Veteranen-Rallye - Wo der Fahrer noch richtig arbeiten muss
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Selbecke. . Die 31. Veteranen-Rallye beginnt am Pfingstsamstag, 18. Mai, um 9.30 Uhr am Arcadeon in Halden. Veranstalter ist der Hagener Automobil-Club 1905 im ADAC. Am Pfingstsonntag können zahlreiche Oldtimer ab 10 Uhr im Freilichtmuseum bewundert werden.
Wer sein Auto liebt, der gibt ihm ein Gnadenbrot. Heinz-Wilhelm Stemberg (75) gehört der 53 Jahre alte Lloyd Arabella, mit dem er am Oldtimertreffen im Freilichtmuseum teilnimmt, zwar nicht, aber er wartet den Wagen und hält ihn fahrbereit: „Ich bin halt ein Schrauber“, berichtet der Hagener. Es könne schon mal vorkommen, dass das Auto unterwegs streike, vor allem auf langen Fahrten: „Deshalb nehme ich stets Kneifzange, Draht und Hammer mit. Damit löse ich jedes Problem.“
Von den Wehwehchen, die ein altes Fahrzeug bisweilen plagen, soll bei der 31. Veteranenrallye, die am Pfingstsamstag, 18. Mai, um 9.30 Uhr am Hotel Arcadeon in Halden ihren Anfang nimmt, möglichst wenig zu sehen sein.
Herausgeputzt
Die 60 angemeldeten Oldies, darunter heute kaum noch bekannte Marken wie Armstrong-Siddeley, Austin-Healey oder NSA, gehen top vorbereitet und herausgeputzt an den Start. Hartmud Krämer und Günter Spindeler aus Priorei fahren einen BMW der 02-Baureihe aus dem Jahr 1975. Dabei handelt es sich um jenes Modell, mit dem der Münchener Automobilhersteller nach langer Durststrecke in die (bis heute anhaltende) Erfolgsspur zurückkehrte.
Der 02 war eines der ersten Serienfahrzeuge mit Einzelradaufhängung, besitzt aber keine Startautomatik, so dass bei kaltem Wetter der Choke gezogen werden muss. Zudem besitzt der Wagen solch in der modernen Ära unzeitgemäß wirkendes Zubehör wie Vergaser und Zündspule: „Und der Verschleiß im Motor ist natürlich relativ groß“, so Spindeler. Alle 5000 bis 7000 Kilometer ist ein Ölwechsel fällig.
"Reines Fahrgefühl" - ohne Servolenkung, aber mit strammer Schaltung
Die Oldie-Besitzer schwärmen von dem „reinen Fahrgefühl“, das ihnen ihre Autos vermitteln. Keine Servolenkung, stramme Schaltung, keine Bremsunterstützung, laute Fahrkulisse: „Der Fahrer muss richtig arbeiten“, jubelt Heinz-Wilhelm Stember über fehlende Zutaten, ohne die sich heutzutage kein Neuwagen mehr an den Mann bringen ließe.
Von Bentley bis Porsche
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Aber wie ältere Menschen haben Oldtimer eben auch ihre Mucken. Manchmal stelle er den Wagen des Abends gesund in der Garage ab, so Stember: „Und wenn ich am nächsten Morgen starten will, hustet und prustet er.“ Kein Wunder, dass der Rentner auf jeder Fahrt Kneifzange, Draht und Hammer mit sich führt.
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