Wetter. Die Senioren zählen zur Risikogruppe und dürfen im Heim keinen Besuch empfangen. Zu Ostern macht der Förderverein ihnen eine Freude.

„Ich habe einfach angefangen zu nähen, weil ich dachte, irgendwann werden sie gebraucht", erzählt Gabi Bahrenberg. Die zweite Vorsitzende des Fördervereins „Lebensqualität im Alter" hat übers Wochenende 100 Schutzmasken genäht. Bereits am Dienstag wurden die Masken an das Johannes-Zauleck-Altenheim in Alt-Wetter übergeben – für Pfleger und Bewohner. Doch damit nicht genug - rechtzeitig vor Ostern ist der Förderverein weiter aktiv geworden, damit sich jeder Senior über ein Ostergeschenk freuen kann.

Gummiband fehlte

Kurz nachdem Gabi Bahrenberg sich letzten Freitag erstmals an ihre Nähmaschine gesetzt hatte, kam auch schon die Nachfrage aus dem Zauleck-Haus, ob der Verein in Sachen Masken aushelfen könne. „Ich habe dann überall rumtelefoniert; denn Gummiband ist nirgendwo mehr zu bekommen", berichtet die Wetteranerin.

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Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: „Alle Nachbarn haben geholfen, haben mir Tüten mit Gummibändern an die Tür gehängt, in den Briefkasten gesteckt oder in den Garten gelegt. Freunde und Vereinsmitglieder helfen beim Zuschneiden der Bänder oder auch des Stoffs. Wir haben alte Leinenbetttücher und Damasttischdecken zerschnitten", so Gabi Bahrenberg.

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Damit die Schutzmasken sich richtig ans Gesicht bzw. an die Nasenwurzel anschmiegen, näht sie in die Oberkante dünnen Blumendraht. „Ich habe auch eine kleine Tasche in jede Maske eingenäht, so dass sich der Träger zusätzlich noch ein Vlies hineinstecken und das immer wieder austauschen kann", so die Wetteranerin.

Selbstgenähte Stofftaschen

Während sie erzählt, schellt es immer wieder an der Tür. „Das war gerade wieder eine Nachbarin, die Gummiband abgegeben hat. Ich bin also nicht alleine, sondern habe sehr viele Unterstützer", betont die ehrenamtliche Helferin. Und dann öffnet sie eine Schranktür und holt einen großen Stapel mit kleinen, handlichen Stofftaschen hervor. „Die sind auch selbstgenäht, allerdings nicht von mir. So eine kleine Tasche können die Senioren prima mit den Henkeln an den Rollator hängen."

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Aber natürlich sollen die Bewohner keine leeren Taschen bekommen. Deswegen machten sich Vereinsvorsitzende Heidi Dubielzig und Schatzmeisterin Bärbel Kappler gemeinsam auf den Weg, um Nützliches und Süßes zu kaufen und die Taschen anschließend damit zu füllen. „In jede der insgesamt 50 Taschen füllen wir eine Handcreme, eine Zahnpasta, Tempos, einen Osterhasen und ein Osterei aus Schokolade", so Heidi Dubielzig. „Die Leute haben schon ein bisschen komisch geguckt, als wir so viel gekauft haben, aber wir haben dann erklärt, dass die Sachen nicht nur für uns sind", so die Wetteranerin schmunzelnd.

Kleiner Ersatz macht Freude

Finanziert werden die Ostergeschenke vom Förderverein. Denn, so betont die Vorsitzende: „Wir können ja im Moment ohnehin keine Aktivitäten anbieten, deswegen sorgen wir eben auf diese Weise ein bisschen für Ersatz, um den alten Menschen eine Freude zu machen. Ich schreibe allerdings zwischendurch immer wieder Briefe an alle Heimbewohner, die die Mitarbeiter dann vorlesen. Über diese Post freuen sich die Senioren auch sehr."