Wetter/Hagen/Gevelsberg. Wegen drei Baustellen rollt am letzten August-Wochenende kein Autobahn-Verkehr von Hagen bis Wuppertal. In Volmarstein stehen Asphaltarbeiten an.
Viele Pendler und Anwohner stöhnen seit Monaten angesichts der hohen Verkehrsbelastung in Wetter sowie im Umkreis. Nach dem Bericht über die Freigabe der beiden Brücken am Obergraben nach Vorhalle folgt in Kürze eine besondere Maßnahme: Die A1 wird von Freitag, 30. August, 18 Uhr, bis Montag, 2. September, 5 Uhr, zwischen dem Autobahnkreuz Wuppertal Nord und der Anschlussstelle Hagen West komplett gesperrt.
Also kann dann auch niemand in Volmarstein auf- oder abfahren. Herdecker und Wetteraner nutzen häufig die Anschlussstelle Hagen West, um auf die Autobahn zu gelangen. Das wird an jenem Wochenende nicht möglich sein: Die A1 ist in dieser Zeit sogar bis Hagen Nord (in Richtung Bremen) gesperrt. Wer aus dem Norden kommt, muss die A1 an der Ausfahrt Hagen West verlassen.
Grundschöttel belastet
Die Auswirkungen
der A1-Sperrung für Wetter (an diesem Wochenende steigt hier das Seefest) oder auch Herdecke lassen sich schwer abschätzen.
Zum Umleitungskonzept gehört die B234/Schwelmer Straße. Also werden Autofahrer an dem Wochenende auf ihrer Ausweichroute bzw. auf dem Weg nach Hagen auch durch Grundschöttel und über die Hagener/Volmarsteiner Straße rollen.
Hauptgrund für die 59-stündige Vollsperrung ist der Abriss der Autobahnbrücke an der Eichholzstraße in Gevelsberg. Der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW hätte dafür aber nur ein Teilstück der A1 abriegeln müssen. Da in der Nachbarschaft derzeit an den Baustellen Talbrücke Volmarstein und Brücke Hengstey „zwingend notwendige Arbeiten“ zu erledigen sind, entschieden sich die Verantwortlichen nach vielen Gesprächsrunden für die großräumige Lösung.
Vor allem die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs-/-bau GmbH), die auf der A1 den jeweiligen Ersatzneubau der Talbrücke und am Überweg in Hagen verantwortet, will diesen Aspekt betonen. Die musste sich bereits 2017 und danach wegen der Verkehrsauswirkungen ebenso wie Straßen NRW viel Kritik gefallen lassen, da sich die Beteiligten bei ihren nachbarschaftlichen Autobahn-Maßnahmen in Volmarstein und Gevelsberg nicht abgestimmt hätten. „Daraus haben wir gelernt“, hieß es kürzlich von Deges-Verantwortlichen in Anspielung auf das A1-Aktionsbündnis, in dem Vertreter von Städten, Unternehmen, Industrie- und Handelskammern sowie Politiker eine übergreifende Koordination zugunsten besserer Straßenverhältnisse anmahnten.
Arbeiten an Mittelstreifen
Das verkehrsfreie Wochenende, an dem der Landesbetrieb die Brücke Eichholzstraße abreißt, wollen auch die Deges und die ausführende Firma (Arbeitsgemeinschaft Talbrücke) im Abschnitt Volmarstein nutzen. Das Konzept sah dort keine Vollsperrung vor, die Arbeiten könnten stets bei laufendem Verkehr vonstatten gehen. Dann aber traten – wie berichtet – außerplanmäßig Probleme auf. Die Asphaltschäden an der Mittelstreifenüberfahrt und auf der Bestandsbrücke wollen die Beteiligten nun zwischen dem 30. August und 2. September endgültig beseitigen.
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Dafür waren in diesem Sommer bereits zwei nächtliche Vollsperrungen nötig. „Jetzt wollen wir den zur Verfügung stehenden Zeitraum intensiv nutzen, um diese Zusatzarbeiten zu erledigen“, so die Baufirma. Die beschäftigt an jenem Wochenende in Volmarstein dann viele Mitarbeiter oben auf der verbliebenen Brückenhälfte (der andere Teil entsteht derzeit). Die Ausführungen seien aber witterungsabhängig. Starke Regenfälle könnten die Markierungsarbeiten dort beeinträchtigen.
Nach der Mittelstreifen-Ertüchtigung soll in Richtung Bremen zeitnah statt 60 km/h wie derzeit wieder Tempo 80 in der Baustelle gelten.