Hagen. .
Sie waren eigentlich nicht zu übersehen. Gestern standen Polizeibeamte an insgesamt acht Fußgängerüberwegen im Stadtgebiet – in Uniform und mit mehreren Streifenwagen. Und trotzdem waren bereits bis mittags gut 20 Männer und Frauen ertappt worden, die bei Rotlicht an der Fußgängerampel über die Straße gelaufen waren.
Den klassische Rotlicht-Sünder gibt es dabei nicht. „Wir haben Männer und Frauen jeden Alters erwischt“, so Polizeihauptkommissar Norbert Schardt, der stellvertretende Leiter der Verkehrsinspektion. Morgens am Bahnhof waren es eher jüngere Menschen, mittags an der Johanniskirche mehr die älteren. Von allen wurden die Personalien aufgenommen. Und vor allem: Alle mussten 10 Euro Geldbuße bezahlen. Das Rotlicht für Fußgänger ist keineswegs eine freiwillige Empfehlung, vielmehr ist die Nichtbeachtung eine Ordnungswidrigkeit.
Ertappte waren meist einsichtig
Zwei bis dreimal im Jahr veranstaltet die Hagener Polizei solch eine Schwerpunkt-Aktion – 14 Beamte waren dafür gestern von 7 bis 19 Uhr im Einsatz. Aber auch an den anderen Tagen dürfen sich die Fußgänger nicht in Sicherheit wiegen – auch dann haben die Streifenpolizisten ein wachsames Auge. Vor allem, um die Bürger vor ihrem eigenen Leichtsinn zu schützen, wie Hauptkommissar Schardt betont: „Den Kampf mit dem Auto verliert der Fußgänger auf jeden Fall.“ Und immer wieder komme es schließlich zu schweren Unfällen – wie erst kürzlich am Bahnhof, wo ein Fußgänger schwer verletzt wurde.
Gestern zeigten sich die meisten der Ertappten einsichtig – sie zahlten anstandslos die Geldbuße. „Aber es kommt auch immer wieder der Vorwurf, dass das Abzocke sei“, weiß Norbert Schradter.