“ Es liegen zwar nur wenige Meter zwischen dem angestammten Domizil an der Bismarckstraße 27 und dem neuen Domizil an der Bismarckstraße 50; trotzdem war die Aktion mit viel Arbeit und Organisation verbunden. „Es fing an damit, dass wir keine Schankerlaubnis hatten; denn man kann aus einer Boutique nicht mal eben eine Vinothek machen. Wir mussten also im Nachgang unserer Entscheidung alles klären“, erinnert Tim Eisenblätter und betont: „Die Stadt war dabei sehr entgegenkommend, kooperativ, begleitend und unterstützend.“ Zudem handle es sich beim Betreiber-Team um eine GbR, „die viel Privates, Schweiß und Geld“ in die Vinothek stecke. „Wir sind ja alle Hobby-Gastronomen und machen das nebenbei. Das darf man nicht vergessen. Sonst könnten wir es nicht an drei Tagen in der Woche betreiben, ohne Gewinn zu erzielen. Wir machen das hier zur Belebung der Stadt, für uns und alle Mitbürger.“

Streichen und Räumen

Nachdem der Umzug abgemachte Sache war, ging das öffentliche Leben Anfang November erneut in den Lockdown. „Im Dezember haben wir hier immer mal wieder zwischendurch gestrichen, hin- und hergeschoben. Und irgendwie hat uns der Lockdown dann auch gezwungen, hier den Weinverkauf weiter zu machen. Nachdem wir kürzlich mit den ersten Lockerungen und unter Corona-Vorschriften den ersten Ausschank nur draußen machen durften, geht es jetzt auch hier drinnen wieder“, so Matthias Krahn, der sich ebenso wie alle anderen über die neuen Räume freut. Zum neuen Ladenlokal der Vinothek gehören nämlich nicht nur eigene Toiletten- und Lagerräume sowie ein direkter Zugang zum Weinkeller, sondern auch eine Küche und deutlich mehr Sitzplätze im Innenraum (24).

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Und weil das Team nur wenige Wochen nach der Wiedereröffnung den Start in die Sommersaison ausgerufen hat, wurde auch das Angebot ergänzt. „Der kleine Hunger kommt beim Trinken. Deswegen gibt es jetzt bei uns auch kleine Speisen wie Schmalzbrote, Käse, Sardinen und so weiter“, so Tim Eisenblätter.

Feierabendmarkt im Oktober

Nach alter Zeitrechnung, bevor Corona unser aller Leben ausbremste, fand (mit Ausnahme der Wintermonate) das ganze Jahr über immer am ersten Freitag im Monat ein Feierabendmarkt im Bismarck-Quartier statt. Im Zentrum des Geschehens: die Vinothek Christho. Am kommenden Freitag, 2. Juli, wäre es also mal wieder Zeit für einen Feierabendmarkt. Oder? „Daraus wird nichts. Märkte dürfen erst ab September wieder öffnen. Wir hatten also für den 3. September den ersten Feierabendmarkt geplant, aber am 4. September gibt es Moonlight-Shopping mit Trödelmarkt. Da werden wir zu einem Feierabend-Moonlight öffnen und mit der ganzen Innenstadt feiern. Der erste offizielle Feierabendmarkt soll dann am 1. Oktober stattfinden, wenn alles gut geht“, so Matthias Krahn. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, heißt es ab sofort jeden Freitag von 15 bis 22 Uhr bei schönem Wetter „Sommer im Bismarck-Quartier“.

Die Vinothek mieten

Weitere Neuerungen: „Man kann die Vinothek inklusive Personal bzw. Ausschank für kleine Veranstaltungen mit maximal 20 Personen mieten. Auch eine Weinrunde für 10 bis 20 Personen ohne Programm kann man buchen. Sie kann etwa drei Stunden dauern; in der Zeit können verschiedene Weine probiert werden. Geplant sind außerdem Weinproben mit unseren Winzern. Die kommen dann her und stellen ihre Weine vor“, erklärt Matthias Krahn. Nach Lockdown und Umzug habe die Vinothek ihr Weinsortiment fast verdoppelt. Zudem gehörten alle lokalen Gin-Sorten zum Angebot, aber auch Spirituosen, Feinkost und Deko. Tim Eisenblätter ergänzt: „Unser Konzept ist nachhaltig. Wir führen nur deutsche Weine der nicht ganz großen Namen sowie lokale und regionale Spirituosen, Balsamicos und jetzt auch Bier von der Waldstadt-Brauerei aus Iserlohn.“