Hagen. Der Kreativwettbewerb Glutkern soll Jugendliche dazu bringen, sich mit Glaubensfragen zu beschäftigen. Die Teilnehmer werden motiviert, sich damit auseinandersetzen, worauf sie nicht verzichten können. Den Veranstaltern geht es um die Beschäftigung mit dem “Mehrwert des Lebens“.
Am ersten gefühlten Frühlingstag sind die Flure der Geschwister-Scholl-Schule in Boelerheide leer. Zwitschernde Vögel und freundliche Sonnenstrahlen lassen einen kurz glauben, Cat Stevens’ „Morning has broken“ wurde speziell für diesen Tag geschrieben. Eine geschäftige Ruhe liegt über der Hauptschule. In einem Klassenzimmer soll das Jugendprojekt „Glutkern“ der katholischen Kirche vorgestellt werden.
„Unsere Zielgruppe sind junge Leute ab 14, auch wenn ein absolut begeisterter Zwölfjähriger mitmachen darf,“ sagt Christian Peters mit einem Lächeln. Er ist Dekanatsreferent für Jugend und Familie für den Bereich Hagen-Witten. Zusammen mit Gemeindereferent Sebastian Bicher erklärte er an der Geschwister-Scholl-Schule bei Kaffee und Waffeln, wie die Idee für den Wettbewerb entstand und wie er ablaufen soll. „Glutkern. Menschen, Orte, Träume“, unter diesem Motto lädt die katholische Kirche zur Beteiligung bei einem Kreativwettbewerb für Jugendliche ein.
Es geht nicht um Eigenwerbung
An der Hauptschule in Boelerheide wurden die Schüler darum gebeten, durch die Arbeit an Lehmfiguren darzustellen, was ihnen wirklich wichtig ist. „BVB 09“ steht dann da, aber auch „Freunde“ und „Familie“. Auch wenn diese Arbeiten nicht für das Glutkern-Projekt gemacht wurden, ist die Idee sehr ähnlich: Die Teilnehmer werden motiviert, sich damit auseinandersetzen, worauf sie nicht verzichten können.
Den Veranstaltern geht es um die Beschäftigung mit dem „Mehrwert des Lebens“, nicht um Eigenwerbung. So können auch Jugendliche die nicht katholisch sind ihren Glauben kreativ verarbeiten, alle Ideen werden bewertet. Ziel des Projekts ist, dass die neuen Medien benutzt werden, um sich produktiv mit den Themen „Glaube, Nichtglaube und Inspiration“ auseinanderzusetzen.
Preisverleihung in der Nacht der Industriekultur
Der 16-jährige Domenico von der Geschwister-Scholl-Schule arbeitet bereits mit Schulfreunden an einem Video für den Wettbewerb. „Wir drehen einen Film, damit kann man die wichtigen Werte am besten vermitteln“, meint er. Die Technik für den Dreh des Videos bekommen die jungen Schauspieler und Regisseure von der Schule. Das ist aber auch alles, was die Teilnehmer an Unterstützung von außerhalb bekommen sollen. Die tatsächliche Arbeit darf nur von den Projektteilnehmern gemacht werden, wenn sie gewinnen wollen.
Das neue Projekt, das in Zusammenarbeit der Dekanate der Region und den katholischen Jugendverbänden entwickelt wurde, funktioniert ganz modern, ganz digital – wenn man will. Denn auch klassische, handwerkliche Arbeiten werden gern gesehen. Ob Texte, Lieder, Bilder, Videos, jedes Werk wird von einer Jury bewertet und mit ein bisschen Glück am 28. Juli ausgezeichnet.
Das Datum ist keineswegs ein Zufall: Am gleichen Tag findet die Nacht der Industriekultur statt. Ein möglicher Preis wäre dabei ein iPad. Interessierte können sowohl alleine, als auch als Gruppe arbeiten. So können Gruppen und Schulklassen auch 750 Euro gewinnen.
Werke im Internet hochladen
Um Preise ging es den Schülern der Geschwister-Scholl-Schule nicht. Sie wussten nicht mal, dass sie etwas gewinnen konnten, als sie mit ihrem Projekt anfingen.
Werke wie Lieder, Texte oder Fotos können einfach im Internet hochgeladen und geteilt werden. Der genaue Weg wird jeweils auf der Internetseite erklärt. Ausgefallenere Ausdrucksmethoden wie Skulpturen oder Collagen können auch, nach Rückmeldung bei den Veranstaltern, per Post verschickt werden.
Auf der Internetseite können sich die jungen Kreativen dann auch über die hochgeladenen Werke austauschen und Favoriten auswählen. Einsendeschluss ist der 20. Mai. Gefördert wird das Projekt durch das Erzbistum Paderborn und den Verein „Andere Zeiten“. Weitere Infos unter www.glutkern.de.