Herdecke. . Bei Jahresdienstbesprechung macht Hans-Jörg Möller auf ein Platzproblem aufmerksam. Außerdem Thema des Abends: die Einsatz-Bilanz 2017.
Die Jahresstatistik sowie Ehrungen und Beförderungen standen Freitagabend im Mittelpunkt der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr in der Wache am Herdecker Bach. Hans-Jörg Möller, Leiter der Herdecker Wehr, begrüßte gut 100 Anwesende, darunter auch Bürgermeisterin Dr. Katja Strauß-Köster und Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm..
Und Möller packte gleich zu Beginn des Abends ein wichtiges Thema an: Die Feuerwache benötige dringend mehr Stellplätze für Einsatzfahrzeuge und mehr Parkplätze für Einsatzkräfte an der Wache, so der Feuerwehrchef. Er brachte zudem sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass das wichtige Projekt aus seiner Sicht nicht ernsthaft angegangen werde. Beim Sturm Friederike sei die Wache „aus allen Nähten“ geplatzt, und die Helfer hätten sogar an der Bundesstraße parken müssen. Um aktuell alle Fahrzeuge unterzustellen, müssten sie sehr eng gestellt werden. Dies verstoße gegen Unfallverhütungsvorschriften. Zudem würden Bindemittel, Sandsäcke und anderes Material behelfsmäßig in einem offenen Carport und in einem nicht mehr dichten Überseecontainer gelagert. Das sei nicht mehr zeitgemäß, so Möller, der auch Lösungsansätze vorstellte – etwa in Form einer Leichtbauhalle. Möllers eindringlicher Appell an die Politik: „Prüfen Sie doch bitte, welche Möglichkeiten im Hinblick der Erweiterung und der Parkplätze bestehen. Wir müssen dieses Projekt nun dringend planen und ernsthaft angehen. Wir müssen gemeinsam in die Zukunft der Feuerwehr investieren“. Aus seiner Sicht könnten in dem Wäldchen neben der Einfahrt Parkplätze entstehen.
Hans-Jörg Möller dankte abschließend der Verwaltung dafür, dass kritische Punkte, die in der Vergangenheit aufgezeigt wurden, von Verwaltung und Politik behoben wurden. So wurden zum Januar drei neue Kräfte im Tagesdienst eingestellt. Möller: „Das Boot, indem Verwaltung und Feuerwehr sitzen, schwimmt, und der Kurs ist gemeinsam festgelegt.“
Dank an alle Einsatzkräfte für ihren unermüdlichen und manchmal nicht ungefährlichen Einsatz übermittelte Bürgermeisterin Katja Strauß Köster. .Zum Thema Ölspuren und Hubschrauberlandungen am Krankenhaus gebe es noch keine Neuigkeiten. Jedoch könne in Kürze mit positiven Ergebnissen und einer Entlastung der Feuerwehr gerechnet werden.
Das letzte Jahr in Zahlen
Nachdem Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm vom neuen kreisweiten Gefahrenabwehrzentrum berichtet hatte, gab der Vize-Chef der Herdecker Wehr, Bernd Elberfeld, einen Überblick über die geleistete Arbeit im letzten Jahr, in dem 421 Einsätze absolviert wurden – neun mehr als im Vorjahr.
69 Brände wurden gelöscht (kein Großbrand), 161 Hilfeleistungen, 76 blinde Alarme (davon 11 Mal eine neue Großgarage im Meinrad Miltenberger Weg), 2 böswillige Alarme, 63 ABC-Einsätze (davon 61 Ölspuren) und 50 sonstige Einsätze (13 Hubschrauberlandungen am GKH) wurden von der Wehr bearbeitet. 50 Personen wurden leicht und 7 schwer verletzt, 10 Personen verstarben bei Einsätzen. Ein Feuerwehrmann verletzte sich im Einsatz leicht. Bei allen Einsätzen im letzten Jahr entstand ein geschätzter Sachschaden von 478 890 Euro.
Christian Arndt, ebenfalls stellv. Leiter der Feuerwehr, ging in seiner Rede auf die massive Mitgliederwerbungskampagne und Personalgewinnung des Vorjahres ein. So konnte der Mitgliederbestand von 87 auf 99 Kräfte ausgebaut werden. Auch der Anteil der Frauen nehme weiter zu. Zur Mitgliederwerbung geht die Feuerwehr ungewöhnliche Wege. So wurden Einkaufswagen in einem Supermarkt mit einer Personalwerbung versehen. Auch eine Feuerwehr-AG mit der Realschule hat stattgefunden. Arndt: „Die Stadt Herdecke hat es vor der landwesweiten Werbekampagne frühzeitig erkannt, in die wichtige Mitgliederwerbung der Feuerwehr zu investieren. So wurde vor Jahren hier eine halbe hauptberufliche Stelle geschaffen.“ Arndt bedankte sich bei seinen Kameraden für die tatkräftige Unterstützung: In der Mitgliederwerbung wurden 1800 Stunden, in der Brandschutzerziehung 232 Stunden geleistet. Erfolge sieht Arndt auch in der Brandschutzerziehung: 13 Mal wurde ein Kleinbrand durch einen Rauchwarnmelder erkannt: „Ein Beleg dafür, dass Rauchwarnmelder Leben retten und Sachschäden minimieren.“
Ehrungen und Beförderungen
Zum Abschluss der Jahresdienstbesprechung standen Ehrungen und Beförderungen auf der Tagesordnung: Zum Feuerwehrmann (-frau) wurden Vanessa Strauß, Jan Glingener, Abdel-Kader Hanan, Fabian Leopold und Michele Leontijevic befördert. Zum Oberfeuerwehrmann (-frau): Elisa Nestler, Luca Rykena und Dominik Lemke. Hauptfeuerwehrmann wurden Nico Emmerling, Phillip Krähling, Kevin Lewoldsen, Johannes Rehener und Nils Hausschulz. Unterbrandmeister nach bestandener Prüfung: Matthias Döneke, Jens Glingener, Marko Schöpper und Dominik Kretz. Frank Lenz wurde zum Oberbrandmeister befördert. Hauptbrandmeister ist nun Dennis Tilcher. Till Michael Tillmanns wurde nach bestandenem Lehrgang zum Brandinspektor befördert und gleichzeitig zum stellvertretenden Einheitsführer ernannt. Brandmeister Clemens von Studnitz und Hauptbrandmeister Frank Söhnge wurden zu stellv. Gruppenführern ernannt.
Brandoberinspektor Sascha Kay zum Einheitsführer. Hauptbrandmeister Peter Thiele wurde erneut zum Gruppenführer ernannt und wurde dann von der Bürgermeisterin mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber für 25 Jahre Feuerwehrdienst geehrt. Eine Ehrenurkunde bekamen auch Florian Schönefuß und Jens Schumacher für ihre zehnjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr.