Herdecke. Die Parkplatzsituation in Herdecke ist vielen ein Dorn im Auge. Das Problem am Gemeinschaftskrankenhaus scheint aber gelöst zu sein.
Auf große Resonanz stieß eine Facebook-Umfrage der Lokalredaktion. Viele Herdecker meldeten sich zu Wort und kritisierten, dass es an einigen Stellen im Stadtgebiet Parkprobleme gebe. Dazu zählt offensichtlich nicht mehr das Gemeinschaftskrankenhaus, nachdem die Klinik im Juli 2019 angesichts der bekannten Not 84 neue Buchten freigegeben hatte und diese Örtlichkeit jetzt unerwähnt blieb.
Momentan oder immer noch steht das Unternehmen Dörken im Fokus zahlreicher Kommentare in dem sozialen Netzwerk. 2017 hatte die Redaktion mehrere Berichte zur Platznot und auch zu den neuen Stellflächen oberhalb des Firmengeländes veröffentlicht. Aktuell ist beispielsweise von einer „Katastrophe“ die Rede, weil Dörken-Mitarbeiter „ihren teuren Parkplatz nicht nutzen und Anwohner keine Möglichkeit haben, tagsüber in der Wetterstraße zu parken.“ Ein „Dörkianer“ reagierte darauf und bat um Verständnis, da in Corona-Zeiten Firmenbereiche abgetrennt seien und einige Angestellte daher mangels „Erlaubnis“ nicht den neuen Parkplatz am „Mount Dörken“ nutzen. Teilweise sollen sie zur Mark-E oder zur Ruhr ausweichen. Und: Der hintere Teil der Harkortstraße (nur für Anlieger) sei tagsüber ein Parkplatz für Mitarbeiter umliegender Firmen. Ein striktes Anwohnerparken würde helfen.
Schwierigkeiten auch im Zentrum
Aber nicht nur an diesem Stadtausgang Herdeckes gibt es scheinbar Optimierungsbedarf. Auch in der Innenstadt, wo laut Facebook-Kommentar Berufstätige kaum einen Dauerparkplatz finden und das Parkhaus am Aldi morgens meist schnell besetzt sei. Das führe zu Schwierigkeiten in den Anliegerstraßen. Die Teilnehmer der Umfrage weisen zudem auf Missstände in diesen Örtlichkeiten hin: Kirchender Dorfweg (Parken u.a. auf Platz vor dem Gemeindehaus), Am Berge, am Schraberg, untere Berliner Straße, Mozartweg, am Nacken (Veilchenweg, Ringstraße: „eine Katastrophe und sehr oft teuere Knöllchen!“) oder auch vor dem Mint-Markt, in der Gegend am Sonnenstein sowie in der Haupt-, Wilhelm-Gräfe- und Neuen Bachstraße, wo viele zwecks Dauerbelegung demnach ihre Parkscheibe weiterdrehen. Ein Nutzer meint: „Parken innerhalb Herdeckes in Wohngebieten ist die Hölle. Es werden nur Knöllchen geschrieben anstatt eine Lösung für alle zu finden.“
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Die Stadtverwaltung verweist auf einen Anstieg der Parkmöglichkeiten im Zentrum. Im Jahr 2000 standen dort 992 öffentliche Plätze zur Verfügung, aktuell seien es 1480. Davon sind rund 330 den Angaben zufolge gebührenpflichtig, 1150 gratis (zum Teil mit Parkscheibe in der Dauer begrenzt). Noch eine Zahl: Circa 54.000 Euro kamen 2019 aus den Automaten für die Stadtkasse. „Bei geplanten Gesamterträgen von knapp 53 Millionen Euro ein geringer Anteil im Haushalt“, heißt es aus dem Rathaus. Am Bahnhof gebe es quasi 47 Mal ein kostenloses „Park & Ride“.
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Anfang 2020 verhandelte die Verwaltung erfolgreich mit Enervie, damit Besucher von Herdecker Großveranstaltungen Flächen am Cuno-Kraftwerk an der Wetterstraße nutzen können. Die dazugehörige Bewährungsprobe steht wegen Corona noch aus. Sollte es so etwas demnächst wieder geben, rückt auch der Bleichstein wieder in den Mittelpunkt.
Abschließend teilt die Stadt Herdecke auf Anfrage der Redaktion mit: „Ein weiteres Augenmerk liegt darauf, zukünftig vermehrt Maßnahmen zu ergreifen und noch aktiver dafür zu werben, dass Besucher insbesondere bei Großveranstaltungen mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV in das Zentrum kommen und das Auto zu Hause stehen lassen.“