Hagen. Achtung Autofahrer: Seit 18 Uhr ist Autobahn 1 zwischen Hagen und Wuppertal Nord für 60 Stunden gesperrt. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Pünktlich um 18 Uhr ist der Schritt am Freitag vollzogen worden: Die Autobahn 1, eine der meist befahrenen Fernstraßen Europas, wird für knapp 60 Stunden für Abriss- und Sanierungsarbeiten zwischen Hagen und den Kreuz Wuppertal Nord gesperrt. Und das wird wohl Auswirkungen auf Hagen, Wetter und den EN-Südkreis haben. Denn der Fernverkehr soll zwar weiträumige Umleitungen über andere Autobahnen nehmen. Doch letztlich ist nicht abzusehen, ob sich der Verkehr nicht doch durch die Region quälen wird.
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Um 18 Uhr hatte der Landesbetrieb Straßen NRW die Autobahn zwischen dem Kreuz Wuppertal Nord und der Anschlussstelle Hagen West komplett gesperrt. In Fahrtrichtung Bremen ist die A1 sogar bis Hagen-Nord dicht. Sehr schnell bildeten sich am Abend die ersten Staus: Etwa fünf Kilometer in beide Richtungen. Die Wartezeiten waren zum Teil erheblich. „Der Fernverkehr soll großräumig ausweichen“, so Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW. Wer den Hinweisen folgt, wird am Autobahnkreuz Wuppertal Nord bzw. am Westhofener Kreuz auf die A43 bzw. A45 geleitet und umfährt somit den gesperrten Bereich komplett.
„Nahverkehr“ kann zum Problem werden
Probleme drohen vielmehr durch den „Nahverkehr“ und durch jene Auto- und Lkw-Fahrer, die in Richtung Westen unterwegs sind. Zwar führt die offizielle Umleitung über die Wittener Straße in Richtung Ruhrtal, wer sich allerdings auf sein Navigationsgerät verlässt, dürfte auch durch Gevelsberg, Haspe und Wehringhausen in Richtung Hagener Innenstadt geführt werden.
Und hier wartet schon unmittelbar vor der Hagener Stadtgrenze das erste Nadelöhr. Denn die ehemalige Bundesstraße 7 ist ab dem Kreisverkehr in Vogelsang in Fahrtrichtung Hagen gesperrt. Eine Umleitung läuft quer durch das Gewerbegebiet Am Sinnerhoop/Neue Straße.
Die erste Stunde nach der Sperrung ist relativ ruhig verlaufen. Die Polizei in Hagen hat bislang keine Anrufe erhalten oder sonstige Erkenntnisse wegen etwaiger großer Verkehrsbehinderungen. Auf der Weststraße und Volmarsteiner Straße in Vorhalle gibt es mehr verkehr. Bislang aber wohl ohne größere Schwierigkeiten.
Stresslevel hoch
Stress- und Konzentrationslevel sind bei der Landesbehörde Straßen NRW seit Wochen extrem hoch, wenn die Planer den Blick nach Gevelsberg richten. Seit Freitagabend ist die Anspannung noch einmal erheblich angestiegen. Denn alle wissen: Wird der Zeitplan diesmal gerissen, ist ein landesweites Verkehrschaos vorprogrammiert. „Wir setzten alles daran, dass die A 1 am Montagmorgen, 2. September, um spätestens 5 Uhr wieder offen ist“, sagt Andreas Berg, Pressesprecher des Landesbetriebs. Klar sei: Setzt der Berufsverkehr zwischen Köln und Dortmund ein und die Autobahn ist nicht befahrbar, wäre dies ein Supergau.
Sechs sehr große Bagger im Einsatz
Straßen NRW plant die riesige Maßnahmen bereits seit Monaten und der Grund liegt in Gevelsberg: Hier wird aktuell die marode Eichholzstraßenbrücke abgerissen, die über die Autobahn führt.
Sechs sehr große Bagger knabbern sozusagen die Brücke ab, der Plan ist, dass der Rest am Samstag gegen etwa 15 Uhr in sich zusammenfällt. Dann sollen 1200 Tonnen Material in den Luftkissen landen, die die Fahrbahn schützen. Parallel nutzt Straßen NRW die Möglichkeit der voll gesperrten Autobahn dafür, Teile der Fahrbahndecke zu erneuern, Grünpflege zu betreiben und Markierungen neu zu machen. Zudem hat sich die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) an die Sperrung des Landesbetriebs gehängt und arbeitet über das Wochenende auch an ihren beiden eigenen Brückensanierungsprojekten in Wetter-Volmarstein und Hagen-Hengstey.
Betreten der Autobahn streng verboten
Wichtig: „Auch bei einer Sperrung, darf niemand die Autobahn betreten. Dort wird intensiver Verkehr von Baufahrzeugen herrschen“, sagt Andreas Berg. Gleichzeitig verweist er noch einmal darauf, dass auch die Eichholzstraße am Samstag, 31. August, für etwa vier Stunden gesperrt sein wird. Es ist also alles vorbereitet und intensiv durchgeplant. Nun hoffen die Verantwortlichen von Straßen NRW darauf, dass nichts Unvorhergesehenes passiert.