Hagen.

Wie viel tiefer müssen die Hagener Familien im neuen Jahr in die Tasche greifen? Die Stadtredaktion hat nachgerechnet und wird dies künftig immer zu Jahresbeginn tun. Unsere Grundfrage: Wieviel mehr muss die Durchschnittsfamilie am 1. Januar mehr bezahlen als ein Jahr zuvor.

Und zwar für alle Preise, Steuern und Gebühren, über die hier in Hagen entschieden wird. Überregionale Kostentreiber wie Sozialabgaben oder Benzinpreise gehören nicht in unsere Rechnung für die Hagener Familie Mustermann.

Die wird diesmal nicht so stark belastet. Aber das Bild ist zum Jahresanfang auch nicht komplett. Denn es liegen schon einige Erhöhungen hinter Mustermanns – etwa die Grundsteuererhöhung. Und es stehen noch einige an.

Unsere Hagener Familie Mustermann besteht aus vier Personen: Heiko und Anke Mustermann mit Sohn Peter, der Auszubildender ist, und Tochter Silke, die noch in den Kindergarten geht. Die Mustermanns haben ein Haus mit Gasheizung und Hund Bello. Heiko und Anke sind berufstätig. Er nutzt das Auto, sie braucht genauso wie Sohn Peter eine Bus-Monatskarte. Die Mustermanns legen Wert auf Bildung und Kultur.

Strom

Enervie hat die Strompreise erhöht. Für 3500 Kilowattstunden müssen die Mustermanns nun 1059,50 Euro im Jahr zahlen. Das sind 29,56 Euro mehr (2,46 Euro/Monat).

Gas

Diesmal steht keine Erhöhung an. Für 10 000 Kilowattstunden zahlen die Mustermanns pro Jahr nach wie vor 797,10 Euro.

Wasser/Abwasser

Auch die Kosten für Trinkwasser bleiben gleich. Die Abwasserentsorgung wird hingegen teurer: Für 125 Kubikmeter zahlen Mustermanns 313,75 Euro (+ 8,75 Euro). Auch die Entsorgung des Niederschlagswassers für versiegelte Flächen wird teurer. Für 100 Quadratmeter werden 199 Euro fällig (+ 9 Euro). Insgesamt zahlen Mustermanns 17,75 Euro mehr (1,48 Euro/Monat).

Abfall

Die Müllentsorgung wird 2014 in Hagen geringfügig teurer. Für die 60-Liter-Tonne zahlen die Mustermanns nun 202,80 Euro pro Jahr – 4,50 Euro mehr (0,38 Euro/Monat).

Busfahrkarte

Die Erhöhung der Ticketpreise im Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) ist ein Kostentreiber für Mustermanns. Für das Ticket 2000 muss Anke nun 64,61 Euro im Monat bezahlen, 2,64 Euro mehr als bisher. Das Schoko-Ticket für Sohn Peter kostet nun 32,10 Euro (+1,15 Euro). Zusammen zahlt die Familie 45,48 Euro mehr pro Jahr (3,79 Euro/Monat)

Hundesteuer

Auch für Hund Bello müssen die Mustermanns tiefer in die Tasche greifen. Sie zahlen nun 180 Euro im Jahr, 40 Euro mehr als bisher (3,33 Euro/Monat)

Kita

Die Erhöhung der Kindergartengebühren ist abgewendet worden. Für 35 Stunden Betreuung für Über-Dreijährige zahlen Mustermanns bei 50 000 Euro Jahreseinkommen weiter 230 Euro im Monat.

Grundsteuer

Nach der kräftigen Erhöhung nun eine Verschnaufpause. Mustermanns zahlen für Haus und Grundstück weiter 750 Euro Grundsteuer pro Jahr.

Kultur/Bildung

In diesem Bereich gibt es zunächst keine Verteuerung, doch das kann sich im Laufe des Jahres wandeln. Der Familienausweis in der Stadtbücherei bleibt bei 15 Euro im Jahr, wird aber wohl teurer. Ähnliches gilt für für Volkshochschul-Gebühren. Noch zahlt Anke Mustermann weiter 71 Euro für den Spanischkurs. Silkes musikalische Früherziehung in der Musikschule kostet weiter 24 Euro. Stabil bleiben diese Saison auch die Preise für das Theater.

Bäder:

Die Mustermanns gönnen sich gerne einen Tag im Westfalenbad und zahlen dafür nach wie vor für die Familienkarte 28,10 Euro.

Parken

Das Anwohnerparken bleibt für die Mustermanns gleich teurer. Sie zahlen weiter 30,70 Euro/Jahr. Das Kurzzeitparken bei Einkäufen in der Stadt wird für sie aber wohl bald teurer. Statt 1 Euro pro Stunde werden voraussichtlich 1,50 Euro fällig.

Gesamtrechnung

Unterm Strich steigen die Hagen-Kosten für Mustermanns um 137,29 Euro im Jahr (11,44 Euro/Monat).