Wetter. . In zwei Abschnitten wird der Stadtbetrieb Wetter von 2017 bis 2019 den maroden Kanal in der oberen Königstraße erneuern. Bald rollen die Bagger.

  • Die obere Königstraße wird in der nächsten Zeit zur Baustelle.
  • Der Stadtbetrieb muss einen 20 Jahre alten Kanal erneuern.
  • Auch Anwohner werden an den Kosten beteiligt.

Wer es kurz mag, spricht von der „Kö“. Das klingt auch nach einem besseren Arbeitstitel als die majestätische Variante, zumal die obere Königstraße in der nächsten Zeit zur Baustelle wird. Nachdem der Stadtbetrieb Wetter vor einigen Jahren den unteren Abschnitt erneuert hat, stehen von 2017 bis 2019 zwei Passagen zwischen Kaiser- und Wilhelmstraße an.

Kanal kaputt. So in Kurzform die Begründung von Stadtbetrieb-Vorstand Ulrich Conrads im Umwelt- und Verkehrsausschuss. Nach mehr als 20 Jahren machen die Schäden eine Erneuerung notwendig. „Das ist nicht spektakulär, was wir dort machen müssen. Im Bereich Harkortstraße ist ein Teil des Kanalsystems auch schon bei vorigen Maßnahmen ertüchtigt worden“, sagt Conrads und berichtet, dass die AVU die Gelegenheit nutzen werde und Leitungen (von Wilhelm- bis Harkortstraße) neu verlegen wird.

In zwei Phasen

Die Bauarbeiten an der oberen Königstraße lassen sich in zwei Phasen gliedern. Los geht es ab der Kreuzung Wilhelmstraße. In diesem Jahr soll eine Firma den Zuschlag für die dortige Kanalsanierung erhalten, zudem will der Stadtbetrieb beschädigte Gehwegplatten bis zur Harkortstraße austauschen. In Richtung Kaiserstraße geht es dann von 2018 bis 2019 weiter, dort wiederum seien die Bordsteine in Ordnung und verbleiben. Auf diesem Teilstück will die AVU ihre Gas-, Wasser- und Stromleitungen nicht anfassen, dort geht es einzig um einen neuen Kanal plus Straßenentwässerung.

Auch Anlieger müssen zahlen

Die Maßnahme kostet 470 000 Euro, neben der Stadt und AVU müssen sich Grundstückseigentümer laut Kommunalem Abgabegesetz bzw. städtischer Satzung zu 40 Prozent an den Kosten in dieser Hauptgeschäftsstraße beteiligen. Fragen auch zu konkreten Beispielrechnungen für einzelne Betroffene will der Stadtbetrieb auf einer Anwohnerversammlung in diesem Jahr (konkreter Termin noch unklar) beantworten.

Bauarbeiten machen Vollsperrungen nötig

Ulrich Conrads vom Stadtbetrieb weist darauf hin, dass es während der Bauarbeiten in der oberen Königstraße zu Vollsperrungen kommen werde, wobei Anlieger Garagen und Grundstückszufahrten nutzen können.

Von bisher 19 sollen nach Beendigung 17 öffentliche Parkplätze bestehen bleiben.

Im Oktober 2011 endeten die ersten beiden Bauabschnitte für die Kanal- und Straßenbauarbeiten in der (unteren) Königstraße.

Der Stadtbetrieb tauschte auf dem gesamten Abschnitt den maroden Mischwasserkanal, teilweise wurden Rohre in fast fünf Metern Tiefe verlegt. Anschließend wurde neu gepflastert.

Zwischenzeitlich feierte die Werbegemeinschaft im Herbst 2010 eine Baustellenparty für die betroffenen Händler.

Auf zwei Besonderheiten weist Conrads noch hin. Da der oberen Königstraße „etwas Grün gut tut“, will der Stadtbetrieb im Zuge der Bauarbeiten dort vier neue Bäume in vertretbarer Größe pflanzen. Dafür fallen dann zwei Parkplätze weg.

Der neue Straßenbelag soll zudem wieder aus Pflastersteinen bestehen, das eigne sich wegen der ebenerdigen Fläche. „Wenn dort viel rangiert würde, wäre es das falsche Material“, so der Stadtbetrieb-Vorstand. Der gibt aber auch zu, dass die alte und neue Oberfläche teurer bzw. aufwendiger im Unterhalt sei. „Wenn die Kehrmaschine hinüberfährt, saugt sie teilweise gewissermaßen auch Fugen heraus. Das muss dann neu verfugt werden, wobei wir da nun von Erfahrungen an anderer Stelle der Königstraße profitieren.“ Mit dieser Aussage gibt sich dann auch Norbert Klauke von den Grünen zufrieden, der die lauten Geräusche durch das klackernde Pflaster bei Autofahrten anmahnt. „Das Pflaster hat sich aber beispielsweise in Volmarstein bewährt“, meint Ausschussvorsitzender Jörg-Michael Birkner (SPD).

Politik ist sich einig

Parteigenosse Axel Peitz wiederum lobt die Einberufung einer Anwohnerversammlung und die Aufteilung der Kosten, da dies die Beiträge für Grundstücksbesitzer reduziere. „Auch das Modell einer Alleenstraße durch neue Bäume passt.“

Kurzum: Ohne Gegenstimme spricht sich der Ausschuss für das Stadtbetrieb-Konzept an der oberen Kö aus.