Wetter. Die Stadt Wetter bietet Bürgern nun kostenlos einen Stromsparkoffer an. Der Klimaschutzmanager stellt weitere Projekte etwa zur Mobilität vor.

Seit etwas mehr als sieben Monaten hat die Stadt Wetter einen Klimaschutzmanager. Dass Niklas Kuhr beruflich nicht langweilig wird , erfuhren nun wieder die Mitglieder des Umwelt-, Klima- und Verkehrsausschusses. In seinem Sachstandsbericht ging Kuhr auf viele Aspekte ein, wobei die Politiker im Verlauf der Sitzung ein Thema als Schwerpunkt aufzeigten.

Stromsparkoffer

Ab sofort können Bürger einen von derzeit zwei zur Verfügung stehenden Stromsparkoffern kostenlos für zwei Wochen ausleihen. Einzig eine Kaution von zehn Euro sei zu hinterlegen. Wer sich bei Niklas Kuhr meldet , erhält drei Messgeräte, eine Zeitschaltuhr und ein so genanntes Thermo-Hygrometer (Kontrolle des Raumklimas). Mit diesen Instrumenten sollen Privatleute in ihrem Zuhause überprüfen können, wo und wie sie womöglich Energie effizienter nutzen können. Wer sich dieser Frage oder womöglich eigenen Problemen dann noch intensiver widmen möchte, sollte in beiliegende Broschüren schauen. Darin stehen weitergehende Informationen und Kontakte etwa zu Beratern der Verbraucherschutzzentrale.

Energieeffizienz

Mit einem externen Fachbüro hat die Stadt Wetter vereinbart, bis Anfang 2021 einen Antrag für das von der KfW-Bank geförderte Projekt „Energetisches Quartierskonzept“ zu stellen. „Die Konzepterarbeitung dauert dann circa ein Jahr“, so Kuhr. Als geeignete Örtlichkeit habe sich Grundschöttel herausgestellt, und zwar sowohl die Siedlung Goethe-/Schillerstraße (dort sind viele Häuser im Besitz von EN-Wohnen, die Gesellschaft wolle sich ebenso beteiligen wie die AVU) als auch die Gegend rund um die Grundschule. Das Programm enthält beispielsweise finanzielle Zuschüsse von 65 Prozent für energetische Optimierungen.

Die strebt die Stadt Wetter auch generell in ihren Gebäuden an. Dazu habe die AVU Daten der kommunalen Liegenschaften vorgelegt, die der Klimaschutzmanager nun sichte und auswerte. Kuhr: „Ziel ist es, einen Sanierungsfahrplan mit Priorisierungen zu entwickeln. Geprüft wird auch, ob und wo Photovoltaikanlagen sinnvoll sein können.“

Projektteilnahmen

Nach einer Informationsveranstaltung im Oktober sei die Stadt Wetter auf dem Weg zur „Fairtrade Town“. Um den nachhaltigen Handel hier verstärkt zu verankern, bereite Kuhr die Vorlage für einen baldigen Ratsbeschluss vor. 2021 will die Verwaltung, die auch ein ÖPNV-Jobticket für Mitarbeiter einführen und dazu in ihren Reihen eine Abfrage starten will, ab Mai erstmals am Projekt Stadtradeln teilnehmen. Wie in Herdecke sollen dann auch alle Wetteraner zur Nutzung des Fahrrads motiviert werden.

Mobilitätskonzept

Umfangreich dürfte das „Integrierte Mobilitätskonzept“ ausfallen. Das erstellt nach der erfolgten Ausschreibung nun ein externes Büro in den nächsten zwölf Monaten. Mit ersten Zwischenergebnissen rechnen Kuhr und Bürgermeister Frank Hasenberg nach dem Auftakt in dieser Woche Mitte 2021. Ausschussvorsitzender Norbert Klauke von den Grünen erfuhr zudem nach seiner Anfrage, dass auch Bürger im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung dazu Vorschläge machen oder Schwierigkeiten aufzeigen können.

Der Startschuss erfolgte gewissermaßen schon im Fachausschuss. Dort meldeten sich drei Volmarsteiner Bürger zu Wort, um über Verkehrsprobleme in diesem Stadtteil zu berichten. Zudem hatten die CDU und die Bürger für Wetter Anträge für ein Verkehrskonzept in dem Dorf vorgelegt. Der Klimaschutzmanager sowie Frank Schauerte vom städtischen Fachbereich erklärten dann, dass die Situation in Volmarstein ein Fokus in dem Mobilitätskonzepts sein werde. Zu verschiedenen Messungen, was die Menge an Fahrzeugen auf den Straßen dort betrifft, sagte Schauerte mit Blick auf unterschiedliche Auswirkungen der A1-Baustelle: „Vorsicht bei den vorliegenden Zahlen.“

Somit ging es nun um erste Anhaltspunkte, welche Verkehrsverbesserungen in Volmarstein vorzugswürdig sein könnten. Die Themen in Stichworten: unnötigen Durchgangsverkehr aus dem Dorfkern heraushalten, erhöhte Geschwindigkeit und Parkprobleme (auch durch die Evangelische Stiftung oder den Neubau in der Hartmannstraße) bekämpfen, Anreize schaffen zum Umstieg auf das Rad oder Busse.

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„Wir sollten all diese Einschätzungen jetzt erst einmal objektivieren und nun nicht mit Einzeluntersuchungen starten, sondern Zwischenergebnisse des Mobilitätskonzepts abwarten“, sagte Hasenberg und stieß damit auf Zustimmung aus allen Fraktionen.