Hagen-Haspe. . Die Hagener Kripo hat zwei Mitglieder der Motorrad-Gang “Black Jackets“ aus Haspe festgenommen. Sie sollen einen 38-jährigen Mann und einen Hund in ihrem Vereinsheim schwer misshandelt haben. Die beiden Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft.
Die Hagener Kripo hat zwei Mitglieder der Black Jackets (Schwarze Jacken), einer berüchtigten Straßenbande aus Haspe, festgenommen. Sie sollen einen 38-jährigen Mann im Vereinsheim der Gang in der Hördenstraße 14 schwer misshandelt haben. Die beiden Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung sowie versuchte räuberische Erpressung unter dem Einsatz von Waffen vor.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um den „Präsidenten“ (31) und den „Sergeant“ (29) der Black Jackets – einer in mehreren deutschen Städten verbreiteten Bande von Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund. Obwohl sie keine Motorräder fahren, werden sie der Rocker-Subkultur zugeordnet, für die strikte Regeln, Zusammenhalt, aber auch Straftaten kennzeichnend sind. Die Täter aus Haspe sollen türkische Wurzeln haben, besitzen aber einen deutschen Pass. Ein Ermittler bezeichnete sie als „Rocker ohne Motorräder“.
Wegen Sachbeschädigung bei der Polizei angezeigt
Am vergangenen Dienstag lockten die beiden den 38-Jährigen unter einem Vorwand in ihr Vereinsheim. Da schwante ihm womöglich schon Böses, hatte er doch ein Mitglied der Bande Wochen zuvor wegen Sachbeschädigung bei der Polizei angezeigt. Doch was dann folgte, dürfte seine schlimmsten Befürchtungen übertroffen haben.
Mit diversen Schlagwerkzeugen fielen der Präsident und der Sergeant über den wehrlosen Mann her, schlugen ihn windelweich und verlangten 5000 Euro – als „Strafgeld“, wie sie sich ausdrückten, das er bis zum gestrigen Freitag hätte zahlen sollen. Den Hund des Opfers quälten die Straßenrocker mit einem sogenannten Taser, einem heimtückischen Gerät, das sich mit Widerhaken im Fell des Tieres festsetzte. Über daran angeschlossene Stromkabel versetzten die Täter dem winselnden Vierbeiner immer wieder Elektroschocks.
Hausdurchsuchungen
Dass ihr schwer verletztes Opfer die Courage besaß, abermals zur Polizei zu gehen und die Misshandlungen anzuzeigen, damit hatten die Täter wohl nicht gerechnet. Die Abteilung für organisierte Kriminalität reagierte prompt, durchsuchte die Wohnungen der Beschuldigten sowie das Vereinsheim, stellte Schlagwerkzeuge, den Taser, Anabolika und Kutten sicher.
Den Black Jackets in Haspe sollen rund 20 Mitglieder angehören. Wie ein Polizeisprecher klar stellte, habe die Gruppierung zwar schon im Fokus polizeilicher Beobachtungen gestanden, sei aber bislang nicht durch schwerwiegende Straftaten aufgefallen: „Solch massive Gewalt wie in diesem Fall ist uns vorher nicht bekannt geworden.“ Die Menschen in Haspe bräuchten sich auch keine Sorgen zu machen, von einer Straßenbande terrorisiert zu werden: „Aufpassen müssen aber die Black Jackets. Wir sind da und schreiten konsequent ein, sobald das notwendig sein sollte."