Haspe. . Die pünktliche Eröffnung des Hasper Torhauses darf in Zeiten des Flughafens Berlin-Brandenburg oder der Hagener Rathaus-Galerie durchaus als Erfolg verzeichnet werden.

Die pünktliche Eröffnung eines öffentlichen Großprojektes darf in Zeiten des Flughafens Berlin-Brandenburg oder der Hagener Rathaus-Galerie durchaus als Erfolg verzeichnet werden. Und so bekannte Oberbürgermeister Erik O. Schulz gestern anlässlich der Einweihung des Hapser Torhauses, er sei gekommen, um zu lernen: „Dass das hier mit dem Brandschutz so problemlos und termingerecht gepasst hat, das hätte ich mir auch für die Rathaus-Galerie gewünscht.“

Das Hasper Torhaus, in das die Gemeinnützige Wohnstätten Genossenschaft (GWG) 4,3 Millionen Euro investiert hat, ist aber nicht nur in Sachen Brandschutz ein Aushängeschild. Die klar strukturierte, lichtdurchflutete Fassade hebt sich deutlich von der sie umgebenden Architektur ab, der Durchgang ist doppelt so hoch und breit wie beim Vorgängerbau, dem Hasper Bunker, der vor vier Jahren vom größten Abrissbagger Europas dem Erdboden gleich gemacht wurde.

Gebündelte Funktionalität

„Wir erhoffen uns durch das Torhaus einen Aufschwung des Hasper Zentrums und dass hier ein Treffpunkt für alle Bürger entsteht“, sagte GWG-Geschäftsführer Christoph Rehrmann.

Unten Geschäfte, oben Verwaltung: Das Torhaus repräsentiert gebündelte Funktionalität. Ins Erdgeschoss ist die Bäckerei Kamp mit einem holzverkleideten Ladencafé eingezogen, nebenan verkauft Emrie Jasici, deren Kiosk eine Institution am Hüttenplatz darstellt, Süßigkeiten, Getränke und Tabakwaren.

In die oberen Etagen sind die Stadtbücherei, das Bezirksamt, der Regionale Soziale Dienst und die Geschäftsstelle der Bezirksverwaltung eingezogen – Haspe wird zukünftig vom Torhaus aus regiert.

Doch die Bemühungen der Genossenschaft, das Hasper Zentrum attraktiver gestalten, enden nicht mit dem Torhaus. Als nächstes will die GWG das Grundstück des Hauses am Platz zwischen Torhaus und Passagen von der Stadt kaufen und dort ein weiteres Gebäude mit Geschäften hochziehen, das die beiden Einkaufsstraßen Voerder und Vollbrinkstraße verbinden soll.

Bunker in fünf Monaten abgetragen

Erste Gedanken zum Bau des Torhauses äußerte die GWG im Jahre 2007. Zwei Jahre später kaufte sie den Hasper Bunker.

Der Bunker mit seinen meterdicken Wänden wurde ab November 2010 in fünf Monaten abgetragen.

Im Mai 2013 war Grundsteinlegung für das Torhaus.

Damoklesschwert Brandt-Brache

Die Parkplatzsituation am Real-Supermarkt will die GWG mit dem Abriss der leer stehenden Einzelgaragen, die einem Parkdeck auf Ebene 0 weichen sollen, verbessern. Für eine Belebung der Innenstadt dürfte schließlich auch der neue Kindergarten in der ehemaligen AWO-Begegnungsstätte sorgen, der kurz vor der Eröffnung steht.

Wie ein Damoklesschwert hängt jedoch die ins Auge gefasste Umwandlung der Brandt-Brache in ein konkurrierendes Einkaufszentrum über den Bemühungen, den Hasper Ortskern zu revitalisieren. Rehrmann bekräftigte noch einmal, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die konkurrierende Planung zu verhindern: „Haspe mit seinen 25 000 Einwohnern verträgt keine zwei Zentren.“