Wetter. Fast eine Million Euro soll die Sanierung des beliebten Wahrzeichens kosten. Die Bauzeit beträgt etwa 18 Monate.
Sieben DIN-A4-Seiten umfasst die Kostenschätzung der Trapp Architekten für die Sanierung des Harkortturms. Am Ende steht eine Gesamtsumme von 957.231 Euro. Geld, das nicht allein aus der Stadtkasse kommen soll. Deshalb möchte die Verwaltung im Rahmen des Landesprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung für die Sanierung des Harkortturmes im Förderprogramm Heimat-Zeugnis einen Förderantrag stellen. Beschließen soll das der Rat am 25. März, zuvor laufen die Vorberatungen dazu im Bau- und im Hauptausschuss.
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Derzeit ist der Harkortturm für Besucher sowieso gesperrt, aber das wird sich absehbar auch nicht ändern. Im Sommer hatten sich Experten per Hubsteiger das Ausmaß der Schäden von außen sowie von innen angesehen. Das Resultat: Der Harkortturm weist erhebliche Schäden am Mauerwerk, bei den Stahleinbauteilen, den Treppenläufen und der Ausstiegseinhausung auf. Um den Turm zu erhalten und der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen, sind umfassende Sanierungsmaßnahmen notwendig. So steht es auch in der Begründung, warum die Stadt nun Fördergelder beantragen will, um den Turm zu sanieren.
Vor zwölf Jahren saniert
Gute und schlechte Aussichten am bzw. für Harkortturm Wetter
Die letzte große Sanierung ist fast zwölf Jahre her. Damals hatte sich der Putz vom Turmschaft gelöst. Die Fugen am Naturstein und Ziegelmauerwerk mussten ausgebaut und erneuert werden. Hinzu kamen das Abschlagen des feuchten Innenputzes und der Einbau von Kupferblechen als Gesimsabdeckungen zum Schutz des darunter liegenden Mauerwerks. Insgesamt dauerte die Sanierung des Turmes vier Monate.
So schnell wird es aber diesmal mutmaßlich nicht gehen. „Durch hohle, stark sandende und fehlende Mörtelfugen und eine undichte Ausstiegskanzel konnte ungehindert Feuchtigkeit ins Turminnere gelangen. An den Halbrundsäulen und unter den oberen Erkern schält sich der Naturstein. Hierdurch kommt es zu herabfallendem Gesteinsmaterial, das eine Absperrung der unteren Aussichtsplattform notwendig machte. Haarrisse und zum Teil hohlklingender Putz im Bereich des Turmschaftes ermöglichten das Eindringen von Feuchtigkeit“, heißt es seitens der Verwaltung. Die dadurch entstandenen Korrosionen an den Stahleinbauten, die eigentlich die Stahlträger im Treppenbereich stützen sollen, führten dazu, dass auch der Treppenaufgang untersagt werden musste. Kurzum: Von weitem ist der Harkortturm schön anzusehen, aber eine Begehung innen ist allein aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen und damit verboten.
Proben genommen
Die Experten hatten bei der Begehung auch Proben aus den Fugen des Harkortturms genommen. Das Resultat macht wenig Mut: Es gibt keine nachweisbaren Zementanteile mehr, die eigentlich als Bindemittel fungieren. „Die damit einhergehende Aussandung des Fugenmaterials führt zu einer mangelhaften Schlagregensicherheit. Im unteren Teil der Stützmauer tritt Feuchtigkeit unkontrolliert aus dem Mauerwerk. Der Plattenbelag auf der unteren Aussichtsplattform weist starke Setzungen auf. Auch hier sind die vorhandenen Stahlbauteile des Geländers korrodiert“, so die Verwaltung.
Damit ist klar: Der Turm muss saniert werden, sonst zerfällt er. Auch für die Instandsetzungsarbeiten gibt es bereits einen Vorschlag, der sich in mehrere Bauabschnitte aufgliedert und zumindest eine Zeit lang das Wahrzeichen in ein Gerüst hüllen würde. Der Bereich um den Turm herum würde abgesperrt, damit Passanten nicht von Bauteilen getroffen werden. Die Bauzeit beträgt geschätzt etwa 18 Monate, je nach Witterung. Damit ist aber auch klar, dass der Turm weder dieses noch nächstes Jahr für Besucher geöffnet wird.