Herdecke. . In den Sommerferien will die Bezirksregierung Arnsberg über den Bau der Stromtrasse von Amprion in Herdecke entscheiden. Kläger haben noch Zeit.
Auf den ersten Blick dürfte die Ankündigung der Bezirksregierung Arnsberg, den Ja- oder Nein-Beschluss zum heftig umstrittenen Bau der Höchstspannungs-Stromtrasse auch durch Herdecke in den Sommerferien zu veröffentlichen, auf Kritik stoßen. Doch bei genauerem Hinsehen bleibt beispielsweise potenziellen Klägern weiterhin Zeit, juristisch gegen die Pläne des Netzbetreibers Amprion vorzugehen.
„Wir sind mit der Prüfung fast fertig und haben viel diskutiert, ob wir das Ergebnis in den Ferien veröffentlichen sollen. Das tun wir, wobei nach hinten hinaus noch genug Zeit bleibt“, sagt Werner Isermann von der Bezirksregierung. Der zuständige Verfahrensleiter will die Entscheidung zum Abschluss des Planfeststellungsverfahrens Ende Juli, spätestens Anfang August treffen. Sobald das ca. 300-seitige Dokument eine Unterschrift hat, will die Behörde dieses öffentlich bekannt machen und ins Internet setzen.
Unterlagen in Städten einsehen
Danach folgt die so genannte Offenlage. „Das ist recht aufwändig, da dafür viele weitere Ordner und Unterlagen in die beteiligten Städte gebracht werden müssen“, so Isermann. Konkret: Voraussichtlich Ende August/Anfang September können Bürger in Rathäusern bzw. Ämtern der Kommunen Herdecke, Witten, Dortmund und Hagen das noch umfangreichere Material inklusive Planungs-Details ansehen. Erst zum Zeitpunkt der öffentlichen Auslage beginnt die Ein-Monats-Frist. Innerhalb dieser können Kläger das Bundesverwaltungsgericht anrufen. „Voraussichtlich bleibt diesbezüglich ungefähr bis Mitte Oktober Zeit“, so der Verfahrensleiter.
Bürger haben aber keine Gelegenheit mehr, inhaltliche Fragen zu der Entscheidung zu stellen. Das hätte im Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren geschehen müssen.