Wetter. . Klackert das Pflaster oder nicht? Anwohner der Königstraße in Wetter wollen sich gegen die neuen Steine wehren. Es gibt weitere Diskussionen.

• Das neue Pflaster ist zu laut, behaupten die Anlieger der oberen Königstraße in Wetter
• Sie wehren sich dagegen, dass die Straße ebenso wie im unteren Bereich gestaltet wird
• Die Verwaltung sieht Gestaltungsaspekte im Vordergrund

Einwohneranfragen beschäftigen die Ausschüsse in Wetter nur selten. Meist bleiben die Politiker unter sich. Im Umwelt- und Verkehrsausschuss haben sich nun gleich mehrere Bürger zu Wort gemeldet. Stein des Anstoßes ist – im wahren Wortsinn – die geplante Pflasterung der oberen Königstraße. „Die Steine, die im zweiten Bauabschnitt verlegt wurden, klackern. Das kann man uns Anwohnern nicht zumuten“, sagt Horst Fischer, der in der oberen „Kö“ lebt. Der Ärger bei den Anwohnern ist schon groß. „Wie kann man so frech sein, dieses Pflaster weiter zu verlegen, wenn man weiß, dass es klackert?“, fragt Fischer und bekommt Unterstützung von zwei Nachbarn, die ihr Anliegen ebenfalls in der Sitzung vortragen.

Schon 2013 hat Fischer auf die Probleme mit dem neuen Pflaster hingewiesen. Damals ging es auch um die Zunahme des Verkehrs in der Straße, nachdem die neue Ruhrbrücke in Betrieb genommen worden war. Bei Zählungen war damals herausgekommen, dass 2500 Fahrzeuge an einem Vormittag durch die Königstraße rollen, davon 110 Lkw. Nun sagen die Anwohner, dass es noch mehr geworden seien. „Seit die Kaiserstraße beruhigt worden ist, hat der Verkehr in der Straße weiter zugenommen“, sagt eine Hausbesitzerin. Viele Herdecker fahren hier Richtung Witten. Die Folge: mehr Lärm und mehr Staub.

Regelmäßig nachsanden

Eigentlich sind die Arbeiten in der Königstraße schon beschlossene Sache. In der Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses Ende April hatte der Stadtbetrieb die notwendige Kanalsanierung bereits vorgestellt und auch die anschließende Pflasterung erläutert. Selbst das Klackern war Thema. Schon im April war zudem eine Anwohnerversammlung angekündigt worden, in der alle offenen Fragen geklärt werden sollten. Der Ausschuss stimmte damals einstimmig für die Baumaßnahmen.

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Die Bürger-Versammlung steht noch aus, einen Termin konnte der Stadtbetrieb nicht nennen. Man solle den Beschluss aus dem letzten Ausschuss zurücknehmen, schlug die CDU-Fraktion darum noch während der Diskussion der Einwohneranfragen vor. Zurückgenommen wurde nichts, man verabredete sich aber, nach der Versammlung erneut zu diskutieren.

Stadtbetrieb und auch die Planungsabteilung können das Problem mit den Pflastersteinen nicht wirklich nachvollziehen. Fachbereichsleiter Manfred Sell verwies auf eine möglicherweise mangelhafte Verlegung im zweiten Bauabschnitt, die dazu führe, dass Steine klackerten. „Gerade der erste Bauabschnitt ist sehr gut geworden“, so Sell.

Da gebe es auch keine Beschwerden. Ulrich Conrads, beim Stadtbetrieb für die Planung verantwortlich, sieht den Stein als durchaus tauglich für die Straßennutzung an. „Der wird in ganz Europa verlegt.“ Allerdings, so schränkt er ein, müsse regelmäßig nachgesandet werden. Das heißt: Die Fugen müssen immer wieder neu verfüllt werden, damit die Steine sich nicht bewegen – und dann klackern. Grundsätzlich habe man aber für die Königstraße eine Pflasterung beschlossen, so Sell. „Das ist eine Gestaltungsfrage, und es beruhigt den Verkehr.“