Herdecke/Wetter. Zwei neue Gesichter, aber mit festen Stellen für die nächsten Jahre: Am Sonntag werden die neuen Pfarrer für den Pastoralverbund eingeführt.

Sie müssen noch ganz schön viel kennenlernen. Sich gegenseitig. Das Leben in den drei Gemeinden des Pastoralverbundes in Herdecke und in Wetter. Aber Norbert Appel und Franz Drüke haben bereits damit begonnen. Norbert Appel ist dabei zeitlich im Vorteil: Vor einem Monat schon hat er den Dienst aufgenommen, Franz Drüke erst diese Woche.

Pfarrer Solski, ein Jahrzehnt lang Leiter im Pastoralverbund an den Ruhrseen, ist zwar auf dem Weg der Besserung, aber weiterhin krank geschrieben. Länger schon war klar, dass er nicht in die Gemeindearbeit für Wetter und Herdecke zurück kehren wird. Ulrich Gröne und Michael Paczynski hatten da bereits andere Aufgabenfelder gesucht. Zweieinhalb Stellen hatten sie ausgefüllt. Nun sind zwei Pfarrstellen wieder besetzt. Dabei wird es bleiben.

Im Dialog mit der Gemeinde

Wer sind die Neuen? Franz Drüke ist 50 Jahre alt, wechselt vom Pastoralen Raum Soest an die mittlere Ruhr und ist in Dortmund groß geworden. Norbert Appel ist 62 Jahre alt, stammt ebenfalls aus Dortmund und hat hier zuletzt in Hörde gewirkt. Er wird in Wetter in der Dienstwohnung an der Kirche St. Peter und Paul wohnen, sein Kollege im Pfarrhaus gegenüber von St. Philippus und Jakobus in Herdecke. Eine örtliche Zuordnung soll damit nicht verbunden sein. „Wir sind Beide für beide Städte zuständig“, sagt Norbert Appel. Und Franz Drüke versteht sich als Teil eines „Doppels für den Verbund“. Er will „erst einmal die Traditionen kennenlernen“ und dann klären, wie es weiter geht.

Neustart vor dem nächsten großen Schritt

Die Zeit der Übergangslösungen ist vorbei. Die Stellen beim Pastoralverbund an den Ruhrseen sind wieder besetzt. Dass es eine halbe Stelle weniger ist als bisher, ist dem Zeitgeist geschuldet. Die Kirchen specken ab.

Franz Drüke ist Pfarr-Administrator. Das bedeutet auch, dass die Tage des Pastoralverbunds an den Ruhrseen gezählt sind. Die nächst größere Einheit ist schon benannt: ein Verbund mit den katholischen Gemeinden im Hagener Norden.

Weil Pfarrer Solski den Dienst nicht mehr angetreten hat und seine beiden Mitstreiter gegangen sind, erleben Wetter und Herdecke einen Neustart. Ihre beiden Pfarrer wollen sich nicht den Wohnorten zuordnen lassen und zudem schauen, wo überall die Gemeinde lebendig ist - Beides ein guter Ansatz.

Noch sind die Beiden mitten in dieser Orientierungsphase. „Wir werden die Menschen bitten, ein bisschen Geduld mit uns zu haben“, sagt Franz Drüke. Zuhören will er mit seinem Kollegen, sich dann ein Urteil bilden, schließlich handeln. Das aber alles im Austausch mit den Aktiven in den Gemeinden zwischen Hohensyburg und Alt-Wetter. „Wir sind nicht da, um gesunde Bäume zu fällen“, sagt Norbert Appel zu der respektvollen Annäherung an die Gegebenheiten vor Ort. Mit den Pfarrgemeinderäten, den kirchlichen Gruppen und den Gottesdienstbesuchern will er reden.

Einführungsmesse

Nicht alles wird auf Dauer bleiben können. Darauf verweist schon der Titel von Franz Drüke als Pfarr-Administrator. Damit sei eine Begrenzung der Aufgabe auf fünf Jahre verbunden, so Drüke: 2024 soll ein Pastoraler Raum in Verbindung mit dem Hagener Norden eingerichtet sein.

Für Sonntag um 15 Uhr ist die gemeinsame Einführung geplant. Für Franz Drüke wird es der erste Gottesdienst in St. Philippus und Jakobus sein. Zum Bibeltext des Tages hat er sich schon Gedanken gemacht. Er findet sich im Lukas-Evangelium und handelt von den 72 Jüngern, die Jesus ausgesandt hat. „Die Zwei davon sind vielleicht wir“, sagt Franz Drüke, „die 70 aber sind die Gläubigen von hier, die mit ausgesandt werden.“