Volmarstein. Am Freitag gab’s schon einige Staus, am Samstag aber hielten sich die Beeinträchtigungen durch den Umleitungsverkehr wohl in Grenzen.
Seit Freitagabend und noch bis Montagmorgen, 5 Uhr, ist die A1 zwischen dem Autobahnkreuz Wuppertal-Nord und der Anschlussstelle Hagen-West in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. Somit kommt an diesem Wochenende auch niemand in Volmarstein auf die Autobahn, wo ja ohnehin die Auffahrt in Richtung Bremen seit Januar 2018 und wohl noch bis Herbst 2021 baustellenbedingt abgeriegelt ist. Zunächst gab es wohl Staus im Stadtgebiet von Wetter. Die große Katastrophe aber scheint bislang ausgeblieben: Das Verkehrsaufkommen auf der Umleitungsstrecke durch Grundschöttel war erhöht, aber ohne Verstopfung der Verkehrsadern.
Weil viele Navis bei Umleitungen den Verkehr durch die Heilkenstraße schicken, gab es hier bereits am Freitagabend und auch heute Staus. Länger war auch die Autoschlange an der Ampel an der gerade wieder eröffneten Ruhrbrücke zwischen Vorhalle und Alt-Wetter. Ein Grundschötteler, der extra aufs Rad umgestiegen war, fand das Verkehrsaufkommen insgesamt als „weniger als manchmal im Feierabendverkehr“.
„Wir von der Regionalniederlassung Südwestfalen haben im Vorfeld eine Menge Arbeit investiert, auch um die Umleitungen zu konzipieren“, so Andreas Berg vom Landesbetrieb Straßen NRW. In Pressemitteilungen dazu ist von „bewährten“ Strecken die Rede. Zur Erinnerung: Den Fernverkehr leiten die Verantwortlichen über die Autobahnen 45, 44 und 43.
Ausweichroute über B234 und B226
Apropos A43: Von der dortigen Anschlussstelle Sprockhövel führt eine Umleitungsstrecke für Autofahrer beispielsweise mit dem Ziel Wetter (Seefest), Gevelsberg oder Hagen über die Bundesstraßen 234 und 226 bis Hagen-West. Das heißt konkret, dass Anwohner sowohl in Grundschöttel als auch an der Volmarsteiner bzw. Hagener Straße mit größeren Belastungen zu rechnen haben.
„Die B234 und B226 sind reguläre Umleitungsstrecken“, sagt Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW. Genau genommen, handelt es sich dabei um die U44, die in Hagen-West beginnt und dann über Vorhalle und die Grundschötteler Straße hinauf (U65a) bis zum Kreisel Schwelmer Straße führt. Nach einem kürzeren Abschnitt als U44a in Silschede heißt die Ausweichroute bis zur A43 in Sprockhövel U46. „Wegen der besonderen Topographie dürfen ja bekanntlich keine schweren Lkw die Grundschötteler Straße hinauf oder herunter fahren“, so Berg weiter.
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Der zuständige Medienbeauftragte erklärt zudem, dass der Landesbetrieb jetzt am Wochenende in Hagen-West die Ampeln entsprechend umgeschaltet habe, „wobei die Lichtzeichen bei uns meist ohnehin verkehrsabhängig gesteuert werden.“
Indes ergaben Verkehrszählungen des Landesbetriebs, dass über die Volmarsteiner sowie Hagener Straße werktags Autos und Lkw in hoher vierstelliger Anzahl rollen (manchmal sogar fünfstellig). Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, da dieser Abschnitt der B226 bekanntlich ab dem 9. September wegen Sanierungsarbeiten der Fahrbahndecke für rund drei Monate gesperrt wird und der Verkehr dann über den Obergraben durch Alt-Wetter führt.
Arbeiten auch an Hengstey-Brücke
Mit gemischten Gefühlen sieht die heimische Industrie- und Handelskammer die Sperrung. „Glücklich sind wir natürlich nicht. Das ist schon ein massiver Eingriff“, sagt Christoph Brünger, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik der SIHK. „Auf der anderen Seite muss man sagen: Es wird gebaut – wenn auch mit Verzögerung. Und: Straßen NRW und die Deges haben ihre Maßnahmen endlich aufeinander abgestimmt.“ Die Deges will an der Talbrücke Volmarstein Asphaltschäden bei der Mittelstreifenüberfahrt und auf der Bestandsbrücke beheben. Hier wie dort seien etliche Bauarbeiter jetzt am Wochenende aktiv.
Für Verkehrsteilnehmer aus Wetter und Herdecke ebenso interessant sind die Maßnahmen an der A1-Brücke Hengstey nahe der Anschlussstelle Hagen-West. „Wir wollen künftig den Standstreifen in Fahrtrichtung Bremen nutzen“, sagt Deges-Baubevollmächtigter Mike Lohse. „Dafür muss er aber saniert werden. Sonst würde er die zweijährige Bauzeit nicht überstehen.“ Nach der Sperrung werden die Arbeiten, die schon unterhalb des Bauwerks laufen, dort nahtlos fortgesetzt.