Hagen. Der schräge Musiker Mambo Kurt hat ein Buch herausgebracht. „Heimorgel to Hell“ beschreibt – wie der Untertitel verrät – das glamouröse Leben als Alleinunterhalter.

Ohne seine Heimorgel läuft nichts. „Ich bin wohl der Einzige, der sich traut, mit einem dermaßen uncoolen Instrument aufzutreten“, lacht Mambo Kurt gut gelaunt. Und hat dazu allen Grund. Denn für den Alleinunterhalter mit Hagener Wurzeln läuft es schon seit einiger Zeit richtig gut. Der schräge Vogel kann seit etlichen Jahren von seiner Musik leben. Im Show-Business keine Alltäglichkeit. Und jetzt hat der schrille Lebenskünstler auch noch ein Buch herausgebracht. „Heimorgel to Hell“ beschreibt – wie der Untertitel verrät – das glamouröse Leben als Alleinunterhalter.

Wie es kommt, dass der talentierte Musiker, der seit 1996 als Mambo Kurt durch die Lande reist und rockige Stücke von zum Beispiel den Ärzten und Rammstein auf seiner Orgel spielt und dazu singt, unter die Autoren gegangen ist? „Im letzten Winter war ich auf Teneriffa. Und da hab’ ich meinem Rechner mein Leben erzählt.“ Sprich, Mambo Kurt hat seine Erlebnisse per Spracheingabe auf seinem Laptop verewigt. Dem Piper-Verlag gefiel’s – die Biografie wurde jüngst auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt und ist ab sofort im Handel erhältlich.

Erstlingswerk ist seit Montag im Handel erhältlich

Das 200-seitige Buch „Heimorgel to Hell“ ist seit Montag im Buchhandel erhältlich. Es ist „Frau Hagelweide“ gewidmet.

Das im Piper Verlag erschienene Buch hat die ISBN 978 - 3 - 492 - 30609-6. Das Taschenbuch kostet 10,30 Euro.

Mambo Kurt heißt im wirklichen Leben Rainer Limpinsel. Es ist das Erstlingswerk des Alleinunterhalters.

„Ich erzähl’ viel aus meiner Kindheit und Jugend in Hagen“, macht Mambo Kurt neugierig. Fünf Jahre – von 1979 bis ‘84 – lernte der Hasper Junge in der Musikschule von Irma Tolksdorf das Orgelspielen. Als Zehnjähriger bekam er seine erste eigene Orgel; später war er Keyboarder in der Hagener El-Gringo-Band, hatte die ersten Auftritte vor Publikum. Er studierte Medizin in Bochum, wollte Unfallchirurg werden, doch tauschte „früh genug“ den weißen Kittel gegen das Mikro. Bereut hat er seinen Weg ins ungewisse Künstlerleben nie: „Ich bin mit meiner Orgel schon nach Russland gereist; ein Industrieller hatte mich nach Sankt Petersburg eingeladen. Und auf einer Ölbohrinsel vor Bergen in Norwegen hab’ ich auf einer Betriebsfeier gespielt.“

Keine Show ohne Heimorgel

Warum er stets das sperrige, „uncoole“ Instrument mit auf Tour nimmt? Wäre ein Synthesizer nicht viel praktischer? „Auf keinen Fall. Meine Show ist zwingend an meine Heimorgel gebunden“, betont die „anarchische Rampensau“, wie Mambo Kurt sich selbst nennt. Etwas härter ginge es bei ihm auf der Bühne schon zu, erzählt der 47-Jährige, „Schlager – nein, das ist nicht meins“.

Wie er auf den Künstlernamen Mambo Kurt kam? „Bei meinem ersten Auftritt hatte ich noch keinen griffigen Namen. Mein Konzert begann mit einem Mambo. Und da war der Name geboren.“

Übrigens: Am Freitag, 28. November, gastiert Mambo Kurt in Hagen, sprich, gibt ein Orgelkonzert in der Pelmke. Seine Lese-Tour führt ihn allerdings nicht in seine Heimatstadt. Zu einer Lesung lädt der Neu-Autor Mambo Kurt u.a. am kommenden Dienstag in die Stadtbibliothek in Mülheim an der Ruhr ein.