Wetter. . Der Trägerverein freut sich nach der schlechten Naturbad-Saison 2017 über einen Besucher-Rekord 2018. Auch der Ringplatz spielt dabei eine Rolle.
Super Sommer, super Besucherzahlen: Die diesjährige Saison bescherte dem Trägerverein als Betreiber des Naturbads am Harkortsee in Wetter einen neuen Rekordwert. Vorsitzender Bernd Hagedorn verzichtet aber auf Superlative. „Wir sind nach den schlechten Zahlen 2017 zufrieden mit 2018, liegen wir doch deutlich über unserem Durchschnitt. Wir müssen damit aber auch Jahre ausgleichen, in denen nur 12 000 Gäste kamen.“
Laut Statistik liegt der jährliche Besucherschnitt (ohne Dauerkarten und Kinder unter sechs Jahren) seit der Eröffnung des Naturbads 2006 bei rund 20 000. Die aktuelle Bilanz mit 32 700 sorge für eine gute Stimmung im Verein, speziell nach der Frust-Saison 2017 mit 11 960 Gästen. „Wir wollen mit diesen Zahlen aber keine Stimmungsmache betreiben“, sagt der Vorsitzende und begründet das auch. „Wir können Werbung wie die Weltmeister machen, doch bei schlechtem Wetter geht keiner ins Freibad. Früher musste es nur warm sein, heutzutage braucht es auch einen wolkenfreien Himmel, damit viele Leute zu uns kommen.“
Die Resonanz beim zweimaligen Nachtschwimmen in der Saison stehe sinnbildlich für die Wetterabhängigkeit. Als es am 27. Juli richtig heiß war, kamen 840 Gäste, sieben Tage zuvor waren es 150. Auch der Schlussspurt bis zur Schließung am Freitag fiel trotz hoher Temperaturen mäßig aus, obwohl alle Freibäder im Umkreis nicht mehr geöffnet hatten. „Ich habe Anfang letzter Woche gedacht, dass nochmal einige Hundert kommen würden. Es waren aber deutlich weniger, was wohl auch am Wind und der Bewölkung lag“, so Hagedorn.
Kinder-Programm gut angenommen
Erfreulich war in der gesamten Saison der Zuspruch zum kostenpflichtigen Kinder-Unterhaltungs-Programm (Hüpfburg, Karussell) auf der Wiese. „Wir müssen uns ja mit einem Alleinstellungsmerkmal aus der Masse der Bäder hervorheben. Wir haben nichts Negatives zu dieser Premiere gehört“, meint der Trägervereins-Vorsitzende und ergänzt, dass sich eine erhoffte Fortsetzung in Gesprächen mit dem Anbieter erst im nächsten Jahr recht kurzfristig entscheide.
Zu den unangenehmen Begleiterscheinungen gehörte der Ausfall einer Pumpe, wodurch das Naturbad zweieinhalb Tage im August geschlossen blieb. Vorkehrungen, um das künftig zu verhindern, seien schlicht zu teuer (sechsstelliger Betrag doppelte Ausführungen). Bei einer technischen Anlage sei es daher auch normal, dass mal etwas kaputt sei, dementsprechend gehe es jetzt an Reparaturarbeiten und die Überprüfung von Elementen.
Der so genannte Mischer, der für kaltes und heißes Dusch-Wasser sorgt, stehe nach Beschwerden von Frauen ganz oben auf der Prioritäten-Liste. Zudem hofft der Trägerverein, an der großen Demag-Rutsche aus dem Jahr 1978 weitere Elemente austauschen zu können.
Noch konkreter ist das Vorhaben, 2019 einen Sonnenschutz für K(lein)kinder über der Sandbucht mit dem Sprudelstein zu installieren. Gespräche mit einem Sponsor laufen, damit in der Nähe des Eingangs eine Markise für Schatten sorgt. „Uns wurden in diesem Jahr einige Schwachstellen aufgezeigt, die wollen wir nun beheben“, sagt Hagedorn und bezeichnet den Gesamtzustand der Anlagen im Naturbad als solide.
40 Mitglieder gehören aktuell zum Trägerverein „Unser Freibad am See“, nachdem 2017 fünf Neue hinzu gekommen sind und auch für 2019 schon lockere Zusagen erfolgt seien.
Grundsätzlich sei jede Form der Unterstützung willkommen, sagt der Vorsitzende. Wie gut Zusammenhalt und Potenzial seien, habe sich nun bei Baumpflegearbeiten gezeigt.
Pkw-Stellflächen vor Tür oft belegt
Bliebe noch ein Thema, das auch das Naturbad bezüglich Parkplätze betrifft: Dabei will Hagedorn die Anfrage eines Investors, der auf dem benachbarten Ringplatz ein Hotel bauen will, gar nicht bewerten. Der Trägerverein habe grob überschlagen, dass in der tollen Saison 2018 Besucher an 18 Tagen verstärkt auf dem Ringplatz ihre Autos abstellten, weil direkt vor dem Eingang und in der nahen Umgebung alles belegt war.
„An guten Tagen reicht die Parkfläche vor dem Gelände nicht aus, auch sonntags wird es oft eng in den Nachbarstraßen“, so Hagedorn. Die meisten Anwohner, etwa jene vom Baumhof, bringen demnach zwar Verständnis (auch wegen des Lärms) auf, doch sei der Ringplatz eine wichtige Ausweich-Stellfläche für die Pkw von Badegästen. „Wenn diese nicht mehr zur Verfügung stehen würde, könnte sich die Parknot vergrößern und wir müssten schlimmstenfalls mit wenigern Besuchern rechnen.“