Wetter. Der Start der letzten von fünf RRX-Linien rückt näher. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember hält der Rhein-Ruhr-Express auch in Wetter.

Wer sich nicht gerade für eine konkrete Verbindung interessiert, nimmt den alljährlichen Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn eher beiläufig zur Kenntnis. Doch Wetteraner sollten am 13. Dezember 2020 etwas genauer hinschauen. Denn ab dann soll ein Rhein-Ruhr-Express (RRX) auch in der Harkortstadt halten.

Konkret handelt es sich um die Regional-Express-Linie 4: Wetter ist dann wie Witten, Hagen, Ennepetal oder Schwelm ein Haltepunkt für die neuen Siemens-Züge auf der Strecke zwischen Aachen und Dortmund. Im Bahn-Sprachjargon heißt es dazu: „Im Dezember 2020 startet mit dem RE 4 dann die fünfte und letzte Linie mit dem Betreiber National Express Rail NRW in den RRX-Vorlaufbetrieb.“

Fünfte RRX-Strecke im Dezember

Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland (NVR) GmbH, meint: „Mit der Übernahme des RE 4 im Dezember dieses Jahres werden die modernen Züge auf fünf Strecken im Land für mehr Komfort und Barrierefreiheit sorgen.“ Viel positive Rückmeldungen der Fahrgäste zeigen demnach, dass die neuen Fahrzeuge gut ankommen. Voraussetzung für die vollständige Realisierung des RRX-Betriebskonzepts mit einem 15-Minuten-Takt auf der Hauptachse Westfalen-Ruhrgebiet-Rheinland sei der Aus- und Umbau der Gleisinfrastruktur. Die Umsetzung der notwendigen Planfeststellungsverfahren sowie der Baumaßnahmen „im laufenden Betrieb“ sei in vollem Gange, werde aber noch viele Jahre dauern.

Bekanntlich hat die Deutsche Bahn auch den Bahnhof Wetter mit einigen Baumaßnahmen umgestaltet. Beispielsweise die Bahnsteige abgesenkt, um den barrierefreien Zugang zu den schnellen Zügen der RRX-Linie zu gewährleisten.

Das Netz für die neuen RRX-Linien.
Das Netz für die neuen RRX-Linien. © National Express Rail

Der besagte Rhein-Ruhr-Express ersetzt dann ab Mitte Dezember die bisherige Linie RE 4 von Dortmund über Wuppertal nach Aachen. Da die neuen Züge knapp 200 Sitze mehr haben, sind sie auch länger. Dementsprechend erfolgten die Anpassungen an den Bahnsteigen auf dem Arbeitsprogramm, damit der RRX ab Dezember ohne Probleme stündlich in Wetter halten kann.

Beim Betreiber des „hochmodernen Zugs“, der National Express Rail GmbH, laufen den Angaben zufolge die Vorbereitungen auf Hochtouren. Derzeit finden sogenannte Leerfahrten statt. Dabei sollen die zukünftigen Zugführer und das Personal die Strecke des bisherigen RE 4 kennenlernen.

Rollos, Leselicht und Internetzugang

Das große Ziel: Der RRX soll den Fahrgästen das Pendeln angenehmer machen. Neben dem barrierefreien Zugang gebe es weitere Extras. „Der RRX hat generell sehr viele Vorteile. Im Zug gibt es beispielsweise Rollos oder Leselicht“, sagt Cansu Erdogan, Pressesprecherin von National Express Rail. Auch Internetsurfen soll in den Fahrzeugen des Typs Desiro HC kein Problem mehr sein – alle Züge werden demnach mit WLAN ausgestattet.

Ist der neue RRX denn auch zügiger unterwegs als die jetzigen Regional-Express-Bahnen? „Grundsätzlich haben die Züge eine schnellere Beschleunigung als zum Beispiel der alte RE 4“, sagt Erdogan. Aufgrund der Infrastruktur auf der Strecke könne das aber nicht immer ausgefahren werden. Dennoch: Ab Mitte Dezember steht auch in Wetter ein Sprung ins moderne Bahnzeitalter auf der Agenda.