Hagen. . Die Hagener City verändert sich. Am 14. Oktober eröffnet die Rathaus-Galerie im Herzen der Innenstadt. Welche Auswirkungen das auf Nebenzentren wie Boele, Vorhalle oder Wehringhausen haben könnte, darüber haben wir mit Händlern gesprochen.

Und? Was denken Sie? Stimmt der Läden-Mix in der Rathaus-Galerie, die am 14. Oktober in der Hagener City eröffnen wird? Interessant für Sie oder alles immer das Gleiche? Braucht Hagen den Einkaufstempel überhaupt? Wir werden darüber heute Abend auf unserer Party „WP trifft Freunde“ mit den Verantwortlichen in der Stadthalle diskutieren.

Blick in fünf Stadtteile

Vorab haben wir exemplarisch einen Blick in fünf Hagener Nebenzentren geworfen. Wie blickt man in der Händlerschaft in Boele, Vorhalle, Wehringhausen, Hohenlimburg und Haspe auf die Veränderungen in der City? Alle Händler, sowohl aus der City als auch aus den restlichen Stadtteilen, sind zur Diskussion heute Abend herzlich eingeladen.

Wehringhausen

„Wir sind am nahesten dran“, sagt Gabriele Haasler, die an der Lange Straße in Wehringhausen das gleichnamige Reformhaus führt. Der negative Effekt, dass in Wehringhausen seit der Schlecker-Schließung eine Drogerie fehle, könne durch Rathaus-Galerie noch mal verstärkt werden. Dort wird nämlich eine Rossmann-Filiale eröffnen, was die Sogwirkung des Einkaufsstroms von Wehringhausen in die City weiter erhöhen könnte. Es stünde zu befürchten, dass jemand, der wegen einer Drogerie den Weg aus dem Viertel in die Innenstadt antrete, auch gleich andere Dinge dort kaufe und erledige. Haasler: „Wenn ich auf der anderen Seite die Abwanderungstendenz in Hagen sehe, frage ich mich, ob wir überhaupt so eine Galerie brauchen.“

Hohenlimburg

„Die Eröffnung der neuen Galerie wird definitiv einen Effekt haben. Das wird erstmal Kunden abziehen“, glaubt Dieter Mevissen, Schuhhändler und Vorsitzender der Hohenlimburger Werbegemeinschaft. Er sieht aber zugleich den großen Vorteil, den die Nebenzentren hätten: „Wir können mit unserem Service vieles Unmögliche möglich machen. Die persönliche Beratung lockt Kunden auch zu uns.“ Außerdem höre er oft, dass viele Kunden bemängeln, dass die großen Galerien sich optisch und inhaltlich stark ähneln würden. Wobei es „den“ Kunden an sich nicht gebe.

Boele

„Kunden aus der Stadt sind für uns in Boele schon ein Thema. Die Galerie aber nicht“, sagt Matthias Kemper, Betreiber des Geschäfts „Hessen Paul“ an der Kirchstraße in Boele. „Ich glaube nicht, dass die zusätzliche Galerie uns hier gefährdet. Wir haben alle gut zu tun.“ Auch Kemper hebt die Kundennähe und den Service im Nebenzentrum Boele hervor und glaubt nicht, dass die großen Kaufhaus-Konzepte den Einzelhandel im Stadtteil ins Wanken bringen könnten.

Vorhalle

Dass das Überangebot an Verkaufsfläche künftig zu einem Kannibalisierungs-Effekt in der City führen könnte, das glaubt Klaus Glasmacher, Inhaber von „Jeans und Mode“ Glasmacher an der Vorhaller Straße. „Es wird in der City einen erhöhten Leerstand geben. Ich glaube nicht, dass es die neue Galerie hätte geben müssen.“ Quasi nebenan gebe es in Dortmund die Thier-Galerie, in Werl sei zudem ein neues Outlet-Center geplant. Glasmacher glaubt, dass die Galerie in der Hagener City zunächst starke Auswirkungen auf die Nebenzentren haben wird. Glasmacher: „Wir müssen unsere Stärken wie den Zuschnitt auf die Altersstrukturen und den kundennahen Service in die Waagschale werfen.“ Ganz gezielt wird es bei ihm zum Beispiel noch eine Modenschau kurz vor Eröffnung der Rathaus-Galerie geben.

Unser Programm heute Abend

Die Feierabend-Party „WP trifft Freunde“ beginnt heute um 18 Uhr im Restaurant der Stadthalle Hagen.

Stadthallen-Chef Jörn Raith und sein Team sorgen für das leibliche Wohl unserer Gäste. Leckere Getränke und schmackhafte Speisen werden angeboten.

Einlass ist ab 18 Uhr. Die Podiumsdiskussion beginnt um 19.15 Uhr. Im Anschluss tritt Kabarettist Marek Fis auf. Für den musikalischen Teil sorgen danach „Finka“. Und zwar live und unplugged.

Haspe

Effekte der Rathaus-Galerie rund um den Hasper Kreisel? .„Wir müssen uns um uns selber kümmern“, sagt Martin Sieling, Betreiber eines Reisebüros und einer Lotto-Annahmestelle im Hasper Zentrum. Haspe müsse attraktiver werden, damit die Menschen dort vor der Haustür einkaufen gehen würden. „Von der Galerie in der City haben wir nicht mehr und nicht weniger. Da nimmt uns niemand etwas weg.“ Es müsse nicht nur geredet, sondern endlich gehandelt werden in Haspe, um sich gut für die Zukunft aufzustellen.