Wetter. . Die Lichtburg hat ihr Programm für die 200-Jahr-Feier der “Mechanischen Werkstätten“ vorgestellt.

Noch ist nicht alles festgezurrt. Aber das Gerüst für den Programmablauf steht: Eine gute Woche soll im nächsten Sommer gefeiert werden, dass Friedrich Harkort vor 200 Jahren in der Freiheit die „Mechanischen Werkstätten“ und damit die Vorvorfirma der Demag gegründet hat. Am Tag der revierweiten „Extraschicht“ geht es los, auch am Samstag darauf wird in der Burgruine ordentlich was passieren. „Das wird eine runde Sache“, sagt Joachim Bothe, Geschäftsführer der Lichtburg. Der Kulturverein hat im Auftrag der Stadt ein Festprogramm entworfen. Die Demag will ihre eigenen Akzente setzen.

Mit dem Boot zur nächsten Station

Wo anfangen bei acht Tagen Licht-Show, Lesung, Singspiel, Konzert und Vortragsveranstaltungen? Vielleicht beim Licht: Burgruine und Freiheit sollen farbig verzaubert sein, wenn die Ruine zur Arena wird. Und Licht soll auch den Verbindungsweg zwischen Freiheit oben und Demag-Gelände an der Ruhr unten markieren. Überhaupt die Ruhr! Wenn es nach den Vorstellungen der Programmmacher geht, wird ein Boot Pendler von einem Veranstaltungsort zum anderen bringen. „Die Lebensader der Stadt“ ist der Fluss, hat der neue Lichtburg-Geschäftsführer schnell gelernt, für die Industrialisierung des Reviers und damit auch für Wetter hat sie eine bedeutende Rolle gespielt. Und so soll sie mitmachen beim großen Spektakel, „so lange es hell ist und das Befahren gefahrenfrei“, fügt Bothe an.

Geld von der Stadt, Besuchern und Sponsoren

Die Jubiläumswoche am Gründungsstandort der Mechanischen Werkstätten in der Wetterschen Freiheit findet statt vom 29. Juni bis zum 7. Juli 2019.

Mit Ausgaben von 35.000 Euro rechnet die Lichtburg. 20.000 Euro davon gibt die Stadt. Den Rest bringen Eintrittsgelder und Sponsoren, so die Kalkulation.

Die Begegnung von Alt und Neu soll als Idee über den zahlreichen Veranstaltungen stehen. „Es fasziniert mich immer wieder, dass heutzutage ein 3-D-Drucker eine Armprothese formen kann“, sagt Bothe vor den Mitgliedern des Kulturausschusses, denen er das Veranstaltungskonzept präsentiert. Die 3-D-Drucker seien aber auch Technik und Mechanik und ein bisschen Weiterentwicklung von dem, was in Wetter vor 200 Jahren begann. Diese Brücke schlägt Bothe sogar bei der Musik. „The Okay Men“ würde er gerne verpflichten. Mit den seltsamsten Instrumenten verstehen sie, Musik zu machen. Die Truppe tourt seit einiger Zeit durch das nächtliche Köln und überzeugt mit ihrem „Moped-Surf“, ist auf der Facebook-Seite der Band zu lesen. Bilder zeigen an, dass auch mal ein Moped-Motor zum Klangkörper werden kann. Wieder Mechanik!

Alt und neu, Arbeitsalltag und Romantik – die Lichtburg legt es beim Programm auf Gegensätze an und will auch die Dichter Josef von Eichendorff und E.T.A. Hoffmann zu Wort kommen lassen. Zentraler künstlerischer Beitrag des Kulturvereins aber soll ein Singspiel sein.. Das „Koffertheater“ arbeite an dem Stück über die „Zwei Burgen“.

Die Woche über müssen die Besucher Eintritt zahlen. Und wenn es klappt, dass der Auftakt der 200-Jahr-Feier der Mechanischen Werkstätten auch Teil der Extra-Schicht ist, dann muss eben auch der bei der Extra-Schicht übliche Eintritt bezahlt werden. Das Bürgerfest am Samstag darauf aber soll gratis sein, verspricht Joachim Bothe für den Nachmittag und den Abend des 6. Juli.

Neben der Lichtburg läuft sich auch der Heimatverein warm für das Jubeljahr. „Wetter hängt am Kran“ heißt das Stück, das gezeigt werden soll. Die Demag schraubt an ihrem eigenen Beitrag. Und auch Schulen könnten noch was einstudieren. Im Programm-Schema, das Joachim Bothe dem Ausschuss präsentiert hat, ist dafür ausreichend Luft gelassen worden.