Hagen. Die Statistiken des heimischen Energieversorgers Mark-E korrespondieren mit der Gradanzeige auf dem Thermometer. Vor allem in den Versorgungssparten Erdgas und Solar. Der Verbrauch von Erdgas in Hagen ist im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gestiegen.
Wir alle spüren die Kälte. Egal, ob wir mit Holz, Öl oder Gas heizen – der lange zähe Winter erhöht bei vielen Kunden den Bedarf. Die Statistiken des heimischen Energieversorgers Mark-E korrespondieren ebenfalls mit der Gradanzeige auf dem Thermometer. Vor allem in den Versorgungssparten Erdgas und Solar. Der Verbrauch von Erdgas in Hagen ist im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gestiegen.
Bei AVU klingelt die Kasse besonders
Die Zahlen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis zu Beginn der Woche hatten aufhorchen lassen. Beim dortigen Energieversorger AVU klingelt die Kasse zu Beginn des Jahres besonders laut. AVU lieferte im vergangenen März gleich 30 Prozent mehr Erdgas aus als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr 2012.
Ganz so drastisch fallen die Zahlen bei Mark-E nicht aus, „aber auch wir haben überdurchschnittlich viel Erdgas abgegeben“, erklärt Enervie-Unternehmenssprecher Andreas Köster, „der vergangene März war sehr kalt und es wurde viel geheizt. Dafür lag der Februar unter dem Durchschnitt.“ 1,3 Mrd. Kilowattstunden Gas nahmen die Enervie-Kunden im ersten Quartal des Jahres ab.
Mark-E zieht hausinternen Vergleich mit 2010
Mark-E zieht bei seinen hausinternen Vergleichen das Jahr 2010 als Referenzjahr heran. „2010 war sehr repräsentativ, was die meteorologischen Verhältnisse und den Verbrauch angeht“, so Köster.
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Die Enervie-Gruppe hatte den Strompreis in der Region zu Beginn des Jahres bei den Grundversorgungs - und Sondertarifen um 3,39 Cent (netto) pro Kilowattstunde erhöht und auf vermehrte Kritik aus der Kundschaft stets bekräftigt, dass zum Beispiel die EEG-Umlage ein Grund dafür sei, warum sich der Versorger zu einer Erhöhung des Preises gezwungen sehe. „Wir haben uns bei der Preisbildung stark an unseren Ausgaben orientiert“, sagt Enervie-Sprecher Andreas Köster.
Energieversorger müssen mit Erdgas haushalten
Der höhere Verbrauch an Erdgas im ersten Quartal dieses Jahres bedeute zwar auch, dass zehn Prozent mehr Einnahmen bei Mark-E zu Buche schlagen, doch Köster verweist – wie schon kurz nach der Bekanntgabe der Preiserhöhung – darauf, dass Energieversorger ihre Margen bis zu zwei, drei Jahre im Voraus an der Energiebörse bestellen und damit auch entsprechend haushalten müssten. Das heißt: Ein unerwartet hoher Verbrauch muss nicht immer nur ein Vorteil zugunsten des Versorgers sein.
Maginal sind laut Enervie die Unterschiede beim Stromausstoß
Marginal sind die Unterschiede beim Stromausstoß. „Im Jahr 2012 haben wir zu diesem Zeitpunkt 1,39 Mrd. Kilowattstunden abgegeben“, sagt Enervie-Sprecher Andreas Köster. In diesem Jahr waren es bislang 1,32 Mrd. Kilowattstunden. Köster: „Nur noch sehr wenige Menschen heizen mit Strom. In diesem Bereich kommen eher konjunkturelle Entwicklungen zum Tragen, da es sich hier eher um Großkunden aus der Industrie handelt.“
Flaute im Solar-Bereich
Wie grau, kalt und vor allem wie unsonnig der Beginn des Jahres bislang war, spürt man bei Enervie allerdings deutlich in der Sparte Solarenergie (Photovoltaikanlagen). „Wir können keine exakten Angaben machen zu diesem Zeitpunkt, aber wenn man die vorliegenden Daten hochrechnet, haben wir bislang elf Prozent weniger Solarenergie eingespeist als im Vorjahr“, erklärt Köster.
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Eine herkömmliche Anlage auf einem Privathaus speist jährlich etwa 2500 bis 3000 Kilowattstunden Strom in das Netz ein. Bei Enervie rechnet man trotz der winterlichen Solar-Flaute aber damit, dass sich die Einspeisungswerte über das gesamte Jahr wieder dem Durchschnitt angleichen werden.
Heizölpreise sind in der Region im kalten Winter gestiegen
Vor Ostern sind zudem die Heizöl-Preise in der Region um zwei Euro pro 100 Liter gestiegen. Im Januar und im Februar war das Heizöl günstiger als von Juli bis Oktober 2012. Kurz vor Ostern sind die Preise dann aufgrund des anhaltend kalten Wetters und der gestiegenen Nachfrage um 2 Euro pro 100 Liter gestiegen.