Herdecke. Peter M. Gerigk, Vorsitzender der AG Koepchenwerk, sieht die Brücke am Schiffswinkel als wichtig für den Radtourismus an.
Besorgt hat Peter M. Gerigk, seit Kurzem neuer Vorsitzender der AG Koepchenwerk und langjähriges Ratsmitglied der hiesigen Grünen, die Pläne der Stadt Hagen, eine neue Brücke am Zusammenfluss von Volme und Ruhr zu bauen, und die Ankündigung von Amprion, die Brücke am Schiffswinkel ab 2021 nicht mehr zu benötigen, zur Kenntnis genommen.
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Er befürchtet, dass Radtouristen an Herdecke vorbeifahren, wenn nicht auch in Zukunft mit der Brücke am Schiffswinkel geplant werden kann. Das könne fehlende Einnahmen in gastronomischen Betrieben im Zentrum bedeuten.
Folgen für Gastronomie
„Eine für die Belange der Stadt Herdecke höchst brisante Gemengelage entsteht hier: Der Ruhrtalradweg führt am Hengsteysee schon jetzt auf der Hagener Seite entlang. Sollte die Brücke am Schiffswinkel nicht mehr für Fußgänger und Radfahrer benutzbar sein, wäre die logische Konsequenz, dass diese dann über die neue Brücke an der Volmemündung weiter über Vorhalle und Wetter fahren“, schreibt Gerigk. „Insbesondere die Radfahrer würden dann nicht mehr durch Herdecke fahren – mit allen Folgen für die Herdecker Gastronomie und Hotellerie. Das kann auf keinen Fall im Herdecker Interesse sein“, meint er.
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Deshalb müsse die Stadt Herdecke jetzt alles daran setzen, eine solche Situation zu verhindern und sich mit aller Macht für den Erhalt der Brücke am Schiffswinkel einzusetzen. Intensive Gespräche mit allen Beteiligten seien dafür unabdingbar. Denkbar wäre darüber hinaus auch, die Brücke zunächst unter Denkmalschutz zu stellen, schlägt er vor. „Denn meiner Ansicht nach gehört die Brücke unmittelbar zum Denkmal Koepchenwerk, denn ohne diese Brücke hätte das Werk nicht funktioniert. Das gilt genauso auch für die vielgescholtenen Schienen zum Koepchenwerk, denn der Trafotransport war in den vergangenen Jahrzehnten ohne diese Schienen nicht denkbar“, gibt Gerigk zu bedenken.
Die Schienen sind seit einigen Jahren vielen ein Dorn im Auge. Gab es dort doch schon oft Unfälle, bei denen Radfahrer mit ihren Reifen in den Gleisen hängen blieben, stürzten und sich zum Teil schwere Verletzungen zuzogen. Doch da kann Peter Gerigk nur mit den Schultern zucken. „Wer sich übrigens über die leider immer wieder kehrenden Unfälle aufgrund dieser Schienen wundert, sollte einmal zu Fuß die Brücke überqueren und die unvernünftigen Radfahrer, die das Absteigegebot missachten und zum Glück nur noch eine kleine Minderheit darstellen, ansprechen und ihre Antworten auf die vorgetragene Bitte anhören, doch bitte abzusteigen.“
Parkplatzsituation bedenken
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„Ein Wegfall der Brücke – und auch der Wegfall der Schienen – würde Herdecke viele Möglichkeiten nehmen, seine Attraktivität nicht nur für die für die Rad fahrenden Touristen zu behalten und zu steigern. Denn größere Veranstaltungen in der Maschinenhalle des Denkmals Koepchenwerk, wie sie für die Zukunft nicht nur von der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur angestrebt werden und wie sie in diesem attraktiven Umfeld wünschenswert sind, sind aufgrund der Parkplatzsituation am Werk kaum ohne einen attraktiven Transfer von Parkplätzen am Schiffswinkel sowohl auf Hagener wie auf Herdecker Seite kaum denkbar“, gibt er zu bedenken.
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Und: „Kann es einen attraktiveren und umweltfreundlicheren Transfer geben, als zum Beispiel in einem historischen Akkutriebwagen zum großen ‘Akku’ Pumpspeicherkraftwerk Koepchen zu fahren?“, fragt Gerigk. Und fordert: „Die Brücke – und auch die Schienen – braucht Herdecke, nicht nur, weil sie ein attraktives Stück Industriegeschichte darstellen und Herdecke die langfristige Anbindung an den Ruhrtalradweg sichern.“