Herdecke. Die Feuerwehr platzt aus allen Nähten. Nun hat die CDU Vorschläge zur Erweiterung direkt gegenüber der jetzigen Wache präsentiert.

Die Feuerwehr in Herdecke platzt aus allen Nähten. Das hat sie die Politikerinnen und Politiker in Herdecke bei vielen Gelegenheiten wissen lassen. Nun präsentiert die CDU Vorschläge zur Erweiterung auf einem Grundstück gleich gegenüber der jetzigen Wache am Herdecker Bach.

„Erst vor kurzem hat der Brand im Edeka im Quartier Ruhraue gezeigt, wie schnell unsere Feuerwehr ist und wie effektiv dadurch Schlimmeres verhindert werden konnte. Alle Feuerwehrleute absolvieren ein wahnsinniges Pensum, wenn es darauf ankommt“, zitiert die CDU Herdeckes Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster nach einer Veranstaltung der Partei zum Thema Sicherheit mit einem Treffen an der Wache. Katja Strauss-Köster ist Dienstherrin der Feuerwehr, aber auch erneut Bürgermeisterkandidatin der CDU bei der Kommunalwahl in zwei Wochen.

Feuerwehr soll einbezogen werden

Das Treffen vor Ort hatte einen bestimmten Anlass: Die CDU habe sich mit der Thematik zur Erweiterung der Feuerwache beschäftigt und sei gegenüber der Feuerwache am Herdecker Bach fündig geworden, heißt es in einer Pressemitteilung. Ein Grundstück dort biete die Möglichkeit für Neubauten von Rettungswache, Dienstwohnungen und Parkplätzen. In einem ersten Gespräch habe der Grundstückseigentümer mitgeteilt, dass er sich freue, der Stadt und der Feuerwehr helfen zu können. „Für ihn ist es etwas Besonderes, denn die alte Feuerwache wurde von ihm als Bauunternehmer errichtet“, so CDU-Politikerin Doris Voeste, die sich im Vorhinein mit dem Eigentümer getroffen hatte. Aktuell arbeitet die Feuerwehr in Herdecke an der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans. In diesem Zusammenhang wird auch geprüft, ob wegen der räumlichen Enge am Herdecker Bach nicht eine dezentrale Lösung mit mehreren Wachen wie beispielsweise in Wetter Sinn macht. Die Tendenz gehe derzeit aber in Richtung Beibehaltung von nur einer zentralen Feuerwache im Stadtgebiet, heißt es auf Nachfrage im Rathaus.

Neutralitätspflicht

Ein Vertreter der Feuerwehr war bei dem Treffen gleich an der Feuerwache nicht dabei. Er hätte es auch gar nicht gedurft, verweist die Pressestelle des Rathauses auf die Neutralitätspflicht von Verwaltungsbediensteten gerade in Wahlkampfzeiten. Der Informationsaustausch soll aber noch gesucht werden. Monika Kleinevoß, CDU-Ratskandidatin im betroffenen Wahlbezirk: „Das Grundstück bietet verschiedene Möglichkeiten zur Erweiterung der Wache. Eine konkrete Planung sollte aber im engen Schulterschluss mit den Feuerwehrleuten erstellt werden“.

Idee „Feuerwehrwohnhaus“

Beim Treffen dabei war Hartmut Ziebs, der ehemalige Präsident des Deutschen Feuerwehrwehrverbandes. Er brachte die Idee eines sogenannten „Feuerwehrwohnhauses“ mit. Zum Beispiel in Ennepetal und in Schwelm sei das mit großem Erfolg realisiert worden. Vorstellen müsse man sich einen Multifunktionsbau, der günstigen Wohnraum für die Feuerwehrleute in der oberen Etage mit einer darunterliegenden Rettungswache und einem Angebot von weiteren Parkplätzen kombiniere.

Anderer Weg in Herdecke

Die Überlegungen zu einem Feuerwehrwohnhaus in Herdecke sind nicht neu. Weil sie sich auf dem Grundstück der bisherigen Wache aber nicht verwirklichen ließen, hat Herdecke einen anderen Weg beschritten: Die Herdecker Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (HGWG) wurde zum Kooperationspartner der Wehr. Durch eine Vorzugsbehandlung für Mitglieder der Feuerwehr wurde diesen zu einer Wohnung möglichst nah an der Wache verholfen. Das macht die Anfahrtzeiten im Einsatzfall kürzer.

Der Referent der Veranstaltung zum Thema Sicherheit, der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Christos Katzidis, war mit bei dem Termin vor Ort und konnte anschließend feststellen: „Es ist wichtig, unseren Feuerwehrleuten die verdiente Wertschätzung entgegenzubringen.“

Lob für „tolle Truppe“

Nach Auffassung der CDU wäre die Realisierung eines „Feuerwehrwohnhauses“, so es denn von der Feuerwehr auch gewünscht sei, auch eine Anerkennung des großen ehrenamtlichen Einsatzes.

Gleichzeitig würde man der Herdecker Bevölkerung eine schnelle Einsatztruppe zum Brandschutz zur Verfügung stellen, so die Presseerklärung.

Die Herdecker Feuerwehr ist laut Hartmut Ziebs, ehemaliger Präsident des Deutschen Feuerwehrwehrverbandes, „eine tolle Truppe mit einem riesigen Engagement.“

Auch interessant