Hagen. Erstmals wurde an der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen der Budde-Preis verliehen, und zwar an einen Absolventen des Studiengangs Bio- und Nanotechnologien. Carl Schulz heißt der hoffnungsvolle Nachwuchs-Wissenschaftler. Den Preis hat das Unternehemer-Eheparr Ursula und Dieter Budde gespendet.

Erstmals wurde an der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen der Budde-Preis verliehen, und zwar an einen Absolventen des Studiengangs Bio- und Nanotechnologien. Für Dipl.-Ing. Dirk Budde war es eine Reise in die Vergangenheit: „Vor genau 50 Jahren habe ich hier als hoffnungsvoller Studiosus mein Studium der Konstruktionstechnik begonnen, ich war stolz wie ‘Nachbars Lumpi’.

Vor 50 Jahren hieß die Fachhochschule Südwestfalen noch Staatliche Ingenieurschule für Maschinenbau in Hagen, das Studium war weniger universitär, mehr schulisch geprägt, aber sehr intensiv. Für Dirk Budde die richtige Basis für die spätere Gründung seiner Firma ALMATEC Maschinenbau GmbH, die er gemeinsam mit seiner Frau Ursula Budde zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickelt hat.

Zum Dank für die gute Ausbildung an der Hagener Hochschule und zur Motivation junger Studierender hat Familie Budde die mit 10 Millionen Euro Kapital ausgestattete Budde-Stiftung eingerichtet. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Forschung und Lehre im Bereich der Ingenieurwissenschaften zu fördern. „

Wir möchten die Studierenden der Fachhochschule Südwestfalen fördern durch die Vergabe von 30 Stipendien. Wir möchten sie aber auch fordern durch die Auslobung eines Preises, der einmal pro Jahr für herausragende Abschlussarbeiten verliehen wird“ , erläuterte Dirk Budde. Ursula Budde ermutigte insbesondere die jungen Frauen, technische Studiengänge zu wählen.

Hörsaal nach Stifter benannt

Erster Preisträger des mit 6000 Euro dotierten „Budde-Preis“ ist Carl Schulz aus Hagen, Absolvent des Studiengangs Bio- und Nanotechnologien. Er hat sich in seiner Bachelorarbeit mit dem Material Polyethylen beschäftigt und die wasserabweisenden Eigenschaften entscheidend verbessert.

Polyethylen wird auch aufgrund seiner guten Recyclingfähigkeit gerne als Verpackungsmaterial eingesetzt. Da Polyethylen stark Wasser abweisend ist, kann das Material erst nach aufwendigen Vorbehandlungen bedruckt werden. Das Labor für Lebenswissenschaften der Fachhochschule unter Leitung von Prof. Dr. Dieter Ihrig forscht seit Längerem an einer Möglichkeit, die Oberfläche so zu verändern, dass sie ihre wasserabweisenden Eigenschaften verliert.

Prof. Ihrig hat auch eine Methode entwickelt, in Halbwüsten aus der Luftfeuchtigkeit mit Hilfe von Infrarotfiltern aus Polyethylen Wasser zu gewinnen. Auch bei dieser Einsatzmöglichkeit behinderte die wasserabweisende Eigenschaft von Polyethylen die Wassergewinnung. Die Bachelorarbeit von Carl Schulz brachte nun den Durchbruch.

Das Engagement der Eheleute Budde würdigte Präsident Prof. Dr. Claus Schuster mit der Benennung des neu gebauten Hörsaals im Lernzentrum in „Budde-Hörsaal“: „Wir haben als Hochschule nur wenig Möglichkeiten, uns bei herausragenden Förderern zu bedanken.“