Herdecke/Hagen. . Die Herdecker Geschwister Lea (17 Jahre) und Lars Schwensow (20) sind treue Mitglieder vom Zirkus Quamboni in Hagen – als Artist und Betreuer.
Zum Abschluss des Gesprächs noch ein Foto. Das Zirkus-Zelt sollte darauf zu sehen sein, vor allem aber die Akteure. Damit diese nichts so steif herumstehen, nehmen sie gerne Keulen in die Hand und jonglieren mal eben für den Zeitungsmann. Keine große Sache. Für die Artisten derzeit so alltäglich wie Zähneputzen.
Zumal die Herdecker Geschwister Lea (17 Jahre alt) und Lars Schwensow (20) seit vielen Jahren beim Ferienprojekt Zirkus Quamboni in der Nachbarstadt Hagen mitmachen. Die Evangelische Jugend organisiert dort auch 2018 wieder ein Camp für Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren. Das ist quasi auch das Problem. Denn Lea darf nach fünf Sommer-Teilnahmen nun aus Altersgründen letztmals als Artistin auf dem Gelände der Elbershallen mitmachen, ihr Bruder ist längst in den Betreuerstab gewechselt. Das ist auch die Lösung für seine Schwester, die 2019 ebenfalls als Trainerin dem Projekt treu bleiben wird.
Als Zehnjähriger das erste Mal dabei
„Unsere Eltern haben mich im Alter von zehn Jahren bei Quamboni angemeldet, ich war schon als Kind vom Zirkus fasziniert“, sagt der Biologie-Student. Da er dank vieler Herausforderungen (Akrobatik, Balancieren, Einrad, Laufkugel, Sprungtrapez, etc.) über sich hinaus wachsen konnte und vor allem beim zweiten Camp von der Stimmung angetan war, kümmert sich der 20-Jährige nach sechs Teilnahmen als Aktiver nun zum dritten Mal als Teamer um Nachwuchs-Artisten. „Ich fühle mich hier gebraucht, die Atmosphäre ist eigentlich immer gut, zudem geht es hier nicht so dogmatisch zu“, so Lars Schwensow, der mit den Teilnehmern in diesem Sommer Balancier- und Schwungtrapez-Auftritte erarbeitet hat.
Noch zwei Vorstellungen am Freitag und Samstag
Quamboni ist ein Zirkus-Projekt der Ev. Jugend im Kirchenkreis Hagen (mit Herdecke und Wetter).
Die letzten Quamboni-Termine für 2018 auf dem Elbers-Gelände: Freitag, 24. August, 17 Uhr, und Samstag, 25. August, 19 Uhr (fast ausverkauft). Kartenreservierung: 02331/401288 (16 - 18 Uhr).
Seine quasi familiär vorbelastete Schwester, die sich im Zirkus Quamboni seit ihrer Premiere offen und herzlich aufgenommen fühlt, wusste als Zwölfjährige nach einem Jonglage-Workshop am Quambusch in Haspe, dass sie Spaß an diesem Hobby hat. „Ich habe dann zuhause mit Wasserflaschen und anderen Gegenständen trainiert, die Leidenschaft hat sich auch im Alltag bemerkbar gemacht.“
Die Schülerin ist an einem Drittel des aktuellen Gesamtprogramms beteiligt und tritt sechs Mal in zweieinhalb Stunden auf. Lea Schwensow macht bei zwei Feuer-Keulenschwing-Nummern mit, hat mit einer Gruppe sowie Partnerin Akrobatik-Auftritte einstudiert, zudem tanzt sie während der Vorstellung. „Ein weiteres Hobby von mir. Und im Sommer 2019 will ich bei Quamboni als Betreuerin weitermachen und Kinder anlernen, vor allem mit dem Vertikaltuch. Dabei hilft mir meine jetzige Trainerin hoffentlich.“
Lob für Technik und Ausstrahlung
„Lea ist ohne Zweifel auch aufgrund ihrer Erfahrung ein sehr aktives Mitglied und geht vorne weg“, sagt Zirkusdirektor Rolf Neuendorf, der auch die technischen Fertigkeiten und die Präsenz der Herdeckerin lobt. „Ihr Bruder ist sehr hilfsbereit und ein super Trainer, zudem für die Gemeinschaft sehr wichtig“, sagt der künstlerische Leiter, der das Camp mit 27 jungen Artisten und 20 Betreuern organisiert.
Viele Teilnehmer sind dem Projekt über Jahre hinaus verbunden, gelegentlich treten Mitglieder auch in Herdecke (zuletzt im Offenen Ganztag der Friedrich-Harkort-Schule) und in Wetter bei der Luthergemeinde oder mal beim Seefest auf. Auch Lars Schwensow kündigt lächelnd an, dass der Hagener Zirkus ihn „so schnell nicht los wird.“