Wetter. Grausiger Fund: Bei Arbeiten unterhalb des Harkortturms wurde ein menschlicher Schädel gefunden. Wer war der oder die Verstorbene?
- Unterhalb des Harkortturms zwischen Wetter und Herdecke wurde ein skelettierter menschlicher Schädel gefunden.
- Ermittler gehen davon aus, dass der Schädel dort schon längere Zeit liegt.
- Dass der Schädel durch Fremdeinwirkung zu seinem Fundort gelangte, kann nicht ausgeschlossen werden.
Schrecklicher Fund: Bei der Hangsicherung oberhalb der Kaiserstraße zwischen Wetter und Herdecke entdeckten Bauarbeiter im Dienste von Straßen NRW etwa 50 Meter unterhalb des Harkortturms einen skelettierten menschlichen Schädel. „Der Kopf steckte in den Sicherungsnetzen, die in diesem Hang befestigt sind“, so Sonja Wever, Polizeihauptkommissarin und Leiterin der Pressestelle der Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Schädel aktuell in Gerichtsmedizin
Nach erster Besichtigung wurde schnell klar: „Der Schädel liegt nicht erst seit gestern hier. Es ist kein Gewebe oder Lebendmaterial am Schädel erkannt worden. Daher ist davon auszugehen, dass der Schädel schon seit längerer Zeit dort liegt“, erklärt auch Peter Freyder von der Kriminalpolizei in Schwelm, der vor Ort in dem Fall ermittelt.
Aufschlüsse darüber, wie lange genau der aufgefundene Schädelknochen schon dort liegt, gibt es bisher nicht. Er wird nun obduziert und könnte weitere Informationen liefern. Dann soll feststehen, in welchem Alter der oder die Verstorbene war. „In der Gerichtsmedizin wird geschaut, welche Informationen man anhand des bloßen Kopfes erkennen kann“, so Wever.
Anhand des Zustandes des Schädelknochens konnten die Kripobeamten bisher lediglich gravierende Frakturen ausschließen. Trotzdem: Dass der Schädel durch Fremdeinwirkung zu seinem Fundort gelangte, ist beim jetzigen Stand der Ermittlungen nicht gänzlich auszuschließen.
In der Nähe des Fundortes wurde in etwa 150 Meter Entfernung zum Harkortturm auch ein kleines Zelt gefunden, das auf den ersten Blick in Zusammenhang mit dem aufgefunden Schädel stehen könnte. Kriminalkommissar Peter Freyer bestätigte: „Man kann vermuten, dass das Zelt zu demjenigen gehört, der am Dienstagnachmittag gefunden wurde. Jetzt ist es allerdings zu früh, um Vermutungen anzustellen.“
Mitarbeiter des Security-Services, der die Baustelle oberhalb der Kaiserstraße derzeit sichern soll, berichteten auf Nachfrage jedoch, dass das Zelt erst seit etwa zehn Tagen dort stünde. Aufgrund des Zustandes des Schädels spricht das nicht für einen Zusammenhang zwischen Zelt und Schädelfund. „Da der Schädel zum Zeitpunkt des Fundes schon komplett skelettiert war, lässt sich vermuten, dass er schon mindestens zwei Jahre dort liegt. Trotzdem ziehen wir das Zelt natürlich in unseren Ermittlungen mit in Betracht und gehen dem nach“, so Sonja Wever.
Am Nachmittag wurde der Hang auch vom Technischen Hilfswerk nach weiteren Knochenteilen durchsucht. Die Suche gestaltete sich jedoch angesichts des steilen Geländes als schwierig. Mitarbeiter von Straßen NRW sowie das örtliche THW suchten am Mittwoch bis zum Einbruch der Dunkelheit mit sechs Mann nach weiteren Hinweisen. Auch ein Leichenspürhund war im Einsatz. Dazu durchkämmte die Polizei das Gelände mit Drohnen. Am Abend meldete das THW, weitere sterbliche Überreste gefunden und an die Polizei übergeben zu haben.