Wetter. . Die Demag blickt 2019 mit vielen Aktionen auf ihre bewegte Historie. Bis November gibt es Konzerte, Führungen, Vorträge und Werks-Besichtigungen.

Es lassen sich leichter die Monate ohne Programm aufzählen als jene, in denen 2019 etwas zum großen Demag-Jubiläum stattfindet. Nur im Juli und Dezember ruhen die Feierlichkeiten zur 200-Jahr-Veranstaltungsreihe bei Wetters bekanntestem Unternehmen. Der Hersteller von Industriekranen, Krankomponenten und Antriebstechnik schaut mit vielfältigen Aktionen in den Rückspiegel. Und erinnert damit an seine Wurzeln: die Mechanischen Werkstätten von Friedrich Harkort, die der Industrie-Pionier 1819 auf Burg Wetter in der Freiheit gründete.

Nach der Unruhe im Vorjahr, als es mal wieder um einen massenhaften Abbau von Arbeitsplätzen im Werk an der Ruhrstraße ging, soll 2019 die Demag-Geschichte im Vordergrund stehen. Und zwar für Angestellte und auch die interessierte Öffentlichkeit. Geschäftsführerin Carolin Paulus stellte nun im Beisein von Bürgermeister Frank Hasenberg – die Pläne sind mit der Stadt und deren Kulturdienstleister Lichtburg abgestimmt – die Aktivitäten vor.

Aktionen im Werk

Am Mittwoch entrollten Mitarbeiter am Parkhaus neben der Ruhr ein Banner, auf dem sich sowohl das 200-Jahr-Logo als auch das Motto für 2019 befindet. „Wir sind ein globales Unternehmen, daher haben wir unseren Leitspruch auf Englisch abgedruckt“, sagt Carolin Paulus zum Markenversprechen „Committed to performance“ (der Leistung bzw. Qualität verpflichtet). Das 20x9 Meter große Plakat soll die nächsten Monate hängen bleiben und beleuchtet werden.

Wetter feiert 200 Jahre Firmengeschichte der Demag

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    Am 7. September können Gäste am Tag der offenen Tür ins Werk an der Ruhrstraße blicken (zwei Tage zuvor sind hier Kunden willkommen). „Viele erinnern sich noch an die letzte Besuchsmöglichkeit 2010, das war damals ein großer Erfolg“, sagen Paulus und Hasenberg.

    Aktionen in der Stadt

    Wie 2018 wollen die Demag-Auszubildenden auch 2019 sich und das Unternehmen mit einem Stand beim Seefest am 31. August und 1. September präsentieren. Beim inklusiven Brückenlauf am 22. September wollen die Kranbauer als Hauptsponsor auftreten, viele Mitarbeiter zum Joggen animieren und einen kleinen Teil der Strecke auch durch das Werk führen.

    Jubiläums-Seite im Internet und Malaktion

    Die Demag hatte in Wetters Schulen angefragt, ob sich Klassen kreativ (etwa per Malaktion) an der 200-Jahr-Aktion beteiligen wollen. Eine Rückmeldung habe es gegeben, so Jubiläums-Koordinator Christoph Kreutzenbeck. Das Ergebnis soll im April zu sehen sein.

    Freigeschaltet ist die Internet-Seite www.demag200.com mit vielen Jubiläums-Infos, persönlichen Beiträge und Gratulationen.

    Geplant sind zudem themenspezifische Stadtführungen (im ersten Halbjahr am 20. März, 14. Mai und 4. Juni), die auch Einblicke ins Werk ermöglichen. Im Februar wollen die Verantwortlichen einen historischen Pfad durch die Stadt vorstellen, der von der Gründungsstätte in der Freiheit zum heutigen Werk führt. Das könnte auch zur Extraschicht am 29. Juni (die Planer hoffen auf eine Zusage jetzt im Februar) eine Rolle spielen. Ist die Stadt Wetter ein Standort in der Nacht der Industriekultur, will die Demag Besucher in ihr Distributionszentrum führen.

    Konzerte und Vorträge

    Am 15. Februar beginnt mit der Frank-Zappa-Coverband The Dangerous Kitchen die Konzertreihe „Wir sind Demag“. An vier Terminen (zudem am 18. Mai, 5. Oktober und 2. November) treten Mitarbeiter mit ihren Musikgruppen im Stadtsaal auf, der Vorverkauf der Eintrittskarten für 10 Euro beginnt bald im Lichtburg-Büro.

    Kostenfrei sind historische Vorträge (über Harkort, das Ruhrgebiet, Zusammenhänge mit der Stadt Wetter) in der Lichtburg, die Termine dazu stehen in Kürze fest

    Interne Feierlichkeiten

    Ein großer Festakt für geladene Gäste steht am 9. März im Stadtsaal Wetter auf dem Programm.

    Chronik, Kalender, Kollektion

    Bei der Gelegenheit will die Demag auch das aufwändig recherchierte Jubiläums-Buch vorstellen. Die 200-seitige Chronik mit besonderen Erinnerungsfotos und moderner Aufmachung bezeichnet Paulus als „sehr gelungen“, ein Kapitel widmet sich auch der Rolle des Unternehmens in der Nazi-Zeit.

    Die Mitarbeiter erhielten Anfang Januar einen Brief mit Wertschätzungen sowie Zukunftsaussichten, sie konnten weitere Exemplare des laut Paulus „hochwertigen“ Jahreskalenders erwerben. Da manche Familien schon über Generationen hinweg bei der Demag beschäftigt waren/sind, fragen viele nach der Jubiläums-Kollektion. Auf Kleidungsstücken, Kappen und weiteren Werbeartikeln für Kunden steht schlicht die Zahl 1819 oder auch mal das Geburtstags-Logo. Voraussichtlich soll manches davon und auch die Chronik öffentlich zum Kauf angeboten werden.