Wetter/Hagen. Straßen-NRW geht von einer Fertigstellung der Obergrabenbrücke in Wetter im Sommer 2018 aus. Die Umleitung für den Ruhrtalradweg bleibt bis 2019.

  • Mitte November soll Abbruch des zweiten Brückenteils beginnen
  • Brücke seit Sommer 2015 gesperrt
  • Auch die Stadt Wetter plant Arbeiten für Radsteg

Die Arbeiten sind wieder lauter geworden. Immerhin, es geht voran. An der Obergrabenbrücke wird zum zweiten Mal ein Spund-Kasten erstellt, über dem dann das zweite Brückensegment abgerissen und neu gebaut wird. Um arbeiten zu können, muss das Ruhrwasser an der Baustelle vorbeigeleitet werden. Stahlwände werden in den Grund gerüttelt, das macht Lärm. Klar wird beim Gang über die Baustelle: Ende 2017 – wie im Mai 2016 angekündigt – rollt hier kein Auto Richtung Hagen, auch der Termin Frühjahr 2018 wird wohl nicht zu halten sein. „Ende Juni 2018“, sagt Bauleiter Ronald Heine jetzt.

Arbeiten am Obergraben

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Anderthalb Jahre sollten Abriss und Neubau insgesamt dauern, so war es geplant. Als im Sommer 2015 die Brücke gesperrt und mit den Vorarbeiten begonnen wurde, machten ungeplante Kampfmittelräumarbeiten den Zeitplan zunichte. Und auch danach gab es weitere Verzögerungen. So musste der Belag der Brücke gesondert abgetragen und als Sondermüll entsorgt werden. „Da müssen Genehmigungen eingeholt werden, und alles steht vier Wochen“, so Ronald Heine. Ein ambitionierter Bauzeitenplan, der zu Beginn einer Maßnahme aufgestellt werde, verändere sich aber immer noch einmal, sieht Ronald Heine bei vielen Projekten Unwägbarkeiten.

Inzwischen sind die Mitarbeiter um Polier Bernd Erlebach aber zuversichtlich, dass sie den nun aufgestellten Zeitplan einhalten können. Schließlich weiß man nach Abriss und Aufbau der ersten Brückenhälfte, was auf einen zukommt. Mitte November soll mit dem Abbruch des zweiten Brückenteils begonnen werden. Bis dahin wird ein Holzgerüst unter den Brückenbeton gebaut, die Zutaten dafür lagern bereits rechts neben dem alten Bauwerk. „Wir nutzen natürlich das Material aus dem ersten Bauabschnitt“, so Heine. Nicht mehr zu gebrauchen sind dagegen die Spundwände, die für die erste Bauphase in den Boden gerammt worden waren. „Die müssen auf Maß abgeschnitten werden und passen für die nächste Wanne dann nicht mehr.“

Betonarbeiten im Frühjahr

Für Februar oder März plant Ronald Heine die Betonarbeiten beim zweiten Brückenabschnitt, danach ist die Fluss-Überquerung eigentlich fertig. Doch bis der Verkehr rollen kann, dauert es dann immer noch. Das Bauwerk muss abgedichtet, Geländer müssen montiert werden. Dazu kommt der Straßenbau, um den Anschluss an die Fahrbahn wieder herzustellen. „Einige Arbeiten sind dabei witterungsabhängig“, erklärt der Bauleiter. So könne die Brückenabdichtung nur bei einer konstanten Temperatur von acht Grad plus erfolgen. Da kann den Planern eine Kälteperiode im Frühjahr durchaus in die Quere kommen.

Während die Baumaßnahme von Straßen-NRW derzeit im neu gefassten Zeitplan liegt, ist der Anteil der Stadt bislang unerledigt. Der Radsteg für den Ruhrtalradweg, der unterhalb der Obergrabenbrücke an deren Fundament entlangführt, muss ebenfalls saniert werden. Die Stahlkonstruktion war gleich zu Beginn der Baumaßnahme auf dem Straßenstück zwischen den Ruhrbrücken aufgebockt worden. Stahlträger neben Stahlträger lagerte über Monate auf Arbeitsgerüsten. „Man hätte die Sanierung vor Ort erledigen können“, sagt Ronald Heine. Diese Chance ist nun allerdings vorbei. Denn für den zweiten Brückenbau-Abschnitt braucht Heine den Platz. Die Stahlträger des Radstegs sind also beiseite geräumt worden. „Um sie zu bearbeiten, müssen sie nun abtransportiert und anschließend gelagert werden.“

Aus Sicht der Stadt bleibt aber noch genügend Zeit. „Der Radsteg kann erst nach Beendigung der Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke Anfang 2019 wieder eingebaut werden“, erklärt Stadtsprecherin Marietta Elsche. Im Jahr 2017 waren zudem keine Mittel für eine Sanierung eingeplant. Die erforderlichen 200 000 Euro stehen nun für 2019 im aktuellen Haushaltsentwurf. Für das kommende Jahr sind zudem 20 000 Euro eingeplant, „für die Verfahrung und Lagerung des Radsteges nach Fertigstellung der Straßenbrücke des Landesbetriebes“.

Korrosionsschutz verbessern

Elsche weiter: „Die Brückenprüfung am ausgebauten Steg hat ergeben, dass Korrosionsschutzarbeiten und Ausbesserungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Die 200 000 sind für diese Arbeiten und erforderliche Ingenieurleistungen vorgesehen.“

Der Steg soll nach Auskunft der Stadt zunächst dort eingelagert werden, wo auch die erforderlichen Korrosionsschutzmaßnahmen und Ausbesserungsarbeiten durchgeführt werden können.