Wetter. Im Zuge der Beratungen zum Haushalt stehen auch immer wieder ungeplante Ausgaben an. In Wetter sollen diese Maßnahmen finanziell gewuppt werden.

Was geschieht nun mit dem Harkortturm? Wird die Landschaft rund um das Wasserwerk Volmarstein zur Kulturlandschaft? Und kann das Freibad Wetter dieses Jahr, wenn Corona es erlaubt, öffnen? Fragen, die auch den Rat Wetter in seiner Sitzung beschäftigt haben.

Harkortturm

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Freizeit und Kultur kosten Geld. Das ist hinlänglich bekannt. Dennoch: Die Stadt Wetter will trotz klammer Kassen nicht darauf verzichten, das machten die Lokalpolitiker bei der Ratssitzung deutlich. Da ging es beispielsweise um den Harkortturm. Das Wahrzeichen der Stadt hoch oben über dem See, von dem Besucher einen spektakulären Blick über Wetter, Herdecke und Vorhalle haben, ist – wie berichtet – stark sanierungsbedürftig. Besucher durften im vergangenen Jahr die Stufen schon nicht mehr erklimmen. Allein kann die Stadt die immensen Kosten von geschätzt einer Million Euro nicht tragen. Doch es gibt Möglichkeiten der Unterstützung. Mit großer Mehrheit stimmten die Ratsmitglieder für den Beschluss, für die Sanierung des Harkortturms Fördergelder aus dem Landesprogramm „Heimatzeugnis“ zu beantragen.

Freibad

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Darüber hinaus wurden weitere Mittel in den Haushalt eingestellt: So sieht der Rat bis zu 70.000 Euro für den Trägerverein des Naturbades am See vor, damit der Verein alle Möglichkeiten ausschöpfen kann, um das Naturbad in diesem Jahr trotz Corona öffnen zu können. Allerdings sind diese Gelder mit einem Sperrvermerk (Auszahlung nur unter bestimmten Voraussetzungen) versehen. Stefan Wedegärtner (CDU) schlug dazu vor, dass der Vorsitzende des Trägervereins „Unser Freibad am See“ in der kommenden Sport- und Freizeitausschusssitzung einen Überblick gibt, unter welchen Voraussetzungen eine Öffnung möglich wäre und welche Kosten das nach sich ziehe. Zudem regte er an, das bereits in der Hauptausschusssitzung angesprochene Personalproblem im Freibad bei zusätzlichen Coronamaßnahmen durch beispielsweise Übungsleiter aus Schwimmvereinen auffangen zu können.

Bürgerbus

Neu im Haushalt sind auch jeweils 15.000 Euro Förderung für die Bürgerbusvereine in Alt-Wetter und Wengern (ebenfalls mit Sperrvermerk). Beide Vereine haben durch Corona weniger Einnahmen bei den Fahrten verzeichnet, weil sie zum Teil während der Pandemie nicht fahren konnten. Hinzukommt, dass sie einige Fahrten beispielsweise zum Impfzentrum zum Festpreis übernehmen. Eine genaue Kostenaufstellung soll folgen, und dann könnten die Gelder fließen.

Tagebruch

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Eine weitere unvorhergesehene Ausgabe, die höchstwahrscheinlich noch weitere nach sich ziehen wird, ist für die Sanierung des Tagebruchs auf dem Sportplatz Oberwengern vorgesehen. 65.000 Euro stehen hier bereit. Doch nicht die Sanierung des großen Lochs selbst, sondern die Untersuchung verschlingt so viel Geld. „Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen. Ohne die Untersuchung des restlichen Bodens auf dem Sportplatz bleibt er dauerhaft gesperrt, denn wir können die Sicherheit dort nicht gewährleisten“, sagt Bürgermeister Frank Hasenberg deutlich. Erst wenn ein Experte weitere mögliche Absackungen ausschließen kann, dann könnte das Loch, das momentan nur provisorisch verfüllt ist, fachmännisch behoben und der Sportplatz wieder freigegeben werden.

Spucktests

Wahrscheinlich wird unter Corona-bedingter Mehraufwand auch die Summe von 12.200 Euro auftauchen. Das sind Kosten, die die Feuerwehr Wetter gemeldet hat. Die Feuerwehr hat sich darauf verständigt, um wieder Übungsabende abhalten zu können, sogenannte Spucktests anzuschaffen, mit der die Kameraden vor den Übungen und den Einsätzen schnell getestet werden können, um das Risiko einer Infektion so gering wie möglich zu halten.

Streaming

Diskussion gab es erneut über einen Antrag der FDP. Die Fraktion möchte lieber heute als morgen die Ratssitzung streamen. Um die Ausstattung dafür anschaffen zu können, wollte sie Geld in den jetzigen Haushalt einstellen lassen. Das stieß nicht bei allen auf Zustimmung. „Intro- und extrovertierte Menschen verhalten sich vor der Kamera anders. Ich möchte auf meine alten Tage kein Youtube-Star mehr werden“, meinte SPD-Fraktionschef Dirk Fröhning. Die CDU hingegen unterstützte zumindest das Vorhaben, diverse Kriterien, die für ein solches Angebot nötig wären, erstmal zu prüfen.