Hagen.. Zum sechsten Ökumenischen Neujahrsempfang hatten für Samstag das Dekanat Hagen/Witten und der Evangelische Kirchenkreis Hagen eingeladen. Nach einem Gottesdienst in der Johanniskirche trafen sich mehrere Hundert Gäste aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Kultur im Sparkassen-Karree.

Nicht nur, um das neue Jahr zu begrüßen. Sondern auch, um Dechant Dieter Osthus zu verabschieden. Der Theologe wird die Volmestadt in wenigen Wochen verlassen, um künftig in Südafrika zu arbeiten.

Zurück zur Glaubensgemeinschaft

Zum Thema des Empfangs „Kann Papst Franziskus die Glaubenskrise meistern und die Christen in Deutschland stärken?“ referierte Pater Eberhard von Gemmingen, früherer Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan in Rom. Sein Fazit: „Wir haben eine Glaubenskrise, weil Religion zur reinen Privatsache geworden ist.“ Papst Franziskus sei nah an den Menschen und könne daher Aufrütteln. „Doch zu einer großen Glaubensgemeinschaft zurückfinden, die auch die Identität unserer Gesellschaft ausmacht, das müssen die Menschen selbst“.

Oberbürgermeister Jörg Dehm würdigte in seinem Grußwort das Engagement des scheidenden Dechanten für die Stadt: „Dieter Osthus hat als Teil eines ökumenischen Dreamteams etwas sehr Wertvolles geschaffen. Weit über die Zusammenarbeit zwischen der katholischen und evangelischen Kirche hinaus. Im gesamten interreligiösen Dialog.“

Auch die zukünftige Superintendentin Verena Schmidt, die am kommenden Freitag offiziell in ihr Amt eingeführt wird, dankte Osthus für seinen Einsatz: „Er hat diesen Empfang mit möglich gemacht und die ökumenischen Nachbarschaft in Hagen deutlich geprägt.“

Osthus: „Ich bin dann mal weg“

Sie sei beeindruckt von seiner Offenheit gegenüber allen Menschen. „Das wunderbare Miteinander, das wir hier gelebt haben, wirst du mitnehmen und an anderer Stelle weiterführen. Da bin ich mir sicher.“

Dieter Osthus selbst machte es kurz: „Die ökumenische Gemeinschaft ist mir ein Herzensanliegen. Jetzt ist es an dieser Stelle gut. Ich bin dann mal weg.“ Doch ein wenig Heimat wird die Stadt wohl doch für ihn bleiben: „Vielleicht sehen wir uns bei diesem Empfang einmal wieder, wenn ich als Referent aus Südafrika zurückkomme.“