Hagen. Unplugged haben sie bislang kaum gespielt. Und schon gar nicht in ihrer Heimatstadt Hagen. Jetzt hat Extrabreit akustisch die Catacombe in gerockt. 150 Fans feierten die Breiten - mehr Menschen passen nicht rein in den Club neben dem Emil-Schumacher-Museum.
Ein Unplugged-Konzert ist ruhig und entspannt. Normalerweise. Doch es geht auch anders: Beim Extrabreit-Konzert zum elften Geburtstag der „Catacombe“ zeigte die Hagener Kult-Band, dass auch akustische Gitarren ordentlich rocken können.
Schon Tage vorher war das Konzert ausverkauft. Nur 150 Menschen passen in den Club neben dem Emil-Schumacher-Museum. Intime Atmosphäre, es ist eng und warm hier unten.
Zufriedene „Flieger-Runde“
Doch auch wenn Christian Wendel von allen Seiten ein wenig gequetscht wird, steht er zufrieden in dem Kellergewölbe. Er ist Gründungsmitglied des Extrabreit-Fanclubs „Flieger-Runde“ und gefühlt schon immer ein großer Fan der Band. Wer den Musikern zu Konzerten bis auf die Hochsee-Insel Helgoland gefolgt ist, hält die Enge in der Catacombe auch aus.
„Wir waren fast überall. Unplugged-Konzerte haben wir bisher nur ganz wenige gesehen“, sagt Christian. Aber er weiß, dass seine Band auch ohne E-Gitarren und große Bühne ordentlich abliefern kann. Außerdem sind viele Menschen da, die er kennt: „Bei solchen Konzerten sieht man immer dieselben Leute. Da kommt wirklich der harte Kern, das macht richtig Spaß.“
Gegen 21 Uhr bahnen sich Kai Havaii und Bandkollegen ihren Weg durch das Publikum zur Bühne. Fan Christian wird mit Handschlag begrüßt. Man kennt sich mittlerweile.
Feine Rock-Party
Dann geht es los: Die ersten Klänge von „Teufel“ erfüllen den Konzertraum. Der Rest ist eine kleine, aber feine Rock-Party. Die Hitze ist fast unerträglich, in Wellen kommen die Musikfans in den Raum mit der Bar. Aber sie bleiben nicht lange, kühlen nur kurz ab und gehen vielleicht für eine Zigarette vor die Tür. Doch dann stürzen sie sich wieder in das Getümmel.
Als die Song-Liste durchgespielt ist, sind die Fans dran: Lautstark fordern sie ihre Lieblingslieder. Und der Unplugged-Auftritt wird zum Wunschkonzert. Die Bedienung kommt kaum noch durch, leere Fässer werden über die Köpfe getragen. Es riecht nach Alkohol und Schweiß. Die Luft ist feucht und warm. Es gilt die bewährte Formel: Je näher an der Bühne, desto nasser und wilder.
Dort vorne, nur einen halben Meter von der Band entfernt, feiern die Fans mit seligem Lächeln im Gesicht. Und auch Kai Havaii kann sich ab und zu ein kleines Lächeln nicht verkneifen.