Herdecke. Die Stadt Herdecke schlägt das Koepchenwerk und den Viadukt für den Unesco-Welterbe-Antrag der Kulturlandschaft Ruhrgebiet vor. Zeitplan steht.

In Wetter herrscht weitgehend Klarheit, in Hagen gibt es schon einen Ratsbeschluss zur Bewerbung der Region als Unesco-Welterbe. Bekanntlich hat die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur hiesige Kommunen um eine Stellungnahme gebeten, welche Örtlichkeiten zur „Industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ zählen könnten.

Auch die Herdecker Stadtverwaltung hat ihre Position dazu bereits der Politik kurz vorgestellt. Daniel Matißik als Leiter des Bau- und Planungsamtes teilte in einem Fachausschuss mit, dass aus heimischer Sicht sowohl das Viadukt als auch das Koepchenwerk vorgeschlagen wurden. Beide Bauwerke stehen unter Denkmalschutz.

Einstimmiger Beschluss in Hagen

Im Einzelnen: Beim Viadukt handelt es sich um geteiltes Eigentum zwischen Herdecke und Hagen sowie der Deutschen Bahn. Im Oktober beschloss der Rat in Hagen einstimmig, den Welterbe-Antrag des Landes Nordrhein-Westfalen zu unterstützen und bei der Auswahl auch das Viadukt aufzuführen. Zu den insgesamt sieben Elementen gehören unter anderem drei Bahnlinien sowie Teile der Ruhr (Harkort und Hengsteysee). Hinzu kommen drei Bauwerke wie etwa Haus Harkorten oder das bekannte Eisenbahnviadukt, das sich auf Hagener und Herdecker Gebiet befindet.

Die Nennung des Koepchenwerks erscheint ebenso logisch. Das liegt auch daran, dass die Industriedenkmal-Stiftung, die den Unesco-Antrag ausarbeitet, seit 2016 Besitzerin der historischen Anlage am Hengsteysee ist und diese bei einigen Vorstellungen zur Welterbe-Aufnahme des Ruhrgebiets als herausragendes Bauwerk mit aufführte bzw. Fotos aus Herdecke zeigte.

Wie geht es in Herdecke weiter? Matißik beabsichtigt, den heimischen Welterbe-Beitrag als Vorlage für die Politik in die erste Sitzungsreihe im neuen Jahr zu bringen. Und zwar nicht nur im Bauausschuss, sondern auch im Gremium für Schule, Kultur und Sport. Das sei jedoch intern in der Stadtverwaltung noch nicht abgestimmt. Final könnten sich der Hauptausschuss und dann der Rat damit beschäftigen.

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Alle kommunalen Beschlüsse sollen dem Land NRW Anfang 2021 vorliegen. Voraussichtlich Ende 2023 wird über die Bewerbungen für ein Unesco-Welterbe aus Deutschland entschieden.