Wetter/Herdecke. . Die Ruhr-Städte Wetter, Herdecke, Witten und Hattingen wollen die Internationale Gartenausstellung im Jahr 2027 gemeinsam vorbereiten.
- Planungsbüro soll Auftrag noch in diesem Jahr erhalten
- Jede Stadt stellt 10.000 Euro zur Verfügung
- Entlang der Ruhr soll eine Art Perlenschnur entstehen
Es tut sich was: Nachdem vor allem die Stadt Hagen neue Vorschläge für das Freizeitrevier an den Ruhrstauseen entwickelt hat, wollen vier Kommunen im Laufe dieses Jahres ihre Ideen für den Fluss konkretisieren. Wetter, Herdecke, Witten und Hattingen haben sich darauf verständigt, 2017 mit einem gemeinsamen Planungsauftrag Fördergelder anzustreben.
Wetters Bau-Fachbereichsleiter Manfred Sell skizzierte kürzlich das Vorgehen. In den interkommunalen Gesprächen stehe die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 im Mittelpunkt, für die seit Ende 2016 die Zusage vorliegt und die auch an der Ruhr stattfinden soll. „Die Planungen gehen dahin, dass wir eine Art Perlenschnur am Fluss entlang entwickeln wollen“, sagte Sell und erinnerte an die Ruhrtal-Initiative. Vor einigen Jahren hatten die Städte Bochum, Hagen, Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten gemeinsam mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Regionalverband Ruhr (RVR) eine neue Form der regionalen Zusammenarbeit ins Leben gerufen, zu der 2005 noch weitere Städte wie u.a. Dortmund hinzukamen.
Nun sind auch Partner wie der Ruhrverband oder die Stiftung Industriedenkmalpflege laut Mitteilung der Stadt Herdecke mit im Boot, um unter dem Arbeitstitel „Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal“ ein Vorgehen zur Freizeit- und Tourismusentwicklung abzustimmen.
Der Arbeitskreis will Ideen voran treiben, die ein Planungsbüro in diesem Jahr qualifizieren soll. Dabei sollen Fachleute die jeweilige Umsetzbarkeit prüfen, einzelne Projekte zusammenführen und unter einer gemeinsamen Zielsetzung zu einem Masterplan weiterentwickeln. Das gesamte Konzept soll sich an einzelnen IGA-Kategorien wie beispielsweise „Neue Gärten und Industriekultur/Industrienatur“ orientieren. Die Ergebnisse des Masterplans dienen demnach als Grundlage, um dann die Bürger und die Politik in den weiteren Prozess einzubinden.
Mit diesem Vorgehen streben die Beteiligten Fördergeld an, der Auftrag an ein Planungsbüro soll noch 2017 erfolgen. Die dazugehörigen Kosten teilen sich die beteiligten Kommunen zu gleichen Teilen auf, jede Stadt zahlt dafür 10 000 Euro.
Hagen später einbinden
Daraufhin fragte Doris Hülshoff von der FDP Wetter nach, wie denn Hagen involviert sei. Sell erläuterte kurz, dass die Nachbarstadt Fördermittel unter dem Stichwort „Grüne Infrastruktur“ anstrebt. Weitere Vorschläge aus Hagen, die Sell einen „bunten Ideenstrauß“ nannte, wollte er nicht kommentieren. „Wir haben andere Fördertöpfe im Blick“, sagte der Fachbereichsleiter.
Die vier genannten Städte wollen aber Hagen im weiteren Verfahren einbinden. „Wir müssen erst mal gucken, wie sich die Ideen aus Hagen da einbringen lassen. Das wird aber funktionieren“, meinte Sell. „Wir haben ja gemeinsame Interessen, daher ist das kein Gegeneinander, sondern nur eine andere Vorgehensweise.“ Herdecker Verantwortliche streben demnach an, die Vorstellungen der Stadt Hagen „mit den eigenen Planungen zu harmonisieren.“
Hintergrund
Ein Duisburger Planungsbüro hat kürzlich für Hagen ein „Integriertes Handlungskonzept Grüne Infrastruktur“ vorgelegt. In einem Zeitraum von zehn Jahren sollen über Fördergelder die Ufer am Hengstey- und Harkortsee aufgewertet werden.
Während es in Hagen schon einige Veranstaltungen für Bürger gab, haben auch die Stadtspitzen aus Wetter und Herdecke solch einen Ideen-Austausch fest zugesagt. Im Gespräch mit der Redaktion hielten sich beide Bürgermeister bedeckt, ob das noch in diesem Jahr klappen könnte.