Wetter/Herdecke/Hagen. . Solide Zahlen: Zur Bestandsaufnahme der Wasservögel und von Wintergästen traf sich der Vogelschutzbund Herdecke & Hagen am Harkortsee in Wetter.
Drei Stunden waren am Samstag fünf Naturschützer am Harkortsee unterwegs, um mal wieder den Bestand von Wasservögeln zu ermitteln. Die Gruppe des Vogelschutzbunds Herdecke und Hagen traf sich am Schwungrad/Bootsanleger in Wetter, um dann an zwei Uferstellen Ausschau zu halten. Bereits im Dezember hatte der Verein um den Vorsitzenden Timothy Drane am Hengsteysee nachgezählt, welche Wintergäste sich zu den heimischen Tieren gesellt hatten. All das gehört schon zur Tradition, die jährliche Bestandsaufnahme veröffentlicht der Verein dann jeweils in einem ornithologischen Sammelbericht.
„Es waren relativ wenig Vögel auf dem Gewässer. Wahrscheinlich, weil es vorher doch recht lange warm war“, sagte der Vereinsvorsitzende am Harkortsee, wo er mit Bärbel Drane, Gregor und Benedikt van Kampen sowie Claudia Westerwelle die Ferngläser bei sonnigem Wetter in Stellung brachte.
Kanuten stören Dokumentation
Wie schon im Vorjahr beeinträchtigen Kanuten die Zählung. Am 13. Januar 2018 war die Oberfläche „beinahe schwarz vor Vögeln“, ehe Paddler die Tiere aufscheuchten und die Dokumentation erschwerten. Die Störungen sollten sich nun bei Temperaturen um zwei Grad und Windstille wiederholen.
Bei der Zählung sei zudem zu beachten, wie stark das jeweilige Elodea-Vorkommen ausgeprägt sei. „Dieses und letztes Jahr war keine Wasserpest auf der Oberfläche. Dadurch gab es keine Pfeifenten und viel weniger Schwäne“, berichtet Timothy Drane.
Tiere auch auf Feldern gezählt
Damit zur Statistik und den Auffälligkeiten im Sechs-Jahres-Vergleich. Die größte Gruppe am Harkortsee sind auch Anfang 2019 wieder die Blässhühner, wobei es 2014 noch 300 Tiere mehr waren. Beim Blick auf die Anzahl folgen Lachmöwen, Stock- , Reiher- und Tafelenten vor den Kanadagänsen, die wegen ihrer Hinterlassenschaften bei nur wenigen beliebt sind und von denen sich nun 94 weitere Tiere hinter dem See auf einem Feld tummelten. Auch am Kormoran scheiden sich bekanntlich die Geister, diese Vogelart ist hier weiterhin konstant vertreten.
An diesem Samstag zählten die Vogelkundler zudem noch 18 Höckerschwäne, 17 Graugänse (+ 22 auf einem Feld hinter dem Harkortsee), 47 Schnatter- und 14 Hausenten, vier Graureiher, fünf Teichhühner, 71 Zwerg- und 22 Haubentaucher, eine Mittelmeer- sowie zwei Silbermöwen. Quasi außer der Wertung tauchten ein Mäusebussard und ein Wanderfalke auf. Keinen Strich auf dem Klemmbrett gab es für einen Eisvogel, eine Nilgans (mindestens zwei Tiere aber auf einem Feld neben dem See) oder Gänsesäger.
„Die Harkortsee-Zahlen sind durchschnittlich nicht schlechter als letztes Jahr“, sagte Timothy Drane mit Blick auf die Wasservögel-Zahlen vom Harkortsee für die Jahre 2014 bis 2019.
505 Blässhühner ist im Vorjahresvergleich (275) ein hoher Wert, zuvor waren es aber mehr und 2014 sogar 803.
233 Stockenten gehören zur zweitgrößten Gruppe, ein vergleichsweise mittlerer Wert.
222 Lachmöwen bedeuten nach 124 Tieren 2018 einen klaren Anstieg, vor einigen Jahren gingen die Zahlen aber hoch auf bis zu 307.
176 Reiherenten sind nun vergleichsweise viel gegenüber 2016 (106), aber auch wenig zu 552 im Jahr 2014.
153 Tafelenten hingegen gab es lange nicht mehr. Waren es 2015 gar nur zwei, blieben die Werte sonst auch klar einstellig.
149 Kanadagänse sind aber wenig, 2016 waren es noch 461.
87 Mal entdeckten die Vogelkundler nun einen Kormoran – ziemlich genau der Mittelwert der vergangenen sechs Jahre.