Wetter/Herdecke. 2016 haben weniger Jugendliche eine Ausbildung begonnen. Im Ennepe-Ruhr-Kreis und in Hagen sind es nur 3048 – ein Minus von 4,3 Prozent.
- NRW weist den größten Rückgang aller Bundesländer bei Ausbildungsverträgen auf
- In Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis sind es 4,3 Prozent weniger als 2015
- Insbesondere fehlen attraktive Angebote im kaufmännischen Bereich
Im Jahr 2016 haben deutlich weniger Jugendliche eine Ausbildung begonnen als im Jahr zuvor. In Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis wurden insgesamt 3048 Ausbildungsverträge abgeschlossen – 132 oder 4,3 Prozent weniger als 2015. In Nordrhein-Westfalen ist dies der siebthöchste Rückgang. Landesweit sanken die Abschlüsse – bei großen regionalen Unterschieden – um 1,8 Prozent. NRW weist damit den größten Rückgang aller Bundesländer auf.
„Der seit 2011 zu beobachtende Abwärtstrend bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen wurde 2015 leider nur einmal unterbrochen“, sagt Marcus Weichert, Chef der Arbeitsagentur Hagen. „Trotz der relativ stabilen Konjunkturlage, des anhaltend hohen Fachkräftebedarfs und eines guten Bewerberpotenzials ist die Ausbildungsbereitschaft der heimischen Unternehmen 2016 leider wieder gesunken. Für den Bezirk ist es sogar der niedrigste Stand seit elf Jahren.“
Ausbildungsbemühungen als wichtiger Faktor
Eigene Ausbildungsbemühungen seien für Unternehmen ein wichtiger Baustein zur Sicherung der eigenen Zukunftsfähigkeit, so Weichert: „Ganz besonders für diejenigen, die bisher noch nicht ausbilden, obwohl sie es könnten. Es ist billiger und einfacher, die eigenen Fach- und Führungskräfte selbst zu schaffen, als sie später auf dem Arbeitsmarkt verzweifelt zu suchen.“
Besonders in Industrie und Handel (minus 120 Verträge oder 5,7 Prozent auf jetzt 1992) ging die Zahl der Berufsstarts 2016 zurück. Der öffentliche Dienst stand mit einem Minus von 5,1 Prozent auf 57 hinsichtlich der Veränderungsrate nicht viel nach.
In den übrigen Bereichen, wie den freien Berufen und den Ausbildungen in der Zuständigkeit der Landwirtschaftskammer gab es mit 300 genau 24 Verträge weniger (-7,4 Prozent). Lichtblick war nur das Handwerk, wo mit 699 Verträgen 15 oder 1,9 Prozent mehr unterschrieben wurden als im Jahr zuvor.
Deutliche Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage
Angebot- und die Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt zeigen deutliche Diskrepanzen. Insbesondere fehlen attraktive Angebote im kaufmännischen Bereich und für Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen. Andererseits bestehen Nachwuchsschwierigkeiten in der Gastronomie, der Lagerwirtschaft, dem Verkauf und bei einzelnen Berufen im Handwerk – besonders bei Nahrungsmitteln.
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„Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit ist weiterhin eines unserer wichtigsten Ziele“, so Weichert weiter, „die gemeinsamen Anstrengungen der Partner im Ausbildungskonsens sind auch für 2017 darauf ausgerichtet, die berufliche Perspektive für die Ausbildungssuchenden in der Region zu verbessern.
Die Agentur für Arbeit unterstützt die Unternehmen mit der Förderung von Einstiegsqualifizierungen, ausbildungsbegleitenden Hilfen und der assistierten Ausbildung (AsA). Unsere Experten sprechen gezielt Unternehmen an, die ihren Nachwuchs bislang nicht decken konnten – und Betriebe mit besonders nachgefragten Berufen.“
Jetzt anmelden für die Ausbildungsmesse
Unternehmen, die als Aussteller an der Ausbildungsmesse Hagen am 7. Juli teilnehmen möchten, können sich jetzt anmelden. Mehr als 60 Unternehmen, Betriebe und Institutionen sind bereits verbindlich dabei. Anmeldeschluss ist der 3. Februar.
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Seit 2013 haben jährlich etwa 120 Unternehmen und Betriebe die Chance genutzt, auf der Ausbildungsmesse aktiv um Nachwuchs zu werben. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Mitmachaktionen am Stand und Azubis als Ansprechpartner die Kontaktaufnahme zwischen Schülerinnen und Schülern sowie den Unternehmen erleichtern und Hemmschwellen senken.
Die Veranstalter – Agentur Mark GmbH, Kreishandwerkerschaft Hagen, Märkischer Arbeitgeberverband und Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) – erwarten wie in den Vorjahren rund 3500 Besucher zur Messe. Organisiert wird die Messe in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Hagen. Sponsor ist die Sparda-Bank West. Medienpartner sind die WESTFALENPOST und der Stadtanzeiger Hagen.
Unternehmen, die an der 5. Hagener Ausbildungsmesse teilnehmen möchten, können sich bis zum 3. Februar 2017 unter www.ausbildungsmesse-hagen.de online anmelden. Die Messe wird, wie in den vergangenen Jahren, auf dem Gelände der Kreishandwerkerschaft Hagen und des SIHK-Bildungszentrums im Gewerbegebiet Kückelhausen stattfinden.