Schwerte.

Wenn die Königin der Instrumente jubiliert, verstummt der Bösendorfer respektvoll. Die „Sternstunden“ am Sonntag, 26. Oktober, an ihrem Nobel-Flügel verschiebt die Konzertgesellschaft Schwerte, um nicht mit dem Eröffnungskonzert der neuen Orgel von St. Viktor zu konkurrieren.

Als „Arbeitstermin“ habe man das Datum für die Vorstellung der Kern-Orgel festgelegt, bestätigt Pfarrer Klaus Inhetveen: „Zumindest ist das unser Wunsch, und wir hoffen, dass es gelingt.“ Eine weitere Verschiebung würde sich in den November mit Totensonntag und Volkstrauertag hineinziehen, wo sich Feiern zur Einweihung verbieten. „Die Orgel ist fertig gebaut und bei der Firma in Straßburg zwischengelagert“, berichtet Inhetveen. Die Orgelbauer hätten sich für Aufstellung in Schwerte schon einen Termin im September frei gehalten.

Risse im Gewölbe

Zwei Wochen dauere die Montage, vier Wochen dann noch einmal das Stimmen der unzähligen Pfeifen. „Das ist alles knapp bemessen“, verdeutlicht der Pfarrer den Zeitdruck: „Ich hoffe, dass bis dahin keine unvorhergesehenen Probleme mehr in der Kirche auftauchen.“ Zuletzt hatten sich wieder Risse im Gewölbe gebildet, nachdem der Dachboden entrümpelt worden war. Fast 40 Tonnen Schutt – die Ladung eines Sattelzugs – hatten sich dort im Laufe der Jahrhunderte in den Gewölbe-Vertiefungen angesammelt. Teilweise waren sie sogar über einen Meter hoch gefüllt. Als es von den Gewichtsmassen entlastet war, entspannte sich das Decken-Mauerwerk, so dass die Risse entstanden.

Auch übt ein stählernes Spanneisen, das irgendwann einmal zur Sicherung nachträglich in eine Gewölbekappe eingezogen worden war, jetzt zu viel Druck aus. Um es entspannen zu können, müsste das Mauerwerk von unten abgestützt werden. Und der feine Staub, der sich bei den Arbeiten unweigerlich bildet, brauche zwei Wochen, bis er sich vollständig gesetzt habe, weiß Inhetveen. Er wäre Gift für die Orgelpfeifen.