Wetter. . Schon lange wartet das THW Wetter-Herdecke auf eine neue Halle auf dem Gelände in Voßhöfen. Nach Fortschritten 2015 geht das Warten aber weiter.

  • Fahrzeuge stehen im Freien
  • SPD-Bundestagsabgeordneter hatte 2015 Hoffnungen geweckt
  • Bundesamt für Immobilienaufgaben plant derzeit Details

Was lange währt, wird endlich gut. Oder auch nicht. Seit mehr als sechs Jahren bemüht sich das Technische Hilfswerk (THW) um den Neubau einer Fahrzeughalle in Wetter. Seit mehr als sechs Jahren passiert (fast) nichts. Zumindest eine Halle gibt es nicht. „Unsere Fahrzeuge stehen zum Teil im Freien“, sagt André-Marcelle Hubert, Ortsbeauftragter des THW. „Es ist ein Jammer zuzusehen, wie sie darunter leiden.“

Baubeginn für 2015 avisiert

Dabei hatte der THW-Mann vor zwei Jahren endlich Hoffnung geschöpft, dass das unendliche Bauprojekt doch noch zu einem guten Ende kommt. Der hiesige Bundestagsabgeordnete der SPD, Ralf Kapschack, hatte verkündet, die THW-Halle stehe auf einer Prioritätenliste des Bau- und Sanierungsprogramms des Bundes. Ein Baubeginn noch im Jahr 2015 sei möglich. „Wer sich ehrenamtlich so engagiert wie die Helferinnen und Helfer des THW, hat meines Erachtens auch Anspruch auf gute Rahmenbedingungen. Dazu gehört auch eine gute Infrastruktur“, hatte Kapschack damals gesagt. Zwei Jahre Ehrenamtsarbeit, 12 000 Dienststunden und rund 4000 Einsatzstunden liegen nun hinter den 80 Kameradinnen und Kameraden aus Wetter und Herdecke. Eine neue Halle gibt es nicht.

Nachfrage beim zuständigen Bundesamt für Immobilienaufgaben (BImA). Dort will man nichts davon wissen, dass es mit der Halle hakt. „Der entstandene Eindruck, dass es keinen Fortschritt gibt, ist nicht zutreffend. Die Landesbauverwaltung erarbeitet derzeit die Detailplanung des Neubaus einer zusätzlichen Kfz-Halle für den THW-Ortsverband Wetter“, so BImA-Sprecher Thorsten Grützner.

Und auch mit der Stadt stehe man in Kontakt. „Die Stadt Wetter hat am 18. August 2016 ihr Verkaufsangebot vorgelegt. Daraufhin beauftragte das BImA die Landesbauverwaltung mit der Planung der neuen Halle und der Erstellung einer Bauunterlage. Geplant war zunächst ein Anbau an die bereits vorhandene Halle“, so Grützner. Bei einem Ortstermin am 24. März dieses Jahres sei allerdings festgestellt worden, dass es bauliche Vorteile bringt, die neue Halle nicht direkt an die vorhandene Halle anzubauen. „Die Landesbauverwaltung plant deshalb aktuell, wie der Baukörper als freistehendes Gebäude auf dem Grundstück optimal angeordnet werden kann.“

Eine Aussage, die auch André-Marcelle Hubert bereits gehört hatte. Allerdings unter etwas anderen Vorzeichen. Bei einer von vielen Nachfragen beim BImA war ihm signalisiert worden, dass man eine separate Halle bauen wolle. „Und damit sollte alles viel schneller gehen, denn für diese Standard-Halle seien keine neuen Statikberechnungen und andere Vorplanungen notwendig.“ Verwundert ist Hubert, dass die Idee zur separaten Halle erst jetzt bei dem Ortstermin im März aufgekommen sein soll.

Anheben oder absenken

Wie weit der Dienstsitz des BImA vom Ort des Geschehens entfernt ist, zeigt eine Aussage zu den noch notwendigen Planungen. „Die Vorteile einer separaten Halle: Das Erdreich müsste nicht mehr auf das Niveau der alten Halle angehoben werden“, schreibt Thorsten Grützner. Vor Ort an der Voßhöfener Straße wird deutlich, dass für eine neue Halle eher Erdreich abgegraben werden muss. Den Ortsgruppenführer lässt dieser Satz ratlos zurück. Aber immerhin: Die Landesbauverwaltung hat inzwischen dem BImA mitgeteilt, dass sie die Planungen bis Ende Juni abschließen will. Und dann? Geht alles seinen bürokratischen Gang: „Nach Prüfung und Genehmigung durch die Oberfinanzdirektion NRW wird die Bauunterlage dem BImA übersandt. Sobald dem BImA diese vorliegt und der Nutzer THW diese ebenfalls genehmigt hat, wird die Landesbauverwaltung die Baugenehmigung beantragen. Der von dem BImA beabsichtigte Grunderwerb kann erst erfolgen, wenn die genehmigte Bauunterlage sowie die Baugenehmigung vorliegen.“

Ach ja, da ist ja auch noch der Überbringer der frohen Botschaft, dass Geld für eine neue Halle fließen kann. Ralf Kapschack hat im Hintergrund auch immer wieder bei den unterschiedlichen Beteiligten nachgefragt. Bei der Stadt Wetter, beim BImA, beim THW. Ob das für das Verfahren eine Rolle gespielt hat, wer weiß? Es bleibt derzeit nur die eine Hoffnung: Was lange währt, wird endlich gut.