Hagen. . Der Frühling, der meteorologisch die Monate März, April und Mai umfasst, war zu kühl und zu trocken. Diese Bilanz für Hagen zieht Manfred Kundt von der Wetterstelle am Eugen-Richter-Turm.
Nachdem der Frühling, der meteorologisch die Monate März, April und Mai umfasst, abgelaufen ist, zieht Manfred Kundt, ehrenamtlich im Dienste der von der Volkssternwarte betriebenen Wetterstelle am Eugen-Richter-Turm tätig, Bilanz: „Unsere Messergebnisse lassen einen viel zu kühlen und zu trockenen Frühling erkennen.“
Der März mit einer Durchschnittstemperatur von 1,72° Celsius war im Vergleich zum langjährigen Mittel von 5,69° C deutlich (70 Prozent) kälter als normal. Es gab 20 Nächte mit Nachtfrost; drei Tage waren sogar komplette Eistage mit 24-stündigem Frost von minus 0,5 bis minus 6° C.
Viele Nachtfröste
Auch der April war mit einer Durchschnittstemperatur von 8,96° C etwas kühler im Vergleich zum langjährigen Mittel von 9,28° C. Hier gab es sechs Nächte mit Tiefstwerten von minus 0,2 bis minus 4,5° C. Seit 1956 hatte nur der April des Jahres 1968 mit neun Nächten mehr Nachtfröste. Allerdings lag die Durchschnittstemperatur bei 11,8° C, da es auch schon Tropentage mit 30° C gab. Der Mai lag mit einer Temperatur von 12,16° C knapp zehn Prozent unter dem langjährigen Mittel. Es gab keinen Sommertag, also eine Temperatur von mindestens 25° C.
25. April war der wärmste Tag
Rekordverdächtig ist auch, dass die drei Frühlingsmonate mit insgesamt 92 Tagen nur einen Sommertag verzeichneten: Lediglich am 25. April herrschten 25° C. Auch die Anzahl der Tage mit überwiegend oder ganztags Sonne lag mit nur 27 Tagen etwas unter dem Durchschnitt.
Die Niederschläge lagen im März 34 Prozent und im April 54 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Doch während es im Februar schon immer wenig regnete, ist inzwischen der April zum durchschnittlich trockensten Monat des Jahres geworden. Im Gegensatz dazu gab es im Mai mit 115 mm Niederschlag 61 Prozent mehr als im langjährigen Mittel mit nur zwei kurzen Gewittern am 16. und 29. Mai.
In Hagen hatten wir noch Glück, bilanziert Manfred Kundt. Denn deutschlandweit lag die Niederschlagsmenge im Mai 178 Prozent über dem langjährigen Mittel mit teils katastrophalen Folgen.