Hagen-Mitte. Zum dritten Mal wurde in eine der Filialen des Juweliers Edip Ercosman in der Innenstadt nun eingebrochen. Keine Versicherung will die Ladenlokale mehr versichern. Der Geschäftsmann bleibt auf allen Kosten selber sitzen. Außerdem fürchtet er sich um seine Familie.

Edip Ercosmann ist verzweifelt. Wieder ein Blitzeinbruch. Wieder in eine seiner beiden Juwelier-Filialen in der City. „Ich habe keine Lust mehr“, sagt der Geschäftsmann, „und ich habe Angst um meine Familie.“ Er denkt laut ans Aufhören. In der Nacht zu Montag, gegen 3.10 Uhr, schlugen drei Männer die Scheibe seiner Nebenfiliale an der Kampstraße ein. Die Hauptfiliale an der Mittelstraße war zuvor schon zweimal von Einbrechern heimgesucht worden. Weil keine Versicherung mehr bereit ist, seine Lokale zu versichern, wird er wieder auf den Kosten sitzenbleiben. Diesmal rund 15.000 Euro.

Was er noch machen solle, fragt sich der Juwelier. Den Eingangsbereich der Filiale an der Mittelstraße hat er sicherheitstechnisch bereits für viel Geld nachbessern lassen. „Und was ist bitte mit den Tätern vom vorherigen Mal passiert? Die haben 15 Monate bekommen.“

Der Schock bleibt

Bei ihm als Ladeninhaber aber bleibe ein Schock, der durch den neuerlichen Einbruch Montagnacht nur weiter vertieft werde. „Ich bin müde und ich habe keine Lust mehr. Vielleicht höre ich auf. Eine Versicherung finden wir auch nicht mehr. Ich zahle alle Schäden selbst.“ Die letzte Versicherung hatte ihm nach dem zweiten Einbruch in der Mittelstraße, bei der die Frontscheibe mit einem Gullydeckel eingeworfen wurde, gekündigt.

Immerhin: Die Täter von Montagnacht, drei Männer zwischen 36 und 41 Jahren, konnten noch in der Nacht geschnappt werden. Zeugen aus dem Bereich der Bergstraße hatten beobachtet, dass drei Männer in Höhe des Cuno-Berufskollegs ihr Fahrzeug abgestellt und weggegangen seien. Wenig später hörten die Zeugen einen Knall und die drei Männer rannten zu dem Wagen und fuhren damit weg. Die Polizei erwischte die Einbrecher später in der Böhmerstraße, fanden aber keinen Schmuck bei ihnen. Laut Polizei konnte nicht ermittelt werden, was sich vor dem Einbruch in den nun leeren Auslagen befunden hatte, weil zuvor umdekoriert wurde.