Wetter. Niklas Kuhr heißt der erste Klimamanager der Stadt Wetter für eine nachhaltige Entwicklung. Der 29-Jährige will Bürgern z.B. Energie-Tipps geben.

Seinen ersten offiziellen Auftritt hatte Niklas Kuhr passenderweise im Umwelt- und Verkehrsausschuss. Bei seiner Vorstellungsrede ließ der 29-Jährige eine Besonderheit aus: Er ist der erste Klimaschutzmanager der Stadt Wetter.

Seit Anfang Mai hat Niklas Kuhr dieses Amt inne. Vor den Fraktionen skizzierte der Mann aus der Nachbarstadt Witten (wohnt in Bommern), worauf er nach einer Einarbeitungszeit Wert legen will. Einfach formuliert: das Integrierte Klimaschutzkonzept umsetzen. Da dieser beschlossene Leitfaden aber 32 Aspekte umfasst, muss der neue Manager an mehreren Fronten agieren. Ziel: CO2-Emissionen reduzieren, Anpassungen an den Klimawandel und dieses zukunftsweisende Thema auch in den Verwaltungsstrukturen verankern.

Drei Jahre (so lange läuft die Förderung dieser Stelle) hat Kuhr beispielsweise Zeit, um die hier vorhandenen Initiativen weiterzuentwickeln. Grundlagen sind zum Teil gelegt, auch dank der Lokalen Agenda 21 oder der Bürger-EnergieGenossenschaft-58. „Mit den Vertretern ist für Juni ein Treffen geplant“, so der 29-Jährige, der daraus ein Netzwerk entstehen lassen will.

In seiner Antrittsrede kam er naturgemäß auf das Klimaschutzkonzept zu sprechen. Dabei blickte er beispielsweise in das Quartier Schiller-/Goethestraße bezüglich energetischer Sanierungen. Oder auf die städtische Internetseite, wo Wetteraner bald verstärkt Auskünfte zum Energiesparen im eigenen Haushalt finden sollen. „Geplant ist meinerseits auch eine Sprechstunde mit wechselnden Themen.“ Auf der Grundlage des abgelaufenen AVU-Angebots will er Stromsparkoffer mit Messgeräten zusammenstellen, die sich Bürger zum privaten Wohnungscheck ausleihen können.

Weitere Schlagworte: Über die städtische Internetseite soll es künftig Hinweise zu Fördermöglichkeiten und zu Photovoltaik geben, dazu solle er auch Potenziale städtischer Gebäude identifizieren. Und sich auch um Fortschritte in Sachen Mobilität etwa über das Radverkehrskonzept kümmern, damit beispielsweise vor Schulen und Kitas der Verkehr weniger werde.

Zur Person und Reaktionen

Der gebürtige Wittener Kuhr studierte an der Ruhr-Uni Bochum Geographie (Abschluss Bachelor), dann Stadt- und Regionalentwicklungsmanagement mit Masterabschluss. Bei seiner Arbeit in einem Planungsbüro beschäftigte er sich vor allem mit integrierten kommunalen Entwicklungskonzepten.

Bürgermeister Frank Hasenberg: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Niklas Kuhr einen Mitarbeiter gewonnen haben, der sich als Klimaschutzmanager der Stadt Wetter intensiv um die Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes kümmern wird.“

Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer: „Für ein nachhaltig besseres Klima braucht es das Engagement aller Bürger. Es geht nur gemeinsam. Mit vielen kleineren und einigen größeren Maßnahmen können wir in Wetter unseren Beitrag dazu leisten.“

Er selbst, so teilte es die Stadt mit, erledige kurze Strecken eigentlich ausschließlich zu Fuß. Beim Einkauf achte er auf regionale Produkte und wolle „so gut es geht auf Plastik verzichten“. Denn, so Kuhr: „Schon jeder Einzelne kann eine Menge für den Klimaschutz tun.“